Rehabiltationsmaßnahme

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Im Dämmerlicht bemerkte Julian, dass es draußen bereits dunkel geworden war. Das schwache gelbe Licht der Stadt drang durch die Einwegspiegel, die ihre Fenster darstellten. Julian legte sich flach auf den Rücken und begann gedankenverloren, am Handy durch seine sozialen Medien zu scrollen. Im Hintergrund ratterten seine Gedanken, die versuchten, die Erlebnisse des heutigen Tages zu verarbeiten. Immer wieder schossen ihm einzelne Bilder aus den Untersuchungen und den Erlebnissen mit Anna durch den Kopf. Und dann die Worte von Nadine: “Ich sehe großes Potential bei euch.” Ob es ihr ein Anliegen war, die beiden zu verkuppeln? Oder einfach nur, dass sie möglichst positive vier Wochen hinter sich brachten? Julian hatte keine Antworten auf die Frage. Beide Möglichkeiten schienen plausibel. Auf jeden Fall nahm er sich vor, sich ein wenig an Annas Tempo, was die sexuellen Kontakte anging, anzugleichen. Er spürte diese ungezähmte Lust in sich, er wollte ein Teil dieser Erfahrungen sein. Bisher stand er sich nur selbst dabei im Weg. Probleme für morgen, dachte er sich, als er merkte, dass er langsam dösig wurde. Er schob die Gedanken beiseite und beschäftigte sich wieder mit den Inhalten auf dem Display seines Handys.

Etwas regte sich Julian, während er so durch die Seiten scrollte. Erst nur ein paar unzusammenhängende Fetzen eines Gedankengangs. Ganz langsam wurde er klarer und Julian starrte geistesabwesend an seinem Handydisplay vorbei. Er hatte sich den halben Tag so sehr darauf gefreut, diese Umgebung für sich zu haben, die Möglichkeiten zu erforschen und sein Kopfkino umzusetzen. Jetzt schaffte er es nicht einmal, aufzustehen und Anna um ein paar Zärtlichkeiten zu bitten, obwohl er diese furchtbar gerne angenommen hätte. Irgendetwas in ihm hatte eine mächtige Angst, etwas zu verpassen, sollte er die ihm jetzt zur Verfügung stehende Zeit nicht sinnvoll nutzen. Doch dann erinnerte er sich, dass er diese Erfahrungen zu seinem und dem Wohl seiner Mitmenschen nicht erzwingen sollte. Also doch das Gehirn noch ein wenig im Standby laufen lassen, bis Anna sich irgendwann entschließen würde, ins Bett zu gehen? Nein, das stand außer Frage. Julian beschloss, nochmal die Schubladen im Behandlungsbereich ihres Zimmers durchzuschauen und nach Inspiration zu suchen. Als er sich auf dem Bett aufrichtete, sah er noch einmal zur Sitzecke. Anna hatte keine Reaktion auf seine Bewegung gezeigt. Julian schwor sich, sich dieses Mal nicht überraschen zu lassen, sollte sie wieder plötzlich hinter ihm stehen. Verstohlen warf er ihr noch den einen oder anderen Blick zu, als er durch das Zimmer ging. Inspiration, dachte er und zog wahllos eine der Schubladen auf. Er hatte die Schublade mit den Mess- und Untersuchungsinstrumenten erwischt. Prüfend blickte er auf den Inhalt, fuhr mit dem Finger über einige der Utensilien, konnte sich aber nicht so recht entscheiden. Eine warme Hand auf seinem Rücken ließ ihn zusammenzucken. Verdammt, er hatte sich doch nicht überraschen lassen wollen. “Wonach steht dir der Sinn?”, fragte Anna ihn mit sanfter Stimme, während sie Julian langsam über den Rücken strich. Noch bevor Julian dazu kam, sich bei ihr wegen der Überraschung zu beschweren, hatte sich eine Entscheidung in seinem Kopf geformt. “Wie wäre es mit einer Massage?” Er zog ein silber glänzendes Nervenrad aus seiner Aussparung in der Schublade. “Ja, damit könnte ich mich anfreunden”, willigte sie nach kurzem Überlegen ein. Anna trat direkt hinter Julian, sah ihm über die Schulter und suchte die Schublade mit ihren Augen ab, bis sie wohl gefunden hatte, was