Hallo,
der Klyx Magnum Einlauf wurde früher auch zur Vorbereitung auf Rektoskopien verwendet.
Ich hatte in den 80er auch noch das Vergnügen, diesen Einlauf zu bekommen. Es muss so 1983 gewesen sein, da musste ich mal zur Rektoskopie zum Proktologen. Als ich zum ersten mal dort war, fand nur ein Arztgespräch statt und es wurde eine Tastuntersuchung vom Enddarm gemacht. Dann bekam ich von der Arzthelferin ein Rezept für Abführmittel und ein Infoblatt in die Hand gedrückt mit einem Termin 2 Tage später früh morgens um 7:00 Uhr. In der Apotheke bekam ich dann eine kleine Packung Dulcolax Dragees und ein Klyx Magnum Einlaufset. Laut Anweisung sollte ich an den beiden Abenden vor dem Termin jeweils 2 Dulcolax Dragees einnehmen, um den Darm zu entleeren. Weiter stand zu lesen, dass vor der Untersuchung der mitgebrachte Klyx Magnum Einlauf verabreicht wird. Zum Termin musste man dort Nüchtern erscheinen, da vorher noch eine Blutentnahme gemacht wird.
Ich bin dann am besagten Tag morgens Nüchtern in der Praxis erschienen, habe den Klyx Magnum Einlauf beim Empfang abgegeben und musste im Wartezimmer Platz nehmen. Außer mir wartete nur eine wenig ältere Frau im Wartezimmer. Nach ein paar Minuten kam eine Arzthelferin herein und fragte die junge Frau, ob sie schon den Einlauf erhalten hatte. Sie wurde sichtlich Rot im Gesicht, sagte Nein und musste dann der Arzthelferin folgen. Kurz danach kam eine andere Arzthelferin ins Wartezimmer und ich musste ihr zur Blutentnahme folgen. Danach schickte sie mich wieder ins Wartezimmer. Keine 5 Minuten später kam die erste Arzthelferin ins Wartezimmer und ich musste ihr in ein Behandlungszimmer folgen. Dort musste ich meine Hose runter ziehen, mich auf die Behandlungsliege legen und auf die linke Seite drehen. Im Hintergrund hörte ich Wasser laufen, da kam die Arzthelferin auch schon mit dem bis oben hin gefüllten Klyx Magnum Beutel in der Hand zurück und hängte ihn an den Infusionsständer neben der Liege. Sie zog sich Einmalhandschuhe an, nahm die Kanüle am Ende des Schlauches in die Hand und gab etwas Vaseline darauf. Dann fragte sie mich ob ich schon einmal einen Einlauf bekommen hätte, worauf ich mit nein antwortete. Dann sagte sie mir dass es jetzt etwas unangenehm wird und sie mir alles erklärt. Da spürte ich auch schon, wie sie meine Pobacken spreizte und mir die Kanüle in den After schob. Nun musste ich mit offenen Mund tief und gleichmäßig atmen als sie die Schlauchklemme öffnete. Schon wenige Augenblicke später merkte ich ein Blubbern im Bauch und als ich über die Schulter blickte, konnte ich sehen wie die Flüssigkeit im Beutel langsam weniger wurde. Dann bekam ich die Anweisung mich zuerst auf den Bauch zu drehen, dann weiter auf die rechte Seite und die Beine wieder anwinkeln. Aber so langsam drückte es schon ganz schön im Bauch, Stuhldrang verspürte ich aber noch keinen. Da merkte ich auch schon, wie die Arzthelferin die Kanüle aus meinen After zog und meinte dass ich jetzt den Einlauf noch mindestens 5 Minuten halten muss, bevor ich mich auf der Toilette entleere. Ich musste mich dann noch zweimal um die eigene Achse drehen, dann durfte ich aufstehen und meine Hose wieder hochziehen. Die Arzthelferin schickte mich auf den Gang, wo ich vor der Toilette die 5 Minuten auf und abgehen sollte. Erst drückte es nur unheimlich im Bauch, doch dann bekam ich einen extrem starken Stuhldrang der schon fast Schmerzhaft war. Ich bin dann schnell zur Toilette und war erstaunt, dass trotz des Abführmittels davor der Einlauf doch noch eine ganze Menge Stuhl heraus beförderte. In den nächsten 10 Minuten entleerte sich der Darm in mehreren Schüben und ich bin danach zurück ins Wartezimmer. Etwa eine halbe Stunde später kam nochmal ein Schub, dann musste ich noch 2 Stunden auf die Untersuchung warten, bis sich der Darm beruhigt hatte.
Bei uns in Deutschland gab es den Klyx Magnum Einlauf bis etwa 1989, in der Schweiz sogar bis 2005 etwa, meine ich.
Ich verwende das Rezept für den Einlauf auch heute noch ganz gern. Die meisten Zutaten sind relativ leicht zu bekommen, nur das Docusatnatrium ist etwas schwieriger zu kriegen.