Luft im Darm

Mit Luft befassen sich wenige Beiträge im Forum. Dabei gibt sie Anlaß zu Nutzen, Schmerzen, aber auch Freude.

Dienstbar ist sie dem Arzt, der beim Vorschieben des Koloskopes den geleerten Darm entfalten möchte, um freies Sicht- oder Arbeitsfeld zu erreichen.

Schmerz kann sie festsitzend erzeugen, beim Spielen jedoch auch als lustvoll empfundene Dehnbeanspruchungen verursachen.

Da eben wieder die "Gasansammlungen" im Colon erwähnt werden, möchte ich dazu diskutieren.

Wer hat dazu Beiträge?

Fragt, mit LG

Klysophil

Ich hatte bisher ein erinnerliches Erlebnis, was Luft im Darm anbelangt:

Im Zuge einer Einlaufserie wollte der 2. Einlauf (1L Kamillentee) meinen Darm nicht mehr verlassen.

Die klistierende Dame griff daraufhin zur 500ml Klistiernirne und pflanzte ein 40cm langes Silikondarmrohr darauf. Dieses führte sie in Knie-Ellenbogen Lage tief ein und wies mich danach an, mich aufrecht hinzustellen. Dann hörte ich nur noch „Pfffffffffff“ - sie presste die Luft des leeren Klistierballs tief in mich!

Das verursachte ein sehr unangenehmes Drücken im Darm, beförderte anschliessend aber auch den „vermissten“ Einlauf gänzlich & geräuschvoll zu Tage...

Lg Robert

@robert1100

Wo ist der Einlauf, wo ist er hin?

er steckt wohl tief noch in dir drin.

sie drückt ganz fest den Gummiball,

gefüllt mit Luft;

und dann entwich er mit Donnerhall.

jetzt isser wieder da, der Schuft

???

Übrigens kam bei deutschen Schwimmern auch einmal Luft zum Einsatz. Sie bekamen vor Wettkämpfen bis zu 1,5 Liter tief ein den Dickdarm gepumpt. Damit wollte man erreichen, dass der Körper, bedingt durch den höheren Auftrieb, flacher im Wasser liegt und somit einen geringeren Widerstand verursacht.....

oder war es wegen dem Rückstossprinzips? ????

Jedenfalls kam man wieder davon ab; der erhoffte Medaillenregen blieb aus...???

LG

Neptun

Zur Schmerzwirkung:

Als ich mi Knöchelfraktur einst im Krankenhaus lag, erlebte ich eine Diskussion zu unklarer Diagnose mit:

Ein Patient klagte über starke Schmerzen im Bauch. Blinddarmentzündung war ausgeschlossen worden. Nach längerem Austauch zu weiteren vermuteten Ursachen schloß der Chefarzt bei der Visite am Bett mit der Bemerkung: ...es kann auch nur ein verklemmter Pups sein, der solche Beschwerden verursacht..

Angesichts solcher Erfahrungen entstand wohl auch die in jeder Einlaufbelehrung enthaltene Anordnung, auf jeden Fall die Leitung bis zur Mündung von Luft zu entleeren, da ..es sonst zu unerfreulichen Schmerzen käme..

Wer solche "schädlichen" Luftvolumen aus Kaliber und möglicher Schlauchlänge nachrechnet, findet sehr geringe Mengen. Trotzdem entlüfte ich auch gewohnheitsgemäß vor Beginn der Prozedur.

Die einst von Ricini genannten Gasblasen könnten dagegen - unabhängig ihres Entstehens - tatsächlich durch das Anheben von Querdarmteilen auf Magen oder Leber Druck ausgeübt haben.

Kuppelförmig nach oben strebende Schlingen zwischen den Darmfalten vermögen echt beklemmende, schmerzliche Zustände zu bringen, was wohl jeder schon erlebte.

"Wie glücklich dann der Grobe prahlt,

hinaus was keinen Zins bezahlt, der Feine hat sich abzufinden,

er muß die Winde "Überwinden"... reimte dazu wohl Eugen Rotht.

Bei Kindern gilt das Einreiben des Bäuchleins mit Kümmelöl (Pupsöl) als erprobtes Hausmittel bei solchen Nöten.

Vielleicht hilft ein Kümmel, innerlich angewendet, auch Erwachsenen:

Im Normalfall wirken Streichungen fördernd, Doch Einläufe erledigen das nach meinen Erfahrungen ebenso. Das inwendige o.g. Gasblasen das Einströmen be- oder verhindern, erlebte ich bisher nicht.