sie suchte. “Aber ich verbinde das Schöne gerne mit dem Nützlichen.” Mit diesen Worten zog sie ein Glasthermometer aus der Schublade und drückte es Julian zusätzlich zum Nervenrad in die Hand. Er glaubte zu verstehen, was sie von ihm wollte. “Hier oder auf dem Bett?”, fragte er überflüssigerweise, denn Anna hatte sich schon auf den Weg in Richtung des Bettes, auf dem er eben noch gelegen hatte, begeben. Sie schaltete das Nachtlicht ein und bedeutete ihm, ihr zu folgen. “Nur nicht so schüchtern.” Ein Blitz aus Vorfreude und Erregung durchzuckte Julian. Im Vorbeigehen schaltete er noch das Deckenlicht aus, sodass die ohnehin schon schummrige Beleuchtung nun aus nicht mehr als der kleinen Lampe neben ihrem Bett bestand. Als er sich auf die Bettkante setzte, legte sie sich bereitwillig auf den Rücken und spreizte ihre angewinkelten Beine, sodass Julian einen freien Blick auf ihre Scham und ihre zum Teil durch den weißen Plug verdeckten Poritze hatte. “Tob dich aus, Hübscher.” Schon wieder so ein Satz, der ihn an den Rand der kognitiven Kernschmelze brachte. Dieses Mal konnte er sich aber gerade so beherrschen. Julian sah auf die beiden Gegenstände in seiner Hand und überlegte. Dann legte er das Nervenrad auf den Nachttisch, setzte sich auf Kopfhöhe neben Anna auf das Bett und hielt ihr das Thermometer vor das Gesicht. “Ich denke, wir werden wohl an mehreren Stellen messen müssen, um sicher zu gehen, dass du kein Fieber hast.” Frech grinste er sie an. “Was immer du für nötig hältst”, erwiderte Anna lasziv, sah ihn mit großen Augen an und biss sich flüchtig auf die Unterlippe. Auch wenn die Situation von außen betrachtet recht banal erschien, fühlte Julian die sexuelle Spannung zwischen ihnen beiden erneut ins Unermessliche steigen. Er kam das erste Mal dazu, seine jahrelang gehegten Träume zu verwirklichen und Anna hatte, ihrer Reaktion nach zu urteilen, allen Spaß daran. Julian meinte, das Knistern zwischen ihnen und dem Thermometer, das er gerade in der Hand hielt, förmlich hören zu können. Es kostete ihn einiges an Überwindung, seine erste Anweisung zu formulieren. Kein Wunder, das war gerade das erste Mal, dass er in ihrem Spiel die Führung übernahm, da war gerade keine Nadine, die ihm Hilfestellungen oder Anweisungen zum Ausführen gab. Als er sie aussprach, brachte er kaum mehr als ein lautes Flüstern zustande. “Mach doch bitte einmal deinen Mund auf.” Sie gehorchte. Julian fasste das Thermometer mit Daumen und Zeigefinger weit hinten und schob Anna die Spitze langsam unter die Zunge. Als er losließ, schloss sie ihre Lippen und lächelte ihn verschmitzt an. Julian hatte unterdessen seine Stimme wiedergefunden und offenbarte Anna seine weiteren Pläne. “Das wird jetzt ein paar Minuten dauern, in der Zwischenzeit werde ich deine Reaktionen auf leichte Schmerzreize testen.” Julian versuchte, professionell zu wirken, konnte sich aber sein Grinsen nicht verkneifen. Während er sprach, nahm er das Nervenrad vom Nachttisch und setzte es vorsichtig auf Annas linkem Deltamuskel an. Sofort stellten sich ihre Haare an ihrem gesamten linken Arm auf, aber Julian ließ sich davon nicht beeindrucken. Genüsslich fuhr er einige Male mit dem Rad an ihrem Arm auf und ab und beobachtete Annas Reaktionen. Er achtete darauf, möglichst wenig Druck auf ihre Haut auszuüben, damit er die Sensationen für sie noch steigern konnte. Dann wechselte er zu ihrem rechten Arm, griff nach ihrer rechten Hand und hielt sie fest. Annas Augen weiteten sich bei seinen Bewegungen, scharf sog sie Luft durch die Nase ein. Julian übte ein wenig mehr Druck mit dem Nervenrad auf ihren rechten Arm aus, was dazu führte, dass Anna immer