Chiaras Besuch beim Frauenarzt
Kapitel 5
Dr.Fischer bat Chiara, sich auf den gynäkologischen Stuhl zu setzen. Das Licht war sanft gedimmt und die Luft roch nach Desinfektionsmittel. Lukas beobachtete genau, wie Chiara den Weg aus der Umkleidekabine zurücklegte. Dabei glitt sein Blick eher auf Chiaras Schambereich als in ihr Gesicht. Am Stuhl angekommen, nahm Chiara Platz und rutschte direkt ganz an die Kante. Dr. Fischer hielt bereits ein Spekulum in der Hand. An der Spitze glänzte ein ordentlicher Tropfen Gleitgel.
„Ich erkläre Ihnen alles Schritt für Schritt“, sagte Dr. Fischer ruhig. „Der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Sie werden vielleicht ein leichtes Ziehen spüren, das sich wie stärkere Menstruationskrämpfe anfühlt.“ Mit diesen Worten löste er über ein Fuß Pedal den Mechanismus des Stuhls aus, der sich daraufhin hoch und dann nach hinten bewegte. Chiara nickte, doch ihr Blick blieb bei Lukas. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über seine Lippen, ein Nicken, das mehr sagte als Worte. Ihr Herz klopfte – nicht aus Angst, sondern aus gespannter Erwartung. So viele Überlegungen hatten sie hierhergeführt und jetzt war der Moment gekommen. Nochmals wurde die Lampe direkt in Chiaras Scham justiert. Das metallische Klicken des Spekulums ließ sie unwillkürlich die Schultern anspannen. „Ruhig bleiben”, dachte sie. Atmen. Ihre großen Schamlippen waren bereits etwas geöffnet, und sie spürte die beiden behandschuhten Finger deutlich. Dr. Fischer schob das Spekulum nun leicht schräg und von unten in die Vagina ein. Er sprach weiter, sachlich, aber behutsam. Sie müsse den Gebärmutterhals sichtbar machen, desinfizieren und mit einer Sonde die Tiefe des Gebärmutterraums messen. Sie spürte das Instrument, den kurzen Druck, das ungewohnte Ziehen. Für einen Moment schloss sie die Augen. Es war ein fremdes Gefühl, aber nicht beängstigend, sondern eher eine Erinnerung daran, wie verletzlich und zugleich stark der eigene Körper sein konnte.
Dr. Fischer stand neben dem Stuhl, seine Stimme ruhig und erklärend, während er die Instrumente vorbereitete.
„Die Spirale befindet sich hier“, sagte er und zeigte Chiara ein winziges, T-förmiges Gebilde, das kaum größer als eine Büroklammer war. „Sie steckt in diesem schmalen Röhrchen, das ist das Einführsystem. Damit kann ich sie ganz präzise platzieren.“ Chiara nickte. Sie versuchte, sich das bildlich vorzustellen: etwas so Kleines, das so viel Wirkung haben sollte. „Ich schiebe das Röhrchen vorsichtig durch den Gebärmutterhals bis in die Gebärmutterhöhle“, erklärte Dr. Fischer weiter. Wenn die Position stimmt, drücke ich leicht, sodass sich die Spirale löst und von selbst entfaltet. Sie passt sich der Form der Gebärmutter an und bleibt dort liegen. Das dauert nur ein paar Sekunden.“ Chiara hörte aufmerksam zu. Die sachliche Ruhe des Arztes wirkte beinahe beruhigend. Sie stellte sich die Bewegung wie das Öffnen eines kleinen Segels im Wind vor – präzise, leise, kontrolliert. Danach, fuhr er fort, „ziehe ich das Röhrchen wieder heraus. Es bleiben zwei feine Fäden, die durch den Gebärmutterhals führen. Diese kürze ich gleich, sie sind später wichtig, um die Position der Spirale zu prüfen oder sie irgendwann zu entfernen. Sie sollen aber auch beim Geschlechtsverkehr nicht stören oder gar Verletzungen verursachen.“
„Ein Atemzug, ein leises Klicken – dann Stille. „Das war’s schon“, sagte er schließlich. „Sie sitzt perfekt. Chiara atmete tief aus, als hätte sie unbewusst die Luft angehalten. Ein kurzer Schmerz löste sich in Wärme auf. Lukas lächelte, sein Blick war zugleich weich und stolz – als wollte er sagen: „Du hast das geschafft.“
Dr. Fischer sprach weiter und erklärte, dass in den nächsten Stunden leichte Krämpfe oder Blutungen auftreten könnten, was nicht ungewöhnlich sei. Sie solle sich heute ausruhen, viel trinken und in einigen Wochen zur Kontrolle kommen. Chiara hörte ihm zu, doch in ihrem Inneren war sie noch ganz in diesem Moment – bei Lukas’ Blick, der sie hielt, als wäre er die Ruhe selbst. Der Arzt erwähnte, dass die Hormonspirale nun über Jahre hinweg eine sanfte Dosis freisetze – winzige Mengen, die ausreichten, um den natürlichen Rhythmus des Körpers zu lenken. In ca. 4–6 Wochen werden wir die Lage einmal prüfen. Außerdem schauen wir, ob sich die Gebärmutterschleimhaut normal verhält und ob die Spirale eventuell verrutscht ist. Dies ist aber erst beim nächsten Mal dran. Mit diesen Worten betätigte Dr. Fischer den Mechanismus des Stuhls, der daraufhin in die Ausgangslage zurückfuhr. Chiara steht langsam auf und macht sich auf den Weg zur Umkleidekabine. Lukas blickt ihr noch hinterher und sieht, wie sie sich eine Binde in die Unterhose klebt und sich dann wieder anzieht. Mit einem Lächeln kommt sie zum Schreibtisch. Nun besprechen sie noch kurz die restlichen Punkte bis zur Nachuntersuchung.