Ich hatte schon immer mit Verstopfung zu kämpfen und auf Reisen ganz besonders.
Eine Klistierspritze gehörte so selbstverständlich in mein Gepäck, wie Zahnbürste und Unterwäsche. Bei längeren Reisen hatte ich auch stets einen Reiseirrigator dabei. Allerdings mangelt es in Hotelzimmern in der Regel an geeigneten Befestigungsmöglichkeiten. Und wenn dann ein gefüllter Irrigator von der Türklinke rutscht, weiß man auch, dass zwei Liter Flüssigkeit auf dem Fußboden verteilt eine erhebliche Menge ist …
Wenn man also nicht in der glücklichen Lage ist, sich den Einlauf verabreichen zu lassen, hilft einem das Gerät weiter, das als Klyso, Klysopumpe oder auch Higginson Syringe bekannt ist. Dieser Pumpball, an den zwei Schläuche angeschlossen sind. Einer kommt in den Behälter mit der Einlaufflüssigkeit, der andere, mit einem geeigneten Stutzen versehen, in den After. Die Flüssigkeit läuft also nicht ein, sondern wird gepumpt.
Dieses Verfahren ist zusätzlich noch von großem Nutzen, wenn man dem Wasser aus dem Hahn nicht traut. Ich besorge mir dann eine große Flasche Mineralwasser, wärme sie samt Inhalt in dem mit heißem Wasser gefüllten Waschbecken an und pumpe mir das Wasser direkt aus der Flasche in den Darm.
Das Gerät nimmt im Gepäck noch weniger Platz weg als eine große Klistierspritze, weswegen diese inzwischen meist zu Hause bleibt.
Weder stelle ich das Teil für das Hotelpersonal zur Schau, noch verstecke ich es extra. Es liegt halt da, wo es liegt.
Fertige Klistiere aus der Apotheke mag in überhaupt nicht.