Verfolge interessiert die Diskussion. Hängt es nicht auch von den Eigenschaften des Kindes ab, ob, und wie eindringlich der Erziehende eingreifen sollte?
Meine Mutter, mit 29 Jahren Kriegswitwe mit zwei Kindern, Junge 6 und Mädchen 1jährig, erzog uns brave Kinder fast gewaltlos, In der Kriegsendezeit umgesiedelt und danach leistete ich und meine Schwester verantwortungsbewußt das mir Übertragene und Mögliche bei häuslichen Problemen.
Zu früherer Zeit bekam ich zeitgemäß vom Vater bei Verfehlungen wohl “Schwumse”. Denn meine Mutter erzählte von Omas (Jahrgang 1870, sieben Kinder großgezogen) Hinweis, “kann gar nicht hinsehen, wenn der Vater den Sohn (mich) so auf den Po schlägt”. ”Ich hatte eine Peitsche, und wenn das Volk nicht parierte, gabs was an die Beine. Denn wenn der der Unterleib erschüttert oder gar der Kopf geschlagen wird , kann das zu Körperschäden führen." Da mußte ihr Mann zum Strafen nicht erst kommen, wenn er von der Schichtarbeit kam… Weisheiten, die offenbar nicht in allen Familien bekannt waren. Psychische Traumata wurden seinerzeit nicht gewertet.
Unsere beiden, erfreulicherweise verständnisvollen Kinder konnten ohne körperliches Strafen erzogen werden. Sie folgten unseren Argumenten, warum etwas so oder so zu entscheiden war.
Ein kräftig erfolgendes Umgreifen des Handgelenkes genügte zum Passieren des Süßigkeitenstandes an der Kasse, ohne Bodenwälzen und Geschrei des Kindes zum Erzwingen seines Willens. Die elterliche Dominanz wurde nach bestem Wissen im Sinne der späteren Lebenstüchtigkeit der Sprößlinge ausgeübt.
Das Ergebnis bestätigt uns Urgroßeltern glücklicherweise bis heute der gute Familienzusamenhalt….
So versucht wohl jeder im Rahmen der ihm gegeben Einsichten, das Lebensglück der Nachkommen zu fördern.
Klysophil