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Das Würfelspiel

Teil 2: Der Zuschauer

Sie gingen Hand in Hand ins Schlafzimmer – nicht eilig, nicht zögernd, sondern wie drei, die wussten, dass diese Nacht kein Zufall war.

Das große, runde Bett, die Spiegel an der Decke, der Barhocker – alles da, wie auf einer Bühne, die nur für sie gebaut war.

„Setz dich, Noah“, sagte Lena sanft.

Er gehorchte, saß jetzt über ihnen, alles im Blick, jede Feinheit, jedes Atmen, doch sicher zu weit für eine Berührung.

Katrin lächelte, als sie sich auf das Bett kniete. „Du darfst alles sehen. Alles fühlen. Aber du rührst dich nicht.“

„Platz“, dachte er. „Wie ein Hund. Und doch… fühle ich mich wie ein König.“

Lena und Katrin begannen ihr Spiel – langsam, fließend, als würden sie sich neu erfinden. Ihre Körper fanden sich ohne Eile, ihre Lippen trafen sich wie alte Freunde.

Im Spiegel sah Noah, wie sich ihre Haut berührte, wie Atem zu Rhythmus wurde, wie Blicke zu Berührungen wurden.

Einmal flüsterte Katrin: „Stell dir vor, er wäre jetzt hier… zwischen uns.“

Lena seufzte. „Aber er ist es nicht. Und deshalb… ist es besser.“

Noah spürte, wie sein Körper pochte – nicht vor Frustration, sondern vor Dankbarkeit.

Als Katrin sich aufrichtete, hob sie eine Hand in seine Richtung. „Bleib sitzen“, sagte sie sanft. „Aus.“

Er lächelte. Und blieb.