Vom Zäpfchen/Fieber messen erzählen

Hallo zusammen

War es euch jeweils auch peinlich als euch Fieber gemessen wurde oder ein Zäpfchen verabreicht wurde das dies andere Personen mitbekommen haben, weil die euch messende Person oder Zäpfchen verabreichende Person dies herum erzählt hat?

Mir war das jeweils extrem peinlich, weil ich mir Gedanken machte, was die Personen wo davon wissen gerade denken.

Peinlich war es mir nicht, wenn ich früher ein Zäpfchen bekommen habe. Für mich war es nur ein wenig ungewöhnlich, wenn mir etwas in den After eingeführt wurde. Es war mir eigentlich auch nicht unangenehm. Es machte mich öfters neugierig, dass ich dann mit dem Finger in den Po ging und fühlte wo das Zäpfchen war. Es herauszudrücken und mir genauer anzusehen, habe ich mich nicht getraut.

Habe so ein Zäpfchen als KInd mir nur genauer angesehen als meine Mutter auf dem SChreibtisch meiner SChwester eine Packung Hustenzäpfen liegen gelassen hatte.

Habe auch früher Zuhause auch schon mal ein Gespräch meiner Mutter mit Bekannten mitbekommen, dass erzählt hat, dass sie uns Zäpfchen gegen HUsten gegeben hat.

Heute finde ich es schön, wenn jemand erzählt, dass er sich ein Zäpfchen eingeführt hat oder sich rektal Fieber gemessen hat. Dann beginnt bei mir das Kopfkino und ich würde auch gerne ein Zäpfchen mir einführen oder das kühle Glas des Thermometers am After spüren.

Ich persönlich erzähle Bekannten auch, wenn ich mir ein Zäpfchen eingeführt habe. Das ist für mich was ganz normales. Wenn ich mit Fremden oder ARbeitskollegen unterhalte, sage, dass ich z. B. ein Schmerzmittel genommen habe.

Habe inzwischen auch kein PRoblem mehr, wenn ich in der Apotheke nach Zäpfchen frage.

Wenn ich endlich jemand finden würde, der mir ein Zäpfchen einführt oder Fieber im Po misst, wäre es mir auch nicht peinlich, wenn er das erzählen würde. Fü+r mich ist das was ganz normales.

In meiner Kindheit passierten die von dir beschriebenen Situationen tatsächlich

immer wieder.

Sowohl dass darüber gesprochen wurde, dass ich Zäpfchen erhalten habe / werde

oder mir rektal gemessen wurde / werde, als auch dass diese Maßnahmen bei

anderen durchgeführt wurden / werden.

An einige kann ich mich auch bis heute lebhaft erinnern.

Peinlich waren mir beide Situationen. Auch wenn ich die Geschichten über andere

Leidensgenossen hörten schämte ich mich und fühlte mich unwohl.

Einmal unterhielten sich meine Mutter und meine Tante darüber, dass sie ihren

Kindern bei Krankheit die Temperatur rektal messen würden. Ich muss damals so

um die 6 Jahre alt gewesen sein. Meine Mutter berichtete, dass ich kein großes

Theater machen würde. Sie beschrieb wie sie mir mit einem Finger den After ein-

cremte und mir dann das Thermometer "ein bisschen tiefer, damit es auch bleibt

wo es ist" einführte und sie meist die ganze Zeit neben mir sitzen bleiben würde

um es festzuhalten. Als wäre diese genaue Erläuterung nicht bereits peinlich ge-

nug gab sie auch bekannt, dass mir im Fall von Fieber auch noch Zäpfchen geben

würde. "Die wirken dich viel schneller und besser". Ich wäre fast in den Boden

versunken. Dass ich noch Zäpfchen bekam empfand ich sehr demütigend.

Meine Tante berichtete anschließend, dass ihre Kinder (meine Cousinen und mein

Cousin) beim rektalen Fiebermessen und Zäpfchen immer tobten, als würde man

ihnen nach dem Leben trachten und es jedes Mal Geschrei und Tränen gäbe.

Dennoch gäbe es "kein Pardon, denn was sein muss muss sein" und notfalls

müsse jemand das Kind festhalten oder es gäbe auch mal einen hinten drauf.

Das hat mich sehr geschockt, da ich dies von meiner Familie überhaupt nicht

kannte.

Mir fallen noch einige ähnliche Begebenheiten ein.

Besonders unangenehm war es mir auch immer, wenn solche Gespräche nicht

zu Hause oder in geschütztem Rahmen, sondern in der Öffentlichkeit stattfanden.

Beispielsweise auf dem Spielplatz oder in einem Café sitzend, wo alle herum-

sitzenden jedes Wort mitkriegen konnten.

Aber auch wenn diese Details vor Menschen ausgesprochen oder ihnen direkt

erzählt wurden die ich kannte.

