Hallo Surrogate,
Ich glaube auch nicht dass, wie Blume schon angedeutet hat, "Küchenpsychologische Ratschläge" Dir weiter helfen können, obwohl hier im Forum, wie Heinz vermutet, einige dieses Problem auch kennen.
Ich empfinde dein Bericht als einen "Alarmschrei" von deiner Seele! Und dies ist vor allem nicht negativ gemeint, ganz im Gegenteil!
Ich bin schon länger als 40 Jahren Klismaphile und habe auch verschiedene Etappen in meinem Leben verbracht, was das "Hobby" betrifft. Da ich schon von ganz klein aus, existenzielle Fragen in Betracht genommen habe (wer bin ich? was mache ich hier auf dieser Welt? usw.) und natürlich auch meine Einlauf Liebhaberei nicht verstanden habe und mühe hatte diese, ohne Scham oder Schuldgefühle auszuleben, habe ich dann schlussendlich entschlossen mich von jemanden beraten und unterstützen zu lassen. In folge dessen vergingen dann über 10 Jahren mit verschiedenen Therapien (Verhalten und analytische Therapie, so wie Sexuologie). Ausser dem, folgten dann noch unzählige Seminaren für personelle Entwicklung.
Warum erzähle ich Dir dies alles? In deinem Bericht habe ich mich eben teilweise auch identifiziert! Vielleicht liege ich falsch, vermute doch dass dein "Hobby", eine geheime Aktivität ist, die deiner Frau nicht bekannt ist. Man sagt dass je länger eine Gewohnheit (das "Hobby") nicht "geändert" bleibt, um so schwieriger ist es, es zu ändern. Vielleicht wäre es sinnvoll dass Du dir selber bewusst wirst, welcher Einschlag, das"Hobby" auf dich hat: ist es ein zusätzlicher Fetisch, der dich stimulieren kann oder ist die Klistier Liebhaberei eine Paraphilie?
Für verschiedene Menschen ist dieser Fetisch (wie andere Fetische auch) eine ausgeprägtes verhalten, dass jedoch nicht unbedingt eine Partnerschaft kompromittiert, sondern sogar eine reiche Abwechslung im Sexualleben bringen kann, immer und wann dieser Fetisch gezielt auf ein gewisses Verhalten sich richtet, jedoch nicht die Anregung/Erregung/Interesse an seinem Partner beeinflusst. Anders gesagt, wenn die Partnerschaft ohne diesen Fetisch funktioniert dann kann eben der Fetisch selber als eine "Abwechslung" eigesetzt werden. Ist aber der Fetisch dass Hauptziel, so wird seine Energie die betroffene Person dorthin steuern, wo dieser sich manifestieren kann. Mann hört auch in diesem Forum immer wieder - ohne Klistier, läuft gar nichts - .
Wenn deine Position zum "Hobby" bewusst wird, hast Du schon ein anderes Bild wie zurzeit. Ich habe keine Ahnung was dein Familienverhältnis war, bevor diesen "Alarmschrei" . Wenn Du noch deine Frau lieb hast, Gefühle für sie empfindest, und deine sexuelle Anregung auch gegen ihr über, noch vorhanden ist, wäre dann einen Versuch nicht lohnenswert, mit ihr darüber zu sprechen? Ich weiss, es braucht Mut "das innere Schwein" zu überwinden, jedoch im Vergleich was auf dem Spiel steht (Familie, Kinder, Haus ...) auch nicht all zu schwierig. Vielleicht einen guten Moment abwarten, mit deiner Frau alleine in einem gemütlichen ruhigen Platz und dann es Waagen! Auf alle Fälle, eine unendliche Verzögerung wird die Situation, von selber, nicht verändern (ausser einen äusserlichen unberechenbaren Faktor).
Sollte die Klysmaphilie bei Dir sehr ausgeprägt sein, dass ohne, vom sexualen Aussichtspunkt, nichts geht, ist es doch nicht ausgeschlossen das diese in irgend einer Form, in die Beziehung integriert (oder zumindest akzeptiert) werden kann. Dazu würde eine Therapeutische Hilfe sicher etwas bringen!
Wie Du auch sagst - Aus Frust habe ich seit einigen Monaten auch damit begonnen... - , für mich deutet dies auch an eine allgemeine Unzufriedenheit in deinem Leben, und noch mehr - Es gibt Tage an denen ich abends ins Bett gehe und mir wünsche, am nächsten Tag nicht mehr aufzuwachen, warum und wofür auch? - . Du fragst Dich - Was wäre wenn? Was wäre, wenn ich im Alter von ca. 10 Jahren nicht durch einen "Zufall" mit dem Selbstklistieren begonnen hätte? Wäre ich jetzt das was ich bin? wäre mein Leben anders verlaufen? -. Das war einmal, Du lebst nicht mehr "dazumal" sondern jetzt und DU BIST WIE DU BIST ! Das herkommen von deinem "Hobby", da ist sich nicht einmal die vorgeschrittene Wissenschaft heutzutage im klaren; es gibt sicher verschiedene Theorien dazu aber die ursprüngliche Herkunft ist immer noch ein Rätsel. Um so mehr, warum sich damit zu quälen? Es gibt auch Therapieformen die damit sich beschäftigen ein Verhalten zu ändern, wenn dieses z:B das leben einschränkt oder leiden mitbringt. Nach meinem wissen ist ein eingeprägter Fetisch, und noch mehr, eine Paraphilie, "fast" unersetzbar. Verschiedene Beispiele haben erwiesen dass wenn der Fetisch "abgelenkt" wird, dieser dann irgend einmal wieder zum Vorschein kommt. Was mann aber SICHER machen kann, ist das "Hobby" ganzheitlich in sich integrieren und als "Nebenwirkung" dann auch akzeptieren und mit im, ohne zu leiden, leben.
Ganz klar scheint mir auch dass für Dich wichtig wäre, was für Gefühle deine Frau noch zu Dir gegenüber empfindet. Du hast jetzt auch eine gute Gelegenheit an deiner professionelle Situation etwas zu ändern. Ein Arbeitswechsel bringt oft auch ein frischer Wind in die Beziehung!
Sollte wirklich (aber ganz wirklich !!) nichts mehr laufen, in deiner Familie, wäre letzthin vielleicht die Überlegung fällig, ob schlussendlich eine Trennung nicht sinnvoller wäre, auch für deine Kinder. Es gibt unzählige Beispiele, wo nach einer Trennung, für alle Parteien wieder einen neuen Schwung ins leben kommt.
Klistier Filme/Bilder oder Pornos sind, glaube ich, nicht als negativ zu betrachten, solange diese in einem "Maß" genossen werden und wenn diese nicht als ein unentbehrlichen "Ersatz" gebraucht werden. Anderseits, z.B in einer verzweifelten Situation, können diese die Verzweiflung/Frust noch mehr speisen, was der Teufelskreis noch mehr bestärkt.
Lieber Surrogate, ich wünschte mir dass deinen nächsten Bericht mit ein wenig "Licht im Leben" ausgestattet wäre. Es ist niemals "zu spät" eine (ganz) wichtige Änderung im Leben zu unternehmen! Sicher nicht immer einfach, "über seinen eigenen Schatten zu springen", möglich aber JA! Und noch, ist das leben immer einfach?
Also, einen ganz herzlichen Glückwunsch zu einem erfolgreichem "zurückkommen" zu deiner Familie oder/und zu Dir selber.
Alles gute und einen schönen Abend Thony