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Der alte Zahnarztstuhl

Epilog – Nachhall

Die Tür zum Behandlungszimmer fiel hinter ihr ins Schloss, gedämpft, aber mit einem endgültigen Klang.

Im Flur war es kühler, die Luft roch nach Putzmittel und abgestandenem Kaffee.

Mara blieb stehen. Ihre Hände hingen schwer an den Seiten, die Haut an den Handgelenken war gerötet, dort wo das Metall sie gehalten hatte. Sie rieb leicht darüber, als könne sie die letzten Minuten einfach auslöschen. Doch das Summen der Geräte drang noch immer durch die Tür, vermischt mit dem gedämpften Klirren von Metall auf Metall.

Sie atmete tief durch, aber selbst die Luft hier schmeckte noch nach dem bitter-metallischen Aroma des Amalgams.

Das Pochen in ihrem Kiefer war dumpf, rhythmisch, als würde ihr Körper den Eingriff Takt für Takt nachspielen.

Aus dem Zimmer drang die Stimme des Zahnarztes, ungerührt, sachlich:

„So, bitte den nächsten Patienten hereinbitten.“

Mara wandte sich zum Ausgang. Ihre Schritte hallten zwischen den kahlen Wänden, doch das Gefühl der Manschetten blieb — als hätten sie sich nicht nur um ihre Handgelenke, sondern auch um einen Teil ihres Verstandes gelegt.

Draußen blendete das Tageslicht. Sie ging schneller, ohne zurückzublicken.