Mich würde interessieren, was ihr unter einer Sissy versteht. Ich schage deshalb im Auftrag des Instituts für Angewandte Sissyfizierung (IAS) folgende Begriffsbestimmung vor:
Was also ist eine Sissy?
Vorbemerkung:
Wenn wir von einer Sissy sprechen meinen wir nicht den umgangssprachlichen Gebrauch des Wortes vor allem in den USA, wo Menschen, die nicht der traditionellen Norm des Mannes entsprechen, in der Öffentlichkeit verächtlich gemacht werden.
Wovon wir vom IAS sprechen, ist die Rolle der Sissy im Rahmen bestehender BDSM Praktiken. Wir betten den Begriff der Sissy in einen Zusammenhang von Dominanz und Unterwerfung ein, dem sowohl Herrschaft wie Unterworfener im Sinne des Save, Sane und Consensual zugestimmt haben. Die Sissy erfüllt hier ihren Zweck und ihre Bestimmung, genau wie es auch andere Rollensets (Master, Domina, Cuckold u.a.m.) in diesem Zusammenhang tun.
Als Gundwesenszüge einer Sissy können gelten:
* Effemination, also die Feminität im Verhalten, in der Erscheinung und der Haltung,
* Selbstauferlegter Zwang
* Analbezogenheit
* Unterwerfung
* Regression
* Erscheinungsbild
(1) Übertriebene Effemimation: Die Anlagen zur Sissy finden wir oft bei jenen Männern, die man früher als weibisch bezeichnet hat. Der weibische Mann ist im Gegensatz zum herkömmlichen Image des Alpha Mannes FEMININ in seinen Empfindungen, seinem Erscheinen, seinem Verhalten und seiner Haltung. Er hat sich seit seiner Kindheit an bestimmten Eigenschaften orientiert, die traditionellerweise Frauen zugeschrieben werden. Diese drückt er aus bzw. ahmt sie nach. Die Sissy ist also genetisch ein Mann, aber seine Bestimmung ist die einer übertriebenen und klischeebeladenen Frau. Er ist das Zerrbild einer Frau, die anstelle des weibischen Mannes treten wird. Die Sissy ist hyperfeminin.
(2) Der selbst auferlegte Zwang: Die Sissy gibt sich selbst als Mann auf, auch wenn sie schon als weibisch gilt. Sie empfindet sich als Mann sexuell unzulänglich, wenn nicht gar lächerlich. Ihre weiche Körperlinie, ihre manirierte Haltung und in vielen Fällen ihr Körper sagen ihr, dass sie als Mann versagt hat. Oft ist sie halb impotent und mit einem Mikropenis ausgestattet, oft ejakuliert sie schon nach wenigen Minuten der Erregung. In all ihrer lächerlichen Schüchternheit träumt sie davon, dass die Reste ihres Mannseins zerbrochen werden, sie unter Zwang feminisiert wird. Dennoch weiss sie, dass das nie geschehen wird. Eine Geschlechtsumwandlung kommt für sie nicht in Frage. Denn sie bezieht ihre Lust aus dem Zerbrechen des Mannes in ihr, aus dem Lächerlichmachen ihrer grotesken Zwitterstellung zwischen Mann und Frau, aus der Demütigung durch Alpha Mann oder Alpha Frau. Das alles wäre zu Ende, wäre die Geschlechtsumwandlung erfolgreich.
(3) Analität: Die Sissy ist homosexuell und dabei immer der passive Part, als weibisches Männchen gegenüber dem Alpha Mann. Aber auch gegenüber der starken und dominanten Frau kann sie diese Rolle einnehmen. Bei beiden wird sie wegen seiner Impotenz gedemütigt. Ihr Penis liegt verschlossen in einem Keuschheitskäfig, sie wird keusch gehalten, um ihr den Phallus endgültig auszutreiben. Der Anus wird auf lange Sicht zum ihrem neuen Geschlechtsorgan. Davon träumt sie und die Herrschaft soll dies garantieren.
(4) Unterwerfung: Nur in der Unterordnung unter eine starke Persönlichkeit kann sie bestehen, wird sie aus dem weibischen Mann zur gedemütigten Sissy. Wie Phönix aus der Asche steigt ihr neues Wesen: abgerichtet, missbraucht, gedemütigt und sklavisch. Sie hat es sich in ihrem Gehorsam verdient. Ihre Suche nach dem Zwang, der Dominanz und der Disziplinierung war erfolgreich, sie wurde geformt, aber ihr selbstgewähltes Leiden ist nicht zu Ende. Denn mehr und mehr will sie die Demütigung erleiden. Dazu braucht sie die Kontinuität einer ständigen Herrschaft. Denn sie kann weder Mann noch Frau sein. Daran leidet sie und es macht sie stolz. Und wie allen zwanghaft Handelnden wird ihr nie die komplette Befriedigung zuteil.
(5) Regression: Die Sissy neigt dazu, zu regredieren. Sie fällt mental zurück in ihre Kindheit, eine Zeit, in der sich das Geheimnis ihrer Unterwerfung und ihrer Feminisierung verbirgt. Brutal hat es ein Wissenschafter ausgedrückt: "Übertriebene Effeminierung ist eine Pervertierung der Libido als Folge eines Kindheitstraumas". So wird das Trauma zu kompensieren versucht. Es sind die Schlüsselerlebnisse der Kindheit, die die Sissy zu dem gemacht haben, was sie ist. Taucht sie ein in die verschwommene Erinnerung, wird sie geil und voller Sehnsucht. Aus dem ehemaligen Schrecken wurde die gegenwärtige Zukunft. Oft ist es die vollgemachte Windel, die Unterwäsche der Mutter, das fortgesetzte Strafklistier, die Schläge auf den nackten Popo, sind es die kontrollierten Toilettengänge und neurotischen Hygienemassnahmen, die ihr auferlegt wurden. Die Macht der Frauen war übergross, der kleine Bub zu schwach. Das macht die Sissy schwach, naiv, dumm und fällig für Erziehung: weil sie die Dominanz durch die Herrschaft so sehr an früher erinnert, als sie als Kind der sinnlichen Macht der Erwachsenen ausgeliefert war. Der fehlende Mann und der allgegenwärtige Clan aus übermächtigen Müttern, Grossmüttern und Tanten, die das Genital ihres Buben missachten, ist das Substrat, in dem die Sissy gedeiht. Die Rolle des Mannes konnte nie erlernt werden. Nun ist es zu spät. Die Sissy wird also doppelt bestraft: damals unfreiwillig als Kind und heute konsensual durch die Herrschaft. Das macht die Feindlichkeit gegenüber den Frauen so gross: doppelt bestraft zu werden und dennoch nicht werden zu können, was sie sind.
(6) So steht sie vor uns, die Sissy: Parfümiert in ihren auffälligen von Pink dominierten Mädchenoutfit, glatt rasiert am ganzen Körper, mit Keuschheitsgürtel und dem obligaten Buttplug, der ihre Möse offenhält. Sie ist eine Meisterin des Oralverkehrs, keusch und doch bereit zum Sex, wenn Daddy oder Mommy es wünschen. Sie dient fast sklavisch wie ein Hündchen, zu dem sie von ihrer Herrschaft abgerichtet wurde. Sie ist der Bimbo, die Magd, das Adult Baby, die Ehesklavin: ein Sissygirl eben, weder Mann noch Frau.