Einen schönen Sonntag wünscht Euch allen hier: Der Neue.
Zu diesem eröffneten Thema möchte ich nun meinen ersten Beitrag leisten und die eingeprägtesten Sprüche zitieren, die mir immer wieder in beeindruckender Weise aus meiner Kindheit in Erinnerung geblieben sind:
„Schau, es ist doch nur ein Bällchen, das tut nicht weh“
(Mutter’s beruhigende Worte vor den ersten Klistieren in meinem Leben)
„Komm, leg Dich hier über meinen Schoß“
(als etwa Zwei- bis Dreijährigem, von Mutter zum Klistier beordert)
„Den Po nicht zusammenkneifen, hörst Du?“
„Du sollst nicht zusammenkneifen!“
„Du…sollst…nicht…zu…sam…men… knei…fen, hörst…Du… nicht?“
(die zweite Wiederholung wurde rhythmisch von recht spürbar dosierten Klapsen auf meinen Po begleitet. Das wirkte Wunder!)
„Stell Dich zwischen meine Beine und bück Dich“
(als etwa Vier- bis Fünfjährigem von Mutter aufgefordert)
„Tiefer bücken, damit ich an Deinen Po komme“
(als etwa Sechs- bis Zwölfjährigem, vor der mit Klistierspritze wartenden Mutter stehend)
„Nicht drücken, hörst Du, niiiiiiiicht drücken, sonst mache ich Dir noch ein paar Spritzen zusätzlich“
(Mutter’s stets zum Finale erinnernde Warnung, nachdem ich auf der Schüssel saß)
„Hast Du was gemacht? Lass mich mal nachsehen“
(Mutter schritt gleichzeitig zur sorgfältigen Inspektion „ihres“ Erfolges)
„Iss nicht die ganze Tafel Schokolade, sonst bekommst Du Verstopfung und ich muss Dir wieder ein Klistier setzen“
(meine Tante, bei der ich meist in den Ferien weilte)
„Ich muss ihm ein Klistier setzen. Habe natürlich keine Spritze dabei, ist hier in der Nähe eine Drogerie“ – „Nein, das ist doch nicht nötig, Du kannst die von mir nehmen.
Ich brauche sie doch nur für die Kinder“
(dieselbe Tante wie vor. Ich war mit ihr mehrere Tage auf Reise, als sie sich mit den obigen Worten an ihre Cousine wandte, bei deren Familie wir zu Besuch waren)
„So, Du bekommst jetzt Deinen Einlauf, dreh Dich auf die Seite“
(Schwester im Krankenhaus zur Vorbereitung meiner Blinddarm-OP als Dreizehnjährigem, sie war damals stadtteilweit als herrischer Drachen bekannt)
„Bestimmt noch keinen Stuhlgang gehabt nicht wahr? Also den Po zu mir ausstrecken“
(die selbige Schwester, drei Tage nach meiner OP mit einer gewaltigen Kolbenspitze vor meinem Bett posierend)
„Hast Du vielleicht so einen Klistierball, die Doris hat schon drei Tage nichts mehr gemacht“
(Nachbarin, die ihre weit jüngere Schwester für einige Zeit zu Besuch hatte, zu meiner Mutter gewandt. Meine Mutter bejahte, setzte aber ihre ultimative Bedingung durch, dass sie die Klistiere selbst auszuführen wünsche)
Dieses sind alleine, wenn auch bei Weitem nicht vollständig, die verbal-akustischen Erfahrungen in meiner Kindheit zu Klistier und Einlauf. Die weiterhin, bis auf den heutigen Tag gehörten Sprüche würden den Rahmen dieses ersten Beitrages sprengen.
Ciao