dann reflexartig zurück zuckte, wenn er ihre Ellenbeuge durchfuhr. Aber das war ja nur der Anfang gewesen. “Das sieht für den Anfang sehr gut aus, also machen wir an anderer Stelle weiter.” Julian konnte den lüsternen Unterton in seiner Stimme kaum unterdrücken, als er mit seiner Behandlung fortfuhr und das Nervenrad an Annas Hals ansetzte. Vorsichtig zog er das Nervenrad von der Kante ihres Unterkiefers ausgehend in Richtung ihres Schlüsselbeins. Anna erschauderte am ganzen Körper und entließ, dank des Thermometers in ihrem Mund, ihren Seufzer durch die Nase. Ein paar Male wiederholte Julian diese Bewegung, was dazu führte, dass Anna hörbar schneller atmete. Er ließ von ihr ab und gönnte ihr eine kurze Pause. “Alles okay?”, fragte er vorsichtig. Ihr hastiges Nicken gab Julian einen weiteren Ansporn, seine Gedanken weiter in die Tat umzusetzen. “Gut, dann wollen wir doch mal sehen…” Mit seiner freien Hand zog er das Thermometer aus Annas Mund und drehte es einige Male im schwachen Licht, um die Skala abzulesen. Julian kam mit sich selber überein, dass er das in den nächsten Tagen üben müsse, er brauchte doch einige Zeit, bis er einen eindeutigen Wert erkennen konnte. “36,4 Grad. Das ist in Ordnung, also auf zur nächsten Messung.” Julian verlagerte seine Position und kniete sich zwischen ihre gespreizten Beine, während er das Thermometer schüttelte, um die Skala auf einen niedrigeren Wert zu bringen. Flüchtig erwiderte er Annas erwartungsvollen Blick, bevor er das Nervenrad auf ihren Bauch legte und mit Daumen und Zeigefinger der frei gewordenen Hand begann, ihre Schamlippen zu spreizen. Anna gab einen zufriedenen Laut von sich, schloss die Augen und ließ ihren Kopf nach hinten auf die Matratze sinken. Vorsichtig setzte Julian die Thermometerspitze an ihrer Vulva an, nur um sie dann genüsslich hinein zu schieben. Annas Atem ging zunehmend schwerer und wandelte sich zu einem leisen Stöhnen, als Julian das nun zu über der Hälfte in ihr steckende Thermometer mit sanftem Druck in ihr fixierte und damit begann, ihre Brüste mit dem Nervenrad zu bearbeiten. Immer wieder fuhr er ihre Konturen nach, zog das Rad entlang der Grenze der Vorhöfe und “verirrte” sich hin und wieder kurz, aber mit ordentlichem Druck zu ihren aufgerichteten Brustwarzen. Gerade unter dieser Stimulation erzitterte Annas Körper jedes Mal aufs Neue. Julian trieb sein Spiel noch ein wenig weiter, beobachtete abwechselnd die Reaktionen Annas Körpers und ihren Gesichtsausdruck. Bevor er das Thermometer erneut aus ihr herauszog, beschloss er, sie noch ein wenig mehr zu necken. Er legte das Nervenrad beiseite, änderte seinen Griff um das Thermometer, sodass er seinen Zeigefinger frei bekam und drückte damit auf die Basis ihres Plugs, gleichzeitig kniff er ihr in die linke Brustwarze. Nicht zu fest, er kannte ihre Schmerzgrenze noch nicht, aber seine Aktion zeigte sofort Wirkung. Unter lautem Stöhnen hob Annas Körper von der Matratze ab, während er ein Hohlkreuz formte und erzitterte. In dem Moment ließ Julian sie los und zog in einer flinken Bewegung das Thermometer aus ihr. Anna sackte augenblicklich in sich zusammen und öffnete die Augen. “Oh fuck…”, brachte sie heraus. “Na, na, na”, tadelte Julian sie spielerisch. “Dass mir das Bett bloß trocken bleibt.” Er las die Skala des Thermometers ab. “36,8. Im Hinblick auf die Messmethode sollte das unser vorheriges Ergebnis bestätigen, ich denke wir sollten im Anschluss…” Weiter kam er nicht, denn Anna hatte sich aufgesetzt und ihm einen Finger auf die Lippen gelegt. Mit großen, glänzenden Augen sah sie ihn an. Sie nahm den Finger von seinen Lippen. “Genug gespielt. Schieb’ mit das Teil