@passiverPatient
Danke für dein Mitgefühl für mich bezüglich dieser Situation.
Auch wenn es mittlerweile schon wirklich lange her ist, blieb mir dieses einprägsame Erlebnis in Erinnerung.
Sicher gab es auch "damals" (Ender der 80er / Anfang der 90er) schon Schmerzmittel in Form von Saft oder Tropfen in Kinderdosierung. Bei uns zu Hause kamen diese allerdings sehr lange nicht zum Einsatz . Ich bekam bis ins 3. Grundschuljahr ausschließlich Zäpfchen bei Schmerzen oder Fieber. Erst danach gab es bei milderem Krankheitsverlauf auch mal Ben-U-Ron-Saft.
Zwar fand ich Zäpfchen (besonders mit zunehmendem Alter und wachsendem Schamgefühl) nicht toll, aber da es eben bis zu einem gewissen Zeitpunkt keine Alternative gab, waren wir zwangsläufig daran gewöhnt und ließen sie uns geben.
In der Regel machte ich auch kein großes Drama, weigerte oder wehrte mich, sondern versuchte mit zu machen damit es schnell vorbei war. Natürlich versuchte ich ab und an die Gabe abzuwenden und meine Mutter zu überzeugen, dass ich kein Zäpfchen brauchte. Aber bekommen habe ich es dennoch immer.
Ich denke an diesem Tag wollte ich es trotz der Schmerzen in den Beinen einfach partout nicht, weil es mir unendlich peinlich war, dass die Apotheken-Angestellten und die anderen Kunden es mitbekommen hatten dass ich ein Zäpfchen bekommen sollte und der Vorgang auch in der Apotheke stattfinden sollte. Deshalb habe ich wohl geweint und gebettelt, dass ich es nicht will. Mit Gewalt hat sie es mit aber nicht gegeben... lediglich mit "Nachdruck". Schließlich wusste sie, dass ich ansonsten wahrscheinlich kaum noch hätte weiter laufen können an dem Tag und den restlichen Tag verdorben hätte.
Meine Mutter sah das Thema Zäpfchen bei uns Kindern sowieso nie als peinlich oder unangenehm. Für sie war es etwas völlig normales uns mit Zäpfchen zu versorgen wenn wir eines brauchten. Und wenn man kooperierte und locker ließ, dann war es auch tatsächlich nicht schlimm. Zäpfchen geben konnte sie gut...