Zum bewußten Einblasen von Luft gehört neben den einst zum Erwecken Scheintoter benutzen Tabakklistieren auch das Bemühen um Auftriebserhöhung von Schwimmern

Verbände in Ost und West untersuchten einst Methoden zur Verbesserung der Leistungen von Spitzensportlern, Dies scheiterte aber wegen Halteproblemen, wurde aber der Presse zum Gaudi.

Für Einlauffreunde bietet die Luftfüllung das trockene Genießen etlicher Gefühle von der Penetration, dem schwerelosen Einströmen und Entfalten des Darmes bis zum Erleben von Spannungszuständen gewünschter Größe.

Dies war der Anlaß zum Basteln meiner bereits vorgestellten Baugruppe aus der Membranpumpe einer Aquarien- Belüftung Mit Netzschnur, über Taster und Schalter versorgten Netzteil angeschlossen,war beliebiges Einströmen über (langem) DR und Entlüften mittels Dreiwegehahn möglich.Eine billige Spielerei für Neugierige.

Zum Abschluß noch ein Rückblick zum Jubiläumsjahr 2017.

Dem sprachgewaltigen volkstümlichen Reformator wird das Wort zugeschrieben

"Aus einem traurigen Arsche, kömmt nie ein fröhlicher Furz!"

Die fünfte Jahreszeit läßt grüßen,

Klysophil

Sofern im Darm größere Gasansammlungen vorhanden sein sollten, ist ein jeder Einlauf eine Plage. In solchen Fällen dürfte es am sinnvollsten sein, ein effektives Abführmittel zu verabreichen.

So oder so, rauskommen tuts früher oder später immer...

LG

-Michael

So oder so, rauskommen tuts früher oder später immer...

Schon, aber weshalb sollte man sich damit herumplagen, wenn es im Wortsinn "harmloser" geht?

Meine Frau hat während ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in den 60er Jahren gelernt, dass das Einführen eines Gummidarmrohres zum Entweichen der schmerzenden Gase führt, ganz ohne Medikamente.

Bei einem Krankenhausaufenthalt vor 8 Jahren hat mein Zimmergenosse mehrfach nachts nach dem wachhabenden Arzt wegen kolikartiger Bauchschmerzen geklingelt. Am nächsten Morgen kam ein Arzt mit Gefolge, um einen Einlauf (hospitalübliches Fertigklistier von ca. 120 ml) durchzuführen bzw. durch einen Pflegeschüler unter Aufsicht durchführen zu lassen. Nach maximal einer halben Stunde ging es dem Patienten wieder gut und er konnte entlassen werden (Und ich hatte danach das Zimmer für mich alleine!).

Bei größeren Einläufen hatte ich des Öfteren einen Klyso vor dem Darmrohr montiert. Nachdem alles eingelaufen war, konnte man damit noch den Rest des Wassers in den Darm einführen. Das ging solange, bis kein Wasser mehr vorhanden war und nur noch Luft kam. Dann kam es dazu, dass man sich eben noch nach dem Einlauf etwas Luft in den Darm pumpte. Erst dachte ich, das sei unangenehm, stellte aber fest, dass das Einführen von Luft nach einem großen Einlauf mit einem Ballondarmrohr durchaus nochmal ein schönes gluckerndes Gefühl verursacht. Ich habe dann öfter nach großen Einläufen von 2 Litern noch ein paar Mal an dem Klyso gepumpt, bis Luft kam und dann noch fünf bis sechsmal. Dann konnte ich mit dem Darmrohr zur Toilette gehen und es mir dort entfernen. Was danach kam, war jedesmal sehr schön.

Ich habe mir schon öfters einen Lufteinlauf gemacht. Dabei geht das hineinblasen von Luft ganz leicht. Mein Dickdarm öffnet sich schmerzfrei und lässt die Luft immer tiefer hinein. Schmerzen hatte ich keine. Als ich dann am rechten Oberbauch, dem Übergang des querliegenden zum aufsteigenden Dickdarm einen Druck verspürte, beließ ich es dabei und ließ nach und nach die Luft wieder heraus. Es dauerte fast zwei Stunden, bis das letzte bisschen Luft wieder draußen war. Lufteinlassen nach einem Einlauf verursacht schöne Blubbergeräusche. Da kann man genau lokalisieren, wo sie sich befindet.