hinten rein und besorg’s mir mit deinen Fingern.” Noch während sie die Anweisung aussprach, hatte sie mit der linken Hand hinter sich gegriffen und den Plug aus ihrem Po entfernt. Julian fühlte sich rot anlaufen. Es war nicht direkt Scham, die er empfand, sondern eher eine Mischung aus Erregung und Überraschung, dass er es so schnell geschafft hatte, sie derart heiß zu machen. “Ich werd’ nicht lange brauchen”, versprach Anna ihm und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Dann drehte sie sich um, ging auf alle Viere und ließ ihren Kopf auf das Kissen vor ihr sinken. Julian spürte, dass er wieder kurz vor dem Punkt stand, an dem er vor lauter Euphorie handlungsunfähig werden würde, also konzentrierte er sich auf seine eigenen Bewegungen. Vorsichtig drückte er die Spitze des Thermometers gegen Annas Damm, um etwas von ihrem Vaginalsekret als Gleitmittel aufzunehmen. In freudiger Erwartung folgte Annas Unterleib den Bewegungen des Thermometers, bis sich ihr Anus direkt unter dessen Spitze befand. Julian musste nur noch drücken, woraufhin das Thermometer wie von selbst in sie flutschte. Julian fasste das Instrument von oben mit der linken Hand, um seine Rechte frei zu bekommen. Ohne viele Umschweife schob er seinen Zeige- und Mittelfinger in Anna und krümmte seine Finger in ihr. Anna schnaufte in ihr Kissen. Julian ließ seine Finger ein wenig in ihr kreisen, bis er die glatte Haut über ihrem G-Punkt unter seinen Fingern spürte. Das war es, jetzt hatte er seine Finger quasi am Abzug. Einige quälende Sekunden verharrte er bewegungslos in Anna, die sich bereits unter seinen Fingern wand und ihm eindeutige Signale sendete, dass sie es nicht sehr viel länger aushalten würde. Dann erlöste er sie. Mit Nachdruck krümmte Julian seine Finger in Anna und penetrierte abwechselnd dazu ihren Po mit dem Thermometer. Anna hatte Recht, sie brauchte wirklich nicht lange. Julian musste die Bewegungsabfolge kaum ein paar Mal ausführen, da fühlte er schon, wie sich jede einzelne Muskelfaser in Anna wieder anspannte. Begleitet von durch durch das Kissen gedämpftem Stöhnen kam sie ein zweites Mal an diesem Abend. Julian verharrte still in ihr, während er sie die Wellen des Orgasmus genießen ließ. Immer wieder erzitterte sie unter ihm, begleitet von tiefem, schon fast animalischem Stöhnen und gelegentlichen Flüchen, bis sich ihr Beckenboden langsam wieder entspannte. Anna ließ sich auf das Bett sinken, wodurch es für Julian ein Leichtes war, Finger und Thermometer aus ihr zu ziehen. Unter dieser Bewegung zuckte ihr Körper noch einmal. Julian entschied sich, diesen Moment ihrer Entspannung zu nutzen, schnappte sich den neben Anna liegenden Plug und drückte ihn vorsichtig zwischen ihre Pobacken. Wenig überraschend war kaum ein Widerstand zu spüren, als das Toy langsam in ihrem Hintereingang verschwand. Anna quittierte die Aktion mit einem weiteren “Oh fuck!” und drehte sich langsam auf die Seite zu Julian. Grinsend sah sie ihm in die Augen. “Hab’ dir doch gesagt, dass ich deine Dienste wohl noch öfter in Anspruch nehmen werde.” Sie griff nach seiner rechten Hand. Sie war noch über und über mit ihren Säften benetzt. “Lass mich das kurz sauber machen”, meinte sie und ehe Julian reagieren konnte, begann sie damit, seine Finger sauber zu lecken. “Du, äh…”, brachte Julian zustande, aber Anna unterbrach ihn. “Pscht. Mach’ ich doch gerne.” Dann nahm sie ihm das Thermometer, das er geistesabwesend immer noch in seiner linken Hand hielt, ab und sah auf die Skala. “Hm. 37,0 Grad. Das fällt dann wohl unter diese körperlichen Aktivitäten, die Nadine vorhin angesprochen hat.” Sie sah zu Julian auf und grinste ihn breit an. “Offensichtlich”, bestätigte er. Zu mehr kam er nicht, denn Anna griff ihm mit der freien Hand nonchalant zwischen die Beine. “Du läufst aus”, bemerkte sie keck. “Oh”, machte Julian überrascht. