Der Darm ist längst nicht mehr das Organ worüber hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird oder man nur mit dem Arzt drüber redet. Zu Recht, denn ist der Darm doch maßgeblich für unsere Gesundheit, unsere Psyche und unser Wohlbefinden zuständig.
Doch leider behandeln wir ihn nicht immer so, wie er es aufgrund seiner Bedeutung verdient. Da sind der Stress, der uns sprichwörtlich auf den Magen schlägt, die Umweltgifte, der Bewegungsmangel, nicht aufgelöste Medikamentenreste, Sünden unserer nicht immer gesunden Ernährung, die oftmals viel zu geringe Menge an Ballastoffen, sowie die täglich absterbenden Zellen. Kurz: Wir muten dem Darm eine Menge zu und pflegen ihn nicht entsprechend. Dabei ist es ganz einfach seinen Darm zu reinigen – mit einem Einlauf. Grundsätzlich sind Einläufe, sprich das Reinigen des Darms durch Einführen von Flüssigkeit, schon seit der Antike bekannt. Ob bei den Griechen oder der jahrtausendealten Yogapraxis der Inder – der Einlauf war schon immer eine der einfachsten und zugleich schonendsten Anwendungen zur Darmreinigung.
Insbesondere rund um Fastenkuren werden Einläufe stark propagiert. Kein Wunder, ist doch gerade der Darm massiv für Ausscheidungen zuständig und sollte eigentlich immer wieder, doch gerade innerhalb einer Fastenkur regelmäßig gereinigt werden.
Doch was ist rund um einen Einlauf richtig und worauf ist zu achten?
Wie wirkt ein Einlauf?
Wie bereits zuvor benannt behandeln wir unseren Darm nicht immer sehr pfleglich. Darum bietet ein Einlauf die Möglichkeit Schlacken, abgelagerte Reste von Stuhl oder auch unverdaute Medikamentenreste auszuspülen. Darüber hinaus ist ein Einlauf bei Fieber, Kopfschmerz, Müdigkeit und natürlich Verstopfungen absolut ratsam. Hinsichtlich des eigenen Säure-Basen-Haushalts macht es Sinn, in gewisser Regelmäßigkeit den Darm mit einem warmen Einlauf zu reinigen und so die Säure-Basen-Regulation zu entlasten.
Wann macht man einen Einlauf?
Hier unterscheidet man zwischen einem geplanten, vorsorglichen Einlauf oder einem akuten bzw. medizinischen. So gibt es genügend Menschen, die z.B. 1x monatlich mittels eines Einlaufs ihren Darm reinigen – im Gegensatz zu denen, die z. B. unter einer Verstopfung leiden weshalb bei ihnen ein Einlauf gemacht wird. Der medizinische Einlauf geschieht oftmals vor entsprechenden Untersuchungen. So wird z. B. vor einer Darmspiegelung der Darm gereinigt, einfach weil sich Veränderungen der Darmschleimhaut in einem sauberen und entleerten Darm besser feststellen lassen.
Aber auch zur Vorbereitung oder der Begleitung von Fastenkuren oder zur Leberreinigung sind Einläufe sehr beliebt.
Womit macht man einen Einlauf?
Für die regelmäßige Durchführung von Einläufen im privaten Bereich haben sich Klistierpumpen (auch Klistierball oder Klistierspritze) sowie Einlaufbecher (auch Irrigator) bewährt. Beide lassen sich nach der Anwendung leicht reinigen und so wiederverwenden. Der Unterschied liegt vorrangig im Volumen. Sind es bei Klistierpumpen weniger Flüssigkeit, was somit beim Einlauf auch nicht weit in den Darm vordringen kann und eher zur Stimulation von Stuhlgang oder zur Reinigung des Enddarms genutzt wird, so verfügen Einlaufbecher über 1 bis 2 Liter Volumen, wodurch mit wesentlich mehr Flüssigkeit auch weiter innenliegende Darmbereiche gespült werden können. Als Flüssigkeiten werden zumeist Wasser, Tee, Kaffee oder basisches Wasser genommen. Wichtig hierbei ist, dass nach dem Aufkochen die Flüssigkeit wieder auf Körpertemperatur abkühlt, bevor sie eingeführt wird.
Wie macht man einen Einlauf?
Bevor man sich auf den Boden im Bad begibt, sollte man den Anus mit etwas Gleitgel oder Vaseline einreiben. Auch kann man das am Einlaufrohr nochmals wiederholen. Dann geht’s ans Einführen und die Durchführung eines Einlaufs. Hier haben sich zwei Techniken als Einfachste herausgestellt. Wahlweise im Vierfüßlerstand oder in Rückenlage und dann die Hüfte wie bei einer Brücke hochheben. Der Vorteil der Brücke sind zum einen, dass man die Hände frei hat um den Absperrhahn zu bedienen und zum anderen, dass man sich in der Rückenlage leicht nach links und rechts drehen kann, um so die Flüssigkeit noch weiter durch die Darmwindungen zu leiten. Letztlich ist’s die eigene Entscheidung für was man sich entscheidet. Wenn das Einlaufrohr eingeführt ist (wichtig: der Becher muss höher als das Einlaufrohr positioniert sein) öffnet man den Absperrhahn und lässt die Flüssigkeit einlaufen. Anschließend sollte man die Flüssigkeit gut 5-20 Minuten im Darm halten können, bevor man sie in die Toilette ausscheidet. Dies gelingt zu Beginn meist noch nicht so gut, da der Druck ungewohnt ist und man sich schneller wieder entleeren möchte, doch macht Übung den Meister.
Wer sollte keinen Einlauf machen?
So gut ein Einlauf ist, so gibt es auch hierbei Personen, denen davon abgeraten werden sollte! Menschen mit Blutungen im Darm, Hämorrhoiden, chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Nierenerkrankungen, mit mechanischem Darmverschluss, sowie Personen, die kurz zuvor am Darm operiert wurden sollten keinen Einlauf durchführen.
Fazit:
Die Durchführung eines Einlaufs hat viele Vorteile und ist erfreulicherweise kein Tabuthema mehr, wie manche vielleicht denken mögen. Deswegen kann man sich problemlos an Berater im Fachhandel (Apotheke, Reformhaus, gut sortierter Bioladen etc.) wenden.