Zäpfchen ohne Ankündigung gegeben

Hallo zusammen,

bei wem von euch wurden Zäpfchen auch einfach ohne Ankündigung gegeben?

Oder hat das vielleicht gesehen bzw. macht das selber bei der Gabe?

Aus meiner Kinderheit:

Wir waren 5 Kinder, 3 jünger und 1 älter als ich. In unserer Familie war von klein auf üblich Zäpfchen ohne Ankündigung zu geben. Ich habe oft gesehen wie bei den jüngeren Geschwistern als Baby oder Kleinkind beim Wickeln, Waschen, Anziehen einfach nebenbei Zäpfchen im Po verschwunden sind. Oft hatte man den Eindruck, die haben das gar nicht bemerkt. Später gern, wenn man Film geguckt hat, wenn man abgelenkt war durch Geschwister, während man mit der Spielkonsole beschäftigt war, usw. oder oft beim Fiebermessen. Man musste sich im Po messen lassen, sonst drohten Strafen wie Taschengeld Entzug, Fernsehverbot oder so. Diese Strafen wollte man absolut nicht. Beim Fiebermessen sind häufig ohne Ankündigung Zäpfchen gegeben worden. Lebhaft erinnern kann ich mich selbst, wie mir meine Mutter mit 14 beim fiebermessen das letzte Mal welche versenkt hat. Fühlte mich etwas angeschlagen und hatte etwas Husten. Ich dachte vielleicht 37,4 oder so und gar nicht an Zäpfchen in dem Alter. Meine Mutter hat fiebergemessen, danach spürte ich plötzlich was in den Darm flutschen, und Zäpfchen Gabe war erledigt. Das Thermometer zeigte 38,7. Es wurde dann regelmäßig gemessen mit 14. Meistens war nur messen, manchmal ist vor dem messen ein Zäpfchen im Po verschwunden, manchmal danach nochmal ein Zäpfchen. Dann wieder keines. Selber bekam man das Zäpfchen nie zu sehen, konnte sich nicht drauf einstellen, aber war IMMER weg. Auch bei den Geschwistern all die Jahre jedes Mal. Meine Mutter meinte, wenn man nicht groß Theater drum macht, ist der Popo schön locker und wird das Zäpfchen ohne weh zu tun sofort tief vom Po verschluckt. Das braucht niemand peinlich sein. Das ist eine "normale" Sache als Kind welche zu bekommen.

Ich denke aber es war primär für meine Eltern einfacher. Ein Baby was alles ausspuckt, ein Kind das nichts einnehmen will, Diskussionen mit älteren Kindern, der Saft schmeckt nicht, usw. und das bei mehreren Kindern, kann sicher ziemlich mühsam sein. Bei Gelegenheit bequem Zäpfchen rein ist viel einfacher. Im Nachhinein weiß ich, dass mit 14 vor dem Messen Hustenzäpfchen verschwunden sind, nach dem messen Fieberzäpfchen, wenn das Fieber entsprechend hoch war. Bei uns allen war vom Baby bis in die Jungend auf diesem Weg die Zäpfchen Gabe in Sekunden erledigt. Aus Erfahrung weiß ich als Kind kann man dagegen absolut nichts machen! Als Kind fand ich es ziemlich unfair. Das haben einfach die Erwachsenen bestimmt, wurde einfach gemacht und war etwas unangenehm. Als Erwachsener verstehe ich meine Mutter total. Ist wirklich genial einfach, sofort drinnen, extrem praktisch und ziemlich stressfrei. Warum soll man sich das Leben schwerer machen, wenn es diese Möglichkeit gibt. Zäpfchen sind wirklich eine ziemlich raffinierte Erfindung muss ich sagen und meine Mutter hat das halt gekonnt für sich zu nutzen gewusst.

Würde mich interessieren wie es wo anders war?

Zäpfchen hab ich selten bekommen. Ich finde es allgemein schade, dass die nicht allgemein verbreiteteter sind auch umter Erwachsenen. Zäpfchen belasten doch auch den Magen weniger. Ich kann mich an einmal im KH erinnern, das war aber mit Ankündigung. Ohne Ankündigung habe ich oft Mikroklist bekommen und ich glaube auch mal ein Glycerinzäpfchen, aber letzteres leider viel zu selten. Musste stattdessen auch eher z. B.ekelhaften Saft schlucken z. B. gegen Husten, was ich gar nicht nachvollziehen kann, warum da kein Zäpfchen? Den meisten Eltern und auch Erwachsenen ist es wohl aus falschet Scharm peinlich und lehnen es deshalb ab. Schade.. Aber z. B. Paracetamol als Zäpfchen ja auch deutlich teurer, wenn ich mich nicht irre, aber wirkt es nicht auch besser?!