Beispielsweise rief meine Mutter während meiner Grundschulzeit mal in der

Schule an um mich vom Sportunterricht zu befreien. Sie erzählte frei heraus,

dass ich in den vergangenen Tagen einen Magen-Darm-Virus hatte, der aber

inzwischen Dank der Medikamente wieder abgeklungen sei. Sie werde mich

zur Schule schicken, aber am Sportunterricht solle ich an diesem Tag noch

nicht wieder teilnehmen, da mir noch ein wenig flau sei. Anstatt es hiermit

gut sein zu lassen fügte sie aber noch hinzu. "Ich gebe ihr bevor ich sie los-

schicke gleich noch ein Zäpfchen gegen Übelkeit, dann wird das schon gehen".

@Second das war bei mir ähnlich

Mir war das peinlich. Ich wollte nicht dass jemand mitbekommt dass ich Zäpfchen bekomme. Leider haben meine Eltern da öfter darüber gesprochen.

Mir wäre es damals auch peinlich gewesen, doch meine Eltern sagten darüber nichts und ich bekam sie von ihnen auch nicht, im KH und Ferienlagen gab es dafür nur Zäpfchen, im KH, war ich der jüngste im Zimmer und so bekam ich auch nur Zäpfchen, kein andere, da war es mir schon mehr peinlich, aber ich habe es einfach zugelassen, das ich sie bekomme. Im Ferienlager war es schon so, dass ich es irgendwie anfing zu mögen und die beiden anderen Jungen im Zimmer auch Zäpfchen bekamen, sagte ich nicht dazu und lies sie mir geben, war ja nicht alleine, der es zulassen musste.

Das war mir auch immer extrem peinlich. Ich wollte auch nie, dass es jemand erfährt, dass ich Zäpfchen bekommen habe.

Aber vor allem meine Mutter hat sich da komplett offen darüber ausgetauscht. Sei es auf Familienfeiern, Gesprächen mit Nachbarn, Freundinnnen, anderen Müttern im Kaffeehaus, am Spielplatz, am Telefon, … “Neulich war Karl krank, ich habe ihm diese Zäpfchen gegeben. Die wirken echt prima", “Welche verwendet ihr?”, angefangen wer, wann, welche, wie bekommen hat, bis über Sorten, bis über wie andere es handhaben, bis über Tipps und Tricks wie es besonders einfach geht, … Da wurde öfter ziemlich alles ausgeplaudert. Mir kam oft vor das Thema Zäpfchen, Fiebermessen im Popo hat die Erwachsenen sehr gut unterhalten und wurde deswegen gern angeschnitten. Als Kind war es immer sehr unangenehm. Auch die anderen Kinder wurden da oft rot im Gesicht, still, beschämt.

In meiner Kindheit war das normal. Teilweise hat man es auch gesehen. War damals kein Drama und da sich nie jemand drüber Gedanken gemacht

Bei uns wohnte die Ärztin im Haus.Folglich fand bei fast jeder Unpässlichkeit ein Gespräch im Treppenhaus statt. Er hat … geben sie ihm heute, wenn es nicht hilft, ginge auch. Fast so wie heute bei Covid.🙃

Irgendwie peinlich, ja vielleicht, ich dachte früher immer, nur ich bekäme welche, bis ich mal bei einer Schulfreundin in der Legokiste ganz viele (wahrscheinlich herausgedrückte) offene Zäpfchen entdeckte, wir haben aber nie darüber gesprochen. Wenn heutzutage Arbeitskollegen erzählen, dass sie ihren Kindern ein Zäpfchen gesteckt haben, denke ich mir immer, oh Gott das arme Kind.

Ich hatte da als Kind auch immer richtige Angst davor. Die brannten auch immer heftig. Gottseidank gab es die nicht so lange. Gemessen wurde dafür noch in das hohe Teenageralter hinein. Das dauerte immer eine Ewigkeit. War zwar angenehm, aber sehr peinlich.

Es war normal, dass meine Eltern auch vor anderen davon sprachen. Mein Vater sagte immer, sogar im Singverein über das Thema Kinderkrankheiten: “Das beste ist, wenn man dann ein zeppele reinsteckt und dann wird es gut”

Mitbekommen nur indirekt. Gesehen habe ich es nie. Aber mit meinen Freunden/innen darüber gesprochen habe ich viel. Ich habe sie immer gerne ausgefragt und dann auch von mir erzählt. Teilweise nachdem sie wenn sie krank waren und wieder in die Schule kamen. Manchmal auch wenn wir mit den Puppen Arzt gespielt haben und wir dann darauf kamen, wie man jetzt z.B. Fiebermessen soll und wie das bei mir oder meiner Freundin denn gemacht wird, da wir es ja auch im Spiel richtig machen wollten. So kommt man leicht in ein sehr offenes Gespräch. Auch was daran doof ist und man nicht mag und wie das ist, wenn man mit Fieber daheim ist usw.

Bevor die Frage kommt: Nein wir haben nicht an uns Doktor gespielt. Das hätten wir uns nicht getraut. Das habe ich erst mit Anfang 20 wirklich getan.

@keks97 ich habe es öfter miterlebt