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er überhaupt nicht auf die Reaktionen seines eigenen Körpers geachtet hatte, als er eben mit Anna gespielt hatte. Zu unbekannt war die ganze Situation für ihn gewesen, zu sehr war er in seinem Rausch gefangen. Sein Körper war unterdessen wohl damit beschäftigt gewesen, munter Lusttropfen zu produzieren und das völlig ohne Erektion. Das hatte Julian in dem Ausmaß vorher noch nicht erlebt. “Keine Sorge, ich übernehme das schnell”, flüsterte Anna ihm zu, schob ihren Kopf zwischen seine Beine und umschloss seinen Penis mit ihren Lippen. Julian stöhnte vor Überraschung, aber auch vor Lust, denn Anna schien zu wissen, was sie da tat. Ihm blieb nichts übrig, als sich ihr hinzugeben und sie machen zu lassen. Fast wie selbstverständlich legte er eine Hand auf ihren Kopf und strich ihr durch die zerzausten Haare. Anna schien ihm währenddessen so, als würde sie ihm sein Teasing von gerade eben zurückgeben wollen. Hätte sie ihn nur sauber lecken wollen, wäre sie sicher schneller gewesen. So ließ sie erst nach einigen Minuten von ihm ab, als Julians Körper seine Lust in Form einer Erektion bereitwillig zur Schau stellte. “So, fertig.” Anna beäugte zufrieden ihr Werk, gab Julian einen innigen Kuss, bei dem sie es nicht versäumte, kurz ihre Zunge durch seinen Mund wandern zu lassen und stand auf. “Ich räume das mal fix auf”, sagte sie mit gespielter Beiläufigkeit, griff sich Thermometer und Nervenrad vom Bett und verschwand in Richtung Arbeitsfläche.

Wow. Das war der einzige Gedanke, der durch Julians Kopf hallte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein kleines Vorhaben derart enden würde. Nachdenklich lehnte er sich auf seinem Bett zurück, spürte unter sich eine feuchte Stelle. Hatte er sie nicht vorhin angewiesen, dass das Bett trocken bleiben sollte? Dieser Umstand würde sicher noch gelegen kommen, wenn er eine neue Runde ihres Spiels eröffnen sollte. Für den Moment ließ er seine Gedanken um die letzten Minuten kreisen, während er Anna dabei zusah, wie sie ihre benutzten Utensilien säuberte und wieder in die Schubladen räumte. Langsam ließ auch seine Erektion nach und Julians Lust wich einer unbändigen Müdigkeit.

Eine Hand an seiner linken Schulter ließ ihn aufhorchen. “Ich leg’ mich jetzt ins Bett, okay?”, flüsterte Anna ihm zu. Julian schlug die Augen wieder auf, er war wohl kurz eingedöst. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war. “Wird wohl das Beste sein, wenn ich auch schlafen gehe”, antwortete er müde. Er drehte sich in Richtung des anderen Bettes, um etwas mehr zu erkennen und blinzelte. Anna stand direkt vor ihm. Ihre Silhouette wurde nur von hinten durch die Nachttischlampe beleuchtet. Das Bild, das sich Julians Augen bot, kam einer Aktfotografie nahe. Schwarze Konturen ihrer Weiblichkeit vor dem beleuchteten Hintergrund. Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn. Dieses Mal erwiderte er den Kuss und legte seine Arme um ihren Hals. Ihre Haare waren wieder frisch gekämmt und fühlten sich seidig weich unter seinen Fingern an. Nach einigen Sekunden löste sie sich wieder von ihm. “Schlaf gut, Großer.” “Du auch.” Anna hatte sein müdes Lächeln im Halbdunkel wahrscheinlich nicht sehen können, was aber nichts ausmachte, da sie ohnehin bestimmt damit rechnete. Julian kuschelte sich unter seine Bettdecke, Anna tat es ihm im anderen Bett gleich. Dann ging die Lampe auf ihrem Nachttisch aus und Dunkelheit umgab sie.