Ich habe als Kind oft Zäpfchen bekommen und meine jüngeren Geschwister auch. Natürlich gab es die Zäpfchen ohne Ankündigung in den Po solange das Kind noch gewickelt wurde, wie auch Fiebermessen im Po und bei Bedarf die Glyzerinspritze. Später dann als Kind kündigte meine Mutter es immer an, wenn Fieber messen im Po, Zäpfchen oder die Einnahme von Medizin notwendig war. Im Gegensatz zu mir sträubten sich meine Geschwister oft gegen Zäpfchen oder allgemein wenn ihnen etwas in den Po geschoben werden sollte, da gab es immer Stress bei uns. Aber meine Mutter wusste schon damit umzugehen, sie war ja ausgebildete Krankenschwester auf einer Geburts- und Kinderstation und konnte da sehr "Überzeugend" sein.

Zäpfchen belasten doch auch den Magen weniger. Aber z. B. Paracetamol als Zäpfchen ja auch deutlich teurer, wenn ich mich nicht irre, aber wirkt es nicht auch besser?!

Das stimmt, Zäpfchen umgeben eben den Magen. Für die Magenschleimhaut empfindliche Inhalte spielen so keine große Rolle. Zäpfchen sind teurer, enthalten aber auch mehr Wirkstoff als orale Medikamente. Eine Paracetamol Tablette für Erwachsene enhält 500mg. Die Wirkstoffaufnahme ins Blut oral liegt bei relativ konstanten 85%. Ein Paracetamol Zäpfchen enthält die doppelte Menge nämlich 1.000mg! Aber die Wirkstoffaufnahme rektal schwankt stärker je nachdam wie lange das Zäpfchen drinnen bleibt (von 55% bis 80%) und ist im Mittel mit 65% geringer. Vergleich Durchschnitt: 500mg Tablette: 425mg aufgenommen, 1000mg Zäpfchen: 650mg aufgenommen! Oder besonders beliebt bei Eltern vor dem Bettgehen noch ein Zäpfchen geben. Das verschafft Kind und Eltern meist eine ruhige Nacht. Das Zäpfchen bleibt dann über die Nacht lange im Darm und es wird daher 80% aufgenommen. Vergleich vor dem Bettgehen: 500mg Tablette: 425mg aufgenommen, 1000mg Zäpfchen: 800mg aufgenommen!

Bei Kindern Vergleich Saft, Zäpfchen ist das ebenfalls so. Daher kein Wunder, dass die meisten Eltern bei Zäpfchen eine bessere Wirkung beobachten, seltener was geben müssen und zudem das Zäpfchen noch viel schneller wirkt. Und auch warum vor dem Bettgehen Zäpfchen gern gegeben werden.

Ohne Ankündigung habe ich oft Mikroklist bekommen und ich glaube auch mal ein Glycerinzäpfchen, aber letzteres leider viel zu selten.

Mit Ankündigung macht man sich Gedanken, will das nicht, usw. und hat Zeit darüber nachzudenken. Ohne Ankündigung passiert es einfach. Hinterher ist man dann froh Stuhlgang gehabt zu haben und erleichtert durch den Tag zu gehen. Oder wenn die Zäpfchen wirken, das Fieber rasch sinkt, Schmerzen nachlassen, usw. Waren die Mikroklist zum Abführen? Wie alt warst da?

