Hallo allerseits,
Ich war mir nicht sicher wo ich dieses Thema am besten platzieren kann, und habe mich letztlich für diesen Ort entschieden.
Hierzulande wird empfohlen sich ab einem Alter von 50 Jahren einer Koloskopie als Vorsorgeuntersuchung gegen Darmkrebs zu unterziehen.
Üblicherweise erfolgt die Überweisung durch einen Hausarzt.
Dieser hat mich befragt ob ich einen Internisten oder einen Chirurgen als behandelnden Arzt wünsche.
Ich habe mich für einen Internisten entschieden.
Der erste Termin ist als Vorbesprechung gedacht und man erhält alle nötigen Informationen bezüglich der Behandlungs-Prozedur und welche Vorbereitenden Maßnahmen zu treffen sind. Zusätzlich dazu wurde mir ein Fragebogen gereicht, der alle nötigen Risiken aufgrund von Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten, die bei der Behandlung entstehen können, abzuklären.
Nach dieser Vorbesprechung wird der Behandlungstermin vereinbart.
Die Vorbereitung unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, ob der Untersuchungstermin vor- oder nach Mittag statt finden soll.
Generell ist bereits eine Woche vor dem Koloskopie-Termin folgendes zu beachten:
Nach Rücksprache mit dem Hausarzt sollten eventuell Blut verdünnende Medikamente (Thrombo ASS, Marcoumar, Plavix, etc.) beziehungsweise Medikamente bei Diabetes (Metformin, Insulin, etc.) abgesetzt werden.
Essen: Verzicht auf kern haltiges oder Faser reiches Obst und Gemüse, sowie Hülsenfrüchte und Vollkorn Produkte (Weintrauben, Kiwi, Erdbeeren, Tomaten, Fisolen, Spargel, Mais, Erbsen, Linsen, Spinat, Müsli, Vollkornbrot, Nüsse, Zwiebel, ballaststoffreiche Nahrung, etc.)
Essen am Vortag der Untersuchung:
Frühstück: Kuchen, Semmel (Brötchen), Weißbrot, Butter, Marmelade (Konfitüre), Honig, Streichkäse
Mittag: klare Suppe, Joghurt, Pudding (dies ist die letzte Mahlzeit bis zur Untersuchung)
Vorbereitung bei einem Vormittags Termin vor 10 Uhr:
Ab 17 Uhr am Tag vor der Untersuchung: Abführmittel in Pulverform - 2 Packungen Pulver in 2l Wasser auflösen, davon 1,5l Mittel trinken + nochmal 1,5l Wasser zusätzlich trinken. Nach etwa 30 Minuten setzt die abführende Wirkung ein und kann bis ca. 2 Stunden anhalten. Das verbleibende Mittel gekühlt bis am Morgen des folgenden Tages lagern.
In der Früh, am Tag der Untersuchung 0,5l Mittel und weitere 0,5l Wasser Trinken (spätestens 2,5 Stunden vor Beginn der Untersuchung)
Vorbereitung bei einem Termin NACH 10 Uhr:
Ab 17 Uhr am Tag vor der Untersuchung: Abführmittel in Pulverform - 1 Packung Pulver in 1l Wasser auflösen und trinken + nochmal 1l Wasser zusätzlich trinken. Nach etwa 30 Minuten setzt die abführende Wirkung ein und kann bis ca. 2 Stunden anhalten.
In der Früh, am Tag der Untersuchung 1l Mittel und weitere 1l Wasser Trinken (spätestens 2,5 Stunden vor Beginn der Untersuchung)
Die letzten Stuhlgänge sollten aus klarer, gelblicher Flüssigkeit bestehen.
Eigene Anmerkung: der Geschmack des gelösten Mittels ist halb so wild (in meinem Fall MOVIPREP). Die abführende Wirkung kann eventuell als Unangenehm empfunden werden (häufiger Gang zur Toilette in wellenartigen Schüben).
Zusätzlich dazu habe ich die Vorbereitung in einem Punkt abgeändert. Das Abführen am Vortag erledigte ich mit Hilfe von 2* 2l Einläufen mit purem Wasser. Dennoch waren die letzten Stuhlgänge am Tag der Untersuchung wie vorhin beschrieben (also auch laut Arzt eine ausgezeichnete Vorbereitung)
Ich habe beschlossen auf eine Sedierung im Rahmen der Untersuchung zu verzichten. Klar waren einige Schritte der Behandlung spürbar, jedoch weit weniger als ich es mir vorgestellt hatte. Die Untersuchung konnte vollständig durchgeführt werden. Auch das heiße Abtragen 3er Polypen war kaum spürbar.
Einzig die Krämpfe, die auf dem Heimweg durch die eingeblasene Luft entstanden sind könnte ich im Nachhinein als etwas unangenehm bezeichnen.
bei Interesse evtl. eine nähere Beschreibung der Prozedur.
Ahoi allerseits
rodrod