Julian lag wach. Er fühlte sich zwar müde, aber außer stundenlangem Herumwälzen war bisher noch nicht der Ansatz von Schlaf zu erahnen. Er seufzte. Woran es dieses Mal wohl lag? Aufregung? Neue Umgebung? Wahrscheinlich von Allem ein wenig. Er drehte sich wieder auf die Seite. Ebenso wenig bequem wie die Rückenlage. Also wieder auf die andere Seite. Minimal besser, aber weit von optimal entfernt. Und noch weiter von entspanntem Schlaf entfernt. Er stöhnte angenervt. “Kannst du auch nicht schlafen?” Der plötzliche Klang der Stimme ließ ihn zusammenzucken. Nachdem er sich kurz von seinem Schreck erholt hatte, schaffte er es zu antworten. “Nein, und du scheinbar auch nicht?” Seine Stimme klang nach einer Mischung aus Müdigkeit und Ärger. “Was eine Frage”, kam die sarkastische Antwort von Anna, die ebenso genervt schien. “Kommst du zu mir ins Bett?” Irgendwie hatte Julian mit der Frage gerechnet. Da die einzige Alternative aber zu sein schien, direkt in der ersten Nacht zur Rezeption zu torkeln und nach etwas zum Schlafen zu fragen, war ihm der Gedanke auch schon gekommen und er war ihm nicht abgeneigt. “Ich kann’s ja mal versuchen.” Julian schob seine Decke zur Seite und tastete nach der Bettkante. Es war zwar nicht komplett dunkel im Zimmer, trotzdem reichte das gedämpfte Licht, welches von außen in den Raum drang, nicht, um mehr als ein paar Schatten wahrnehmen zu können. Vorsichtig setzte Julian sich auf seine Bettkante und stand langsam auf. Er ging zwei kleine Schritte, senkte seinen Oberkörper ab und spürte die andere Matratze unter seinen Händen. Jetzt, wo er eine grobe Orientierung hatte, legte er sich mit dem ganzen Körper auf das Bett. Anna schien ihn zu spüren, streckte ihre Hände nach ihm aus und bekam eine seiner Schultern zu fassen. “Hi”, hauchte sie zufrieden. Ehe er sich ganz hingelegt hatte, zog sie ihn schon an sich und brachte ihr Gesicht auf seine Höhe. “Vielleicht schlafen wir ja besser, wenn wir kuscheln?” “Würde auf einen Versuch ankommen.” Die Antwort schien Anna als Anlass dafür zu sehen, sich fester an Julian zu drücken und ihre Arme um ihn zu legen. Er half, indem er seinen linken Arm unter sie schob. “Geht das so?”, fragte sie. “Für mich ja, aber kannst du so schlafen?” “Bestimmt besser als alleine.” Anna schob ein Bein zwischen die von Julian, woraufhin er seinen rechten Arm über ihre Schulter legte und sie liebevoll streichelte. “Perfekt”, flüsterte Anna und schien wesentlich weniger genervt als vorhin. Julian verbuchte das als Erfolg. Als sie dann noch anfing, mit ihren Fingern langsam über seinen Rücken zu streichen, schaffte er es endlich, sich zu entspannen. Kaum, dass er es mitbekommen hatte, waren ihm die Augen zugefallen.

Hey,

das war das erste Kapitel. Feedback ist weiterhin gerne willkommen. Was die Fortsetzung angeht, habe ich einen kleinen Absatz in der Beschreibung eigefügt. Hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen ☺️

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Bumholelicker Vor 2 Wochen