Der alte Zahnarztstuhl
Aber jetzt
Endlich stoppte der Bohrer. und ein Watteröllchen wurde in ihren Mund geschoben, dann noch eins. Eines wurde zwischen ihre Zunge und die aufgebohrten Zähne platziert, das andere in die Wange.
Der Raum war erfüllt durch das charakteristische Brummen des Amalgam-Mischgeräts. Die Masse kam in kleinen Portionen, jede mit dem Stopfer fest hineingedrückt.
Der Druck im Zahn war fast schlimmer als das Bohren, eine dumpfe Kraft, die sie zwang, den Kopf still zu halten.
Zwischendurch polierte er die neuen Füllungen mit einem kreischenden, hochfrequenten Aufsatz. Feiner Staub legte sich auf ihre Zunge, schmeckte bitter und metallisch.
Ihre Kiefermuskeln brannten, der Rücken begann zu schmerzen, doch der Stuhl hielt sie unbeweglich, als sei er selbst Teil der Fesselung.
„So, jetzt noch der kleine Defekt vorne.“
Der letzte Zahn ging schneller, doch ihre Konzentration war längst erschöpft. Jeder Griff, jedes Geräusch war nur noch Teil eines gleichförmigen Stroms aus Geräuschen, Gerüchen und Druck.
Als der Zahnarzt schließlich das Licht zurückdrehte, fühlte sie sich leer.
„Drei neue Füllungen, alles wieder tipptopp.“
Die Helferin löste die Manschetten über einen versteckten Mechanismus, als wäre nichts Besonderes geschehen.
Mara rieb ihre Handgelenke, spürte die leichten Druckstellen.
Der Zahnarzt lächelte kurz: „Das war heute viel einfacher mit Ihnen. Beim nächsten Mal machen wir gleich beide Seiten.“
Sie stand auf, etwas wacklig, und wusste nur eines:
Ein nächstes Mal würde sie nicht zulassen.