Wenn man Toy als "trockenes Werkzeug" sieht, das der nassen Darmreinigung folgend benutzt wird, so war es nach einigen Penetrierungsversuchen bei mir eine Rektoskopnachbildung. Mit dem Wissen, daß solche Geräte vom Arzt zur Untersuchung des Enddarmes eingesetzt werden, wollte ich die damit verbundene Gefühle kennenlernen.
Aus einer alten Fahrradluftpumpe wurde ein etwa 30cm langes Stück abgesägt. Das geschätzt gut 20mm starke Elektron-Rohr ließ sich trotz reichlich 2mm Wandstärke gut mit der Eisensäge schneiden und danach mit der Feile gratfrei bearbeiten.
Ein gerade hinein passender Holzstab wurde an der Spitze abgerundet und in der Einschublänge genau begrenzt.
Eine Optik-Nachbildung war mir als einzeln spielenden Schüler, damals etwa 13jährig, unnötig, auch technisch unmöglich.
Nach einer ordentlichen Reinigung wurde das Gerät gut gefettet eingeführt. Erstaunlicherweise war nach dem Erreichen des "Ampullendaches", unter sanften Druck ein weiteres Einschieben möglich. Ich hatte den Weiterweg in das Sigmoid gefunden und konnte dann wirklich (unter Aufrichten des absteigenden Dickdarmteiles) fast die ganze Länge des Bastelobjektes einführen.
Nach dem Entfernen des Obturatorstabes hatte ich dann erstmals eine durchgehende gerade Verbindung ins Innere hergestellt,
was mir dazumal ein großes Erlebnis war. Beim Herausziehen des Rohres dachte ich an die dann wohl vom Arzt stattfindende Betrachtung der Wand, ohne diese selbst erleben zu können.
Jahrzehnte später sah ich dann bei der ersten Darmspiegelung auf dem Monitor meinen Endkanal erstmals wirklich von innen,
was ich höchst interessiert miterlebte.
Soweit mein erstes nichtnasses Spielzeug...
Mit LG
Klysophil