Als Teenie war ich sicher Weltmeisterin im Verstopfung haben.
Wenn der Stuhlgang etwa vier Tage ausblieb, bekam ich meist einen Einlauf gemacht. Mir schoß jedesmals der Schreck in den Bauch, wenn meine Mutter z.B. sagte:"Du wirst jetzt erstmal von mir klistiert, liebes Fräulein. Zieh' dich aus, und geh' in die Küche."
Wir hatten in der Küche eine Eckbank, auf der mir das Klistier dann verabreicht wurde. Auf die Eckbank legte sie ein goßes Handtuch, und darauf mein 'geliebtes' Gummituch, diese rote Klistierlaken, bei dessen Anblick mir schon ganz anders wurde.
Mein Bruder und meine Schwester haben das natürlich auch mitbekommen, wenn ich wieder mal ein Klistier gemacht bekommen sollte. Besonders meine jüngere Schwester fand das sehr lustig.
Einmal fragte sie mich:"Bekommst du jetzt wieder eine Popospritze gemacht, Sandra? Darf ich dabei zusehen?"
Natürlich durfte sie nicht dabei zuschauen.
Während meine Mutter den Kamillentee für den Einlauf aufbrühte, war ich meist nur noch mit Slip, Strumpfhose u. BH bekleidet, saß auf einem Küchenstuhl, und wartete mit zittrigen Knien auf die Prozedur, die da kommen sollte. Da ich genau wußte, was da wieder auf mich zukommt, habe ich immer alles mögliche versucht, um den Einlauf abzuwenden.
"Bitte, bitte, Mama, mach' mir doch bitte keinen Einlauf", sagte ich dann. Genützt hat die ganze Bettelei aber nichts.
"Stell' dich nicht so an", sagte meine Mutter einmal, "du bist doch schon ein großes Mädchen. So ein Kamilleeinlauf tut doch nicht weh.
Glaubst du mir macht das Spaß, wenn ich dir wegen Verstopfung Einläufe machen muß. Ich kann mir auch was schöneres vorstellen, als dir lauwarmen Kamillentee in den Po zu spritzen, Sandra." Sei froh, daß ich die Klistierspritze benutze, und nicht den Irrigator."
Den Irrigator hatte ich auch schon 'kennengelernt'. Da habe ich mich beim Einlauf wohl besonders schlimm angestellt, und rumgezappelt.
Manchmal bin ich in der Wartezeit aus Verzweiflung noch mal zur Toilette gegangen ums noch mal zu 'probieren'.
Natürlich ohne Erfolg. Wenn es dann soweit war, und der Kamillentee die richtige Temperatur zum Einspritzen hatte, fing das Drama meist an. Meine Mutter sagte dann:"Mach deine Strumpfhose runter, und leg' dich aufs Gummituch." Meine Reaktion war dann oft sowas wie: "Nein, Mama, bitte nicht, keine Klistierspritze machen." Aber es war ja längst sinnlos, den Einlauf noch zu verhindern. Also machte ich meinen Slip und meine Strumphose runter und legte mich auf das Gummituch. Meine Mutter fettete das Darmrohr des Klistierbällchens mit Niveacreme ein, und füllte es in der Schüssel mit Kamillentee auf.
Bei dem Geräusch 'Gssssssst', daß das Gummibällchen beim Auffüllen machte, wurde mir schon ganz flau im Magen.
Schon beim ersten Einspritzen spürte ich wegen der Verstopfung den Druck im Darm. Drei oder vier Bällchen bekam ich meist gemacht, und das reichte mir dann auch.Für meine Mutter war es sicher auch nicht einfach, mir so ein Klistier zu verabreichen. Da ich oft beim Einspritzen nicht stillgehalten habe, war nach dem Einlauf meist das Gummituch und meine Strumpfhose ziemlich feucht.
An dieses Gefühl beim Einspritzen des Klistiers in den verstopften Darm, und an den Geruch von dem Kamillentee kann ich mich heute noch sehr gut erinnern.
Von der Familie durfte niemand zuschauen, wenn ich klistiert wurde. Einmal kam mein Vater während der Prozedur in die Küche. Meine Mutter sagte nur laut:"KLISTIER". Meine Vater sagte: "Oh, entschuldigung", und verließ die Küche wieder.
Nur einmal hat mir meine Mutter einen Einlauf gemacht, als gerade zwei Freundinnen von mir zu Besuch waren.
Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Damals fand ich diese ganzen Einlaufprozeduren ganz furchtbar.
Heute finde ich es schön, und mache mir oft einen Einlauf.