Windfreunde,

das Hineinkommen von gasförmigen Anteilen durch Verdauungsprozesse oder bewußtes Einbringen per Pumpe ist gut vorstellbar.

Wie funktioniert aber der Abtransport?

Schließlich verschiebt sich kein gedichteter Kolben im zylindrischen Raum, sondern ein durch die längsseitig versetzt vorhandenen Haustren unvollständig verschließbarer Querschnitt muß wie bei Feststoffen mit der Peristaltik den Inhalt fördern. Zusammenziehen und wurmförmiges Wandern von Einschnürbereichen führt vielleicht zu Druckerhöhungen davor, doch was verhindert das "Rückströmen" in den zurückliegenden Bereich, so daß es wirklich erfolgreich endwärts geht?

Erstaunlich, was die Natur so alles erfand.

Vielleicht sollte man mal bei der "Darm mit Charm"-Verfasserin Guigla Enders anfragen, wie das sich löst...

Immer nie die gewünschten Gefühle aus der Bewetterung und Ventilation,

wünscht allen freiwilligen wie geplagten Experimentatoren,

mit LG

Klysophil

Die Peristaltik sorgt natürlich auch für den Abtransport von Luft. Meiner eigenen Erfahrung nach zieht sich der Darm an einer engeren Stelle zusammen, öffnet sich gleichzeitig weiter unten und befördert durch das Zusammenziehen die Luft nach unten. Eine Massage verbessert diesen Vorgang.

Ich empfinde es als angenehm und erregend, wenn ich spüre, wie mein Darm arbeitet und ich mich erleichtern kann.

Zusätzlich zur Peristaltik dürfte es noch einen weiteren Effekt geben.

Aus eigener Erfahrung in der Jugend, beziehungsweise aus Schriftlichen Aufzeichnungen wurde ich auf das Thema "Petomane" aufmerksam. Dabei handelt es sich um eine "Kunstform", gezielt Töne unterschiedlicher Tonhöhe dem Anus entweichen zu lassen.

Die Einbringung der dafür erforderlichen Luft kann entweder durch mechanische Hilfsmittel oder aber auch durch die eigene Muskulatur erfolgen.

Ich hatte in meiner Jugend diese Fähigkeit entwickelt und auch "trainiert". Mit der Variation der Tonhöhen beim Ablassen hat es dann allerdings nicht so gut funktioniert.

Um die Luft mit eigener Muskelkraft ansaugen zu können dürfte meinem Urteil nach die Peristaltik keine Rolle spielen. Wenn ich es richtig verstanden habe, so handelt es sich im Fall von Peristaltik um eine weitestgehend unbewußte wellenförmige Kontraktion.

Viel Spaß beim Training

Es möge die Übung gelingen,

eventuell mal wieder Teil eines Varietes zu werden.

Gruß

rody

Reinzu können es manche auch mit Wasser willkürlich:

Einst las ich einen Zeitungsbericht, wo ein Mann die Fähigkeit entwickelt hatte, mit dem Darm Wasser aufzusaugen.

Als Jahrmarktsattraktion setzte er sich mit bloßem Hintern in eine Waschschüssel, die mit Wasser gefüllt war, und trank dieses anal aus.

Das beigefügte Bild zeigte knapp zwei Liter Wasser. Welche Kontraktionen er zum Erzeugen von diesem Unterdruck im Rektum erlernt hatte, war nicht beschrieben...

Wer das nicht kann, sollte zweckmäßigerweise einen Irrigator benutzen!

LG

Klysophil

Hallo,

ist Euch bekannt, dass es sog. Kunstfurzer gab? Ich wollte das zunächst auch nicht glauben.

So soll in Japan irgendwann während der Kamasura Zeit ( 1185 - 1333 ) Fukutomi no Oribe Furztänze für den Hochadel veranstaltet haben.

Heinrich I und Heinrich II wurden von einem Hofnarren namens Roland mit musikalischem Kunstfurzen unterhalten.

Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts unterhielt ein Franzose, Joseph Pojol, das Volk mit seinen Künsten. Er trat sogar im Moulin Rouge auf... hier nachzulesen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Joseph_Pujol

Und die meisten sind damit beschäftigt, die Winde so geräuschlos als möglich enthuschen zu lassen. Wer vielleicht jetzt sein Talent entdeckt, kann ja mal bei Bohlens DSDS vorsprechen...ähh, vorpupsen...

LG

Neptun