Einmal unmittelbar vor einer meiner etwa ein Dutzend Einlaufsessions im Krankenhaus konnte ich auf den Weg in mein Behandlungszimmer an einer offenen Tür stehen bleiben. Ich war damals wohl schon überrascht, dass gefühlt jeder Patient in dieser Krankenhausabteilung mit Klistieren und Einläufen behandelt wurde. Die Erinnerung daran, was ich an der weit offenen Tür beobachten konnte, versetzt mich immer noch in starkes Herzklopfen.
Ein sehr junger Mann stand unten rum unbekleidet an der Tür. Keine Ahnung mehr, wie alt er war, aber auf jeden Fall deutlich älter als ich damals, aber dennoch noch sehr “jungenhaft”. Er wirkte etwas verpeilt. Eigentlich auch kein Wunder, denn hinter ihm an der Behandlungsliege standen zwei junge Frauen mit einem großen Einlaufbeutel mit klarer Flüssigkeit drin an der Behandlungsliege. Der Einlaufbeutel war sehr groß, aber nicht mehr prall gefüllt, sondern vielleicht nur noch bis zur Hälfte. Die Frauen waren äußerst attraktiv, eine in einer kurzen Krankenschwesternuniform und eine weitere in Zivilkleidung.
Dem jungen Patienten hatte man anscheinend eine Pause gegönnt und daher nicht den ganzen großen Einlauf auf einen Schlag einlaufen lassen. Denn bevor er etwas zu mir sagen konnte, forderte die Schwester ihm breit, äußerst freundlich lächelnd, aber gleichzeitig sehr bestimmend mit Vornamen auf “…komm, wir sind mit den Einlauf noch nicht fertig.”
Leider konnte ich nicht sehen, wie es dann weiterging und ich will hier jetzt auch keine fiktive Story erzählen…. ;-)
Meine Frage: Hat hier jemand Erfahrungen damit, den Ablauf einer Einlaufsession (früher) mitbestimmen zu können oder gar bei einigen Elementen der Einlaufbehandlung die Wahl zu haben? Wie hier, das Einlaufen der Flüssigkeit zu unterbrechen, um z. B. erst einmal aufzustehen und kurz rumzulaufen oder andere (schöne) Dinge zu machen, bevor es weitergeht mit dem Strahl im Darm? Welchen Sinn könnte es haben? Ich vermute, man wollte ihm einfach nur eine Pause gönnen, damit es nicht zu viel auf einmal wird. Aber üblich ist es doch nicht, erst recht nicht im Krankenhaus….
Heute unterbreche ich oft auch meine Einläufe oder lasse diese ganz langsam einlaufen, um länger das schöne Gefühl zu haben. Doch das will ich hier mal nicht unterstellen. ;-)
Wie war es generell bei euch? Zu Hause? In der Klinik? Könnt ihr eine Pause aushandeln oder z. B. eine geringere Fließgeschwindigkeit oder andere Einlaufflüssigkeit oder weniger oder in welcher Stellung oder was an? Oder ließ der Einlaufgeber, z. B. vor allem die Mutter oder der Partner, mit sich verhandeln?