Als Baby und Kind hatte ich wegen meiner angeborenen Darmfehlbildung auch ständig eine Verstopfung, welche meine Mutter professionell Behandelt hatte. Als Baby bekam ich vermutlich häufig die Glyzerinspritze verabreicht, später als Kind kann ich mich erinnern, dass ich schon früh Rizinusöl schlucken musste und natürlich auch weiterhin die Glyzerinspritzen und gelegentlich auch die Florisan Zäpfchen bekam. Später als Schulkind gab es am Wochenende am frühen morgen meistens 1-2 Esslöffel Rizinusöl, unter der Woche fast immer die Glyzerinspritze. Auch bekam ich mehrmals im Monat auch einen richtigen Einlauf mit dem Irrigator und da auch mit Zusatz von Glyzerin. Im Krankenhaus bekam ich den Einlauf meistens aber mit Zusatz von Dulcolax (vermutlich Dulcolax spezial, da flüssig) verabreicht und natürlich auch dort das gehasste Rizinusöl zum Abführen, welches nach wenigen Stunden schon sehr zuverlässig bei mir wirkte.
Meine Schwester welche wie meine Mutter damals auch Krankenschwester ist, hat mir mal erzählt wie sie da in Absprache mit dem Arzt vorgehen.
Zuerst kommen die leichten Sachen wie Movicol und Glyzerinzäpfchen zum Einsatz. Hilft das nicht, gibt es Dulcolax Zäpfchen. Kommt da auch nicht genug dabei raus, gibt es ein Fertig-Klistier. Dann folgt ein Einlauf mit 5% Glyzerin Zusatz wenn die Maßnahmen davor nichts brachten. Kommt da auch nicht genügend heraus, geben sie ganz wie früher zuerst 3 Esslöffel Rizinusöl in heißen Kaffee eingerührt und einige Stunden später einen Einlauf mit Zusatz von 20mg Bisacodyl auf 1 Liter. Nur wenn das alles immer noch nicht zu einer genügend guten Entleerung führte, dann kommt der "Donnertropf" zum Einsatz, welcher auch bei einer Darmlähmung etwa nach Operationen zum Einsatz kommt. Da die Wirkung sehr extrem sein kann, werden dann die Patienten dazu Sediert, da hier extrem starke Bauchschmerzen entstehen können. Wegen seiner doch nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen kommt bei ihnen der Donnertropf nur ganz selten zum Einsatz, kann man an einer Hand abzählen sagte sie. Früher hatten sie noch Takus eingesetzt, aber da dabei häufiger Lebensbedrohliche Zustände eintraten, verwenden sie es nicht mehr.
http://www.intensivcareunit.de/donner.html
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0043-120030
Sie hat mir auch erzählt, dass in den allermeisten Fällen nach dem Movicol und ggf. einen Fertig-Klistier die Sache erledigt ist und nur bei bekannter Verstopfungsneigung zur Vorbeugung zweimal täglich Movicol gegeben wird ggf. dann jeden zweiten Morgen noch zusätzlich ein Dulcolax Zäpfchen.
Aber so eine "Saugglocke" oder Absauger wie du beschreibst, kenne ich nicht.
Ich kenne nur ein Saug-Spül-System, das mein Proktologe hat und das auch schon bei mir im Rahmen einer Rektoskopie zum Einsatz kam. Das ist so ein Gerätewagen mit zwei großen Glas Behältern, einer mit Wasser gefüllt und der andere leer. Da gehen dann Schläuche zu einer Art Pumpe und von da aus ein langer doppelläufiger Schlauch zu einer Art etwa 40cm langer Lanze mit Pistolengriff. Die Lanze wird dann in das eingeführte Rektoskop geschoben, dann der Darmbereich von Verunreinigungen frei gespült wenn noch Stuhl anhaftet.