@Ygo
das waren noch Zeiten, als es die “Einlaufschwestern” in großer Anzahl noch in freier Wildbahn (Krankenhäuser) gab. Meine Mutter zählte quasi auch als ausgebiltete Krankenschwester dazu und ich durfte Zuhause in meiner Kindheit und Jugend so einige Male das Vergnügen haben, von ihr einen Einlauf zu bekommen.
Bei meinen zahlreichen Krankenhaus Aufenthalten in meiner Kindheit, Jugend und als junger Erwachsener hatte ich natürlich auch dort das Vergnügen, einige Einläufe zu bekommen, oder zu beobachten, wie Mitpatienten einen Einlauf bekamen. Damals war es noch üblich, dass die Schwestern auf täglichen Stuhlgang achteten. Sollte es an einem Tag nicht klappen, wurde am nächsten Tag mit ziemlicher Sicherheit nachgeholfen. So typische Sätze wie “Herr Müller, sie haben ja heute schon wieder nichts Groß gemacht, da müssen wir wohl etwas nachhelfen” waren dann am nächsten Morgen zu hören. Einige Zeit später sind die Schwestern meist zu zweit mit dem Irrigator in der Hand angerückt und da half es meist nichts, sich dagegen zu streuben. Widerrede duldeten die Schwestern nicht, den Einlauf gab es trotzdem. Während die eine Schwester im Hintergrund am Waschbecken den Irrigator mit Wasser füllte, musste sich der Patient auf die linke Seite drehen und der Schwester seinen Po entgegen strecken. Sie schob dann ein rotes Gummituch unter den Po und hielt einen fest. die andere Schwester kam in der zwischenzeit zurück, stellte den gefüllten Irrigator ab, befestigte das Darmrohr am Schlauch und fettete es mit Vaseline ein. Dann spürte man auch schon, wie die Schwester die Pobacken spreitzte und das Darmrohr durch den After ziemlich weit in den Darm rein schob. Sie öffnete die Klemme am Schlauch und hob den Irrigator weit in die Luft. Mit strenger Stimme sagte die eine Schwester, dass man tief durch den offenen Mund atmen soll und nicht dagegen pressen. Dagegen machen konnte man ja eh nicht viel, während die Flüssigkeit undaufhörlich in den Darm strömte und nach einiger Zeit Stuhldrang erzeugte. Aus der Einlauf fertig war, schloss die Schwester die Schlauchklemme und zog das Darmrohr heraus. Sie verschwand dann mit dem leeren Irrigator aus dem Zimmer, während die andere Schwester mit strenger Stimme sagte, dass man den Einlauf nun solange es geht einhalten muss. Erst dann durfte man aufstehen und zur Toilette gehen, oder wenn man nicht aufstehen durfte, schob sie einem die Bettpfanne unter den Po.
So in etwa ist es meistens abgelaufen in den 70er und 80er. Erst gegen Ende der 80er sind dann die Einläufe drastisch weniger geworden und heute kommen sie nur noch in ganz wenigen Fällen zum Einsatz. Meine Schwester ist auch Krankenschwester und sie hat mir mal erzählt, dass sie schon Kolleginnen hatte, die außer in ihrer Ausbildung einen Einlauf an Puppen, noch nie in Real einem echten Patienten einen richtigen Einlauf (Irrigator bzw. Einlaufbeutel) gegeben hatten, obwohl sie schon mehr als 10 Jahre im Beruf sind. Nur die üblichen kleinen Fertigklistiere kommen schon häufiger vor. Leider müssen wir uns wohl damit abfinden, dass die Schwestern der älteren Generation immer weniger werden, da bleiben nur noch die schönen Erinnerungen an früher.
@Honda2009
Auch bei Zäpfchen waren die Schwestern der älteren Generation nicht gerade zimperlich, da hatte man schneller das Zäpfchen im Po, als man schauen konnte. Da waren Diskussionen zwecklos, da hies es nur auf die Seite oder den Bauch drehen und ruckzuck schob sie das Zäpfchen tief in den Po. Wenn überhaupt, dann sagten sie es oft nur hinterher, was für ein Zäpfchen man gerade bekommen hatte.