Es stimmt wirklich: Mit Druck von außen auf den Bauch geht der Einlauf um einiges leichter: Ich bekomme mehr rein - und wichtiger noch, ich kann ihn länger halten.
Den Generationen vor uns war dies offenkundig bewusst:
An Einläufe auf den Knien meiner Mutter erinnere ich mich noch vage. Noch länger vor der Schulzeit ging es dann stets in Rückenlage, mit einem Keilkissen unter dem Po und Polstern unter den abgewinkelten Knien. Und da bekam ich dann immer ein kleines Rosshaarkissen auf den Bauch, das mit einem breiten Gürtel kräftig festgezurrt wurde. Erst dann startete die Prozedur. Ich habe dann eine Weile gehalten. Die Krämpfe setzten erst nach dem Lockern des Gürtels ein.
Meine Mutter machte sich auch gelegentlich Einläufe. Dazu trug sie - obwohl schlank - ein recht alt aussehendes Taillenmieder zum Schnüren. So hat sie ihren Einlauf offenbar gut halten können, während ich verarztet wurde. Sie hat das wohl auch als "Vorbild" für mich gemacht - um zu zeigen, dass ich nicht der Einzige bin, der das über sich zu ergehen lassen hatte.
Wenn ich bei meiner Oma zu Besuch auf dem Land war, hatte diese mir zum Einlauf eine warme Gummiwärmflasche fest auf den Bauch geschnallt.
Mit etwa 10 Jahren bekam ich dann erstmals eine Miederhose mit Schnürung auf der Vorderseite verpasst. Diese reichte etwas höher als der Bauchnabel, hatte vorne und hinten je eine Öffnung, saß aber absolut fest. Sie war zwar umständlich anzulegen, aber sehr wirksam, vor allem zum Aufweichen und Spülen.
Was unter shapewear läuft, habe ich natürlich auch probiert. Der Druck auf den Bauch (und zwar gezielt dort) ist mir aber zu wenig. So bin ich immer wieder auf die Miederhose zurückgekommen. Zu kaufen gibt es so etwas nicht, also per Maßanfertigung. Nach meiner Erfahrung (ich muss ja 2 x je Woche gründlich ran) ist das gut angelegtes Geld.