Ich habe als Kind oft Zäpfchen bekommen und meine jüngeren Geschwister auch. Natürlich gab es die Zäpfchen ohne Ankündigung in den Po solange das Kind noch gewickelt wurde. Später dann als Kind kündigte meine Mutter es immer an,

Das finde ich eine gute Lösung. Mich hat das immer fasziniert beim Zuschauen bei den jüngeren, wenn beim Wickeln ohne Ankündigung Zäpfchen gegeben wurden gegen Fieber, Schmerzen, Zahnen, Blähungen usw. Den Wickelvorgang kannte man als Kind und dachte sich nichts dabei. Man war froh sauber gemacht zu werden, ist daher ruhig liegen geblieben und schon war das Zäpfchen drin. Man hatte den Eindruck die Geschwister haben das gar nicht bemerkt. Höchstens mal etwas geguckt, aber meine Mutter hatte die dann abgelenkt und schon hatten sie es nicht mehr am Schirm. Find ich gut wenn es später angekündigt wurde bei euch. Ist einfach fairer und man kann zumindest diskutieren. Kann ich mir schon vorstellen, dass deine Mutter da sehr überzeugend und konsequent war als Krankenschwester in dem Bereich. Sie ist auch sicher so zu ihrem Ziel gekommen.

Find ich gut wenn es später angekündigt wurde bei euch. Ist einfach fairer und man kann zumindest diskutieren. Kann ich mir schon vorstellen, dass deine Mutter da sehr überzeugend und konsequent war als Krankenschwester in dem Bereich. Sie ist auch sicher so zu ihrem Ziel gekommen.

Ja, sie ist da immer zum Ziel gekommen. Ob mit Diskussionen oder ohne, am Ende war die Medizin immer im Po oder im Mund. Im Windelalter hast das eh nicht so mitbekommen, da wurde beim Windelwechsel eh immer der Po eingecremt und jeden Tag Fieber gemessen. Zäpfchen waren da schneller im Po verschwunden als man schauen konnte. Meine Mutter hat meine Geschwister beim Wickeln immer abgelenkt mit Spielzeug oder anderen Dingen, bei mir vermutlich auch.

Größere Diskussionen gab es nur immer beim Thema Verstopfung und da war besonders ich betroffen wegen meiner angeborenen Darmfehlbildung. Aber auch meine Geschwister hatten als Kind häufiger Verstopfung. Während der Windelzeit war das kein Problem, da war schnell mal das Abführzäpfchen im Po drinnen oder es gab die Glyzerinspritze. Später dann mit 2 oder 3 Jahren war das dann schon schwieriger, da kam dann schon mal öfter das sehr verhasste Rizinusöl zum Einsatz. Nach kurzer Diskussion war trotzdem meistens der volle Esslöffel im Mund. Oder wenn es schnell gehen sollte, hieß es immer, Hose runter und mit dem Bauch auf das Bett legen, dann gab es Abführzäpfchen oder die Glyzerinspritze in den Po. Angekündigt wurde das dann immer am Abend oder am Morgen, da hieß es z.B. immer “Wenn du bis heute Abend nicht Groß warst, dann müssen wir da etwas nachhelfen”. Meine Geschwister bekamen dann schon immer etwas Panik.

Die Zäpfchen waren bei meinen Geschwistern zwar auch immer sehr unbeliebt, aber ganz oben auf der Liste standen das sehr verhasste Rizinusöl, direkt gefolgt vom Lebertran.

Insgesamt gesehen hatte meine Mutter schon immer die richtige Strategie, um die Medizin in uns rein zu bekommen.

War bei uns auch so; Zäpfchen gab es gerne auch mal ohne Ankündigung direkt nach dem MEssen im Po, oder auch gerne bei anderer Gelegenheit, wenn der Popo frei war, aber meistens wurden sie dann doch angekündigt, z.B. mit den Worten “So, da nehmen wir mal lieber einm Zäpfchen!"…

Ja, das mit den Zäpfchen früher …..

Diese Darreichungsform ist heute eher extrem selten geworden. Und die Pharmaindustrie hat reagiert: viele ehemals gute Suppositorien wurden vom Markt genommen. – Die Zeiten haben sich eben 😢 geändert.

Später dann mit 2 oder 3 Jahren war das dann schon schwieriger, da kam dann schon mal öfter das sehr verhasste Rizinusöl zum Einsatz. Nach kurzer Diskussion war trotzdem meistens der volle Esslöffel im Mund.

Nein, das muß nicht sein, vielmehr läßt sich Rizinusöl auf folgende Weise sehr angenehm einnehmen: Nimmt man 30 ml Rizinusöl in den Mund und speichelt dieses vor dem Schlucken 30 min ein, verliert dieses seinen unangenehmen Geschmack, es wird dünnflüssig und reizt beim Durchgang durch den Magen die Magenschleimhaut nicht. - Ausprobieren!