Neptun:
Dass man für die Gummiwärmflasche hot water bottle recht früh eine Zweitverwendung als enema bag gefunden hat, spricht für den praktischen Sinn der Amerikaner: ein Teil für verschiedene gesundheitspflegerische Anwendungen war geld- und platzsparend.
Aus der Wärmflaschen-Standardgröße 2 Quarts (knapp 2 Liter) ergab sich die Einlauf-Richtgröße "bagfull".
Die medizinischen Kenntnisse der Normalnutzer waren mit unseren heutigen nicht zu vergleichen. Wenn überhaupt, war das einzige medizinische Buch im Haushalt das in vielfacher Auflage erschienene Buch von Dr. Spock über die Pflege und Erziehung von Kindern.
Da die Toilettenkultur auch noch weit von heutigen Verhältnissen entfernt war, konnte man auch kaum kontrollieren und beurteilen, welches Ergebnis die Einlaufmenge "bagfull" tatsächlich gebracht hatte. Da Darminhalt traditionell für etwas Schlechtes und potenziell Gesundheitsgefährdendes gehalten wurde, glaubte man, nichts falsch zu machen, wenn man mehrere Einläufe hintereinander machte, zumal sich die Behandelten hinterher fast immer besser, "befreiter" fühlten. Von Darmflora etc. wusste man noch nichts.
Zum Thema Seifenzusatz sollte man wissen, dass es noch im 20. Jahrhundert vorkam, dass Kinder, wenn sie beim Lügen ertappt wurden, gezwungen wurden, sich ihren bösen/unsauberen Mund mit Seife zu spülen. Also konnte Seife als Klistier/Einlauf-Zusatz zur Reinigung des schmutzigen Darmes auch nicht verkehrt sein.
So sind sie, viele Amerikaner. Ich habe da gelebt und weiß, wie sie ticken.
Aber das alles ist weit von meiner ursprünglichen Frage entfernt:
Wer hier im Forum hat die Erfahrung gemacht, mehrere große Einläufe zur Behebung von Verstopfungen zu benötigen?