Die Erziehung der Klavierschülerin
Ein unerwartetes Resultat
Ja, wie sie sich verwandelt, wie das Wunder geschieht, wie gebenedeit sie dort kniet, und ihr der still applizierte Sanctum Liquor dort hinten, dort am Teufelslöchlein, ein Engelsgesichtlein vorne zaubert, still und ergeben und mit großen quellenden Glitzertropfensteinen an den Wimpern. Es ist herrlich anzuschauen, denkt er, wie sich ihr Leib und ihre Seele wandeln, weg von Ungehorsam und Aufsässigkeit hin zu duldender Miene. Wenngleich es auch - das gibt er gerne zu - noch eine Leidensmiene ist, noch staunend, sich ihrer Unzulänglichkeiten schämend bewusst. Aber, oh Gerechtigkeit!, oh Schicksal!, oh göttliche Milde!, sie empfängt Gnade mit jedem Augenblick nun, Gnade durch seine Hand, und um sie ihr noch tiefer, noch eindrücklicher, noch wesentlicher nahe zu bringen, schiebt diese seine Herrschaftshand den Schlauch, den Weihespender noch einmal langsam, aber vehement durch ihren Einlass seiner Opfergaben tief und tiefer in ihren Darm.
Oaaah, Herr!, nein, nicht noch weiter, es ist so erniedrigend, wimmert der geläuterte Engel, und in der Tat: Abseits stehende, dem Prozess der Erziehung hin zum Höheren nicht geläufige Beobachter könnten in der dort über den Klavierstuhl auf alle Viere gezwungene Musikschülerin, deren rotkarierter Rock hoch aufgeschlagen und das weiße Höschen tief gen Knie herab geringelt einen straff-klaffenden Po freigeben, aus dessen runzliger Mitte ein obszön rotfettiger Gummischlauch ragt, befestigt an einem litergroßen Klistiergefäß, gehalten von einem älteren, etwas müde wirkenden Lehrer mit biegsamer Gerte in der zweiten Hand, diese Beobachter also könnten wohl mit Fug und Recht meinen, sie hätten es hier mit einer durchaus beschämenden Situation zu tun, für die solcher Art Entblößte sicherlich, möglicherweise aber auch für den sonoren Herrn.
Doch soll es darum gehen, um Scham? Nein, er weiß es, seit Jahren schon, da er diese himmlischen Methoden praktiziert, um den Schülerinnen, den Unbeholfenen, den Lahmen, den Ahnungslosen, vielmehr die einmalige Chance zu geben, wenigstens ein einziges Mal Engel singen hören zu können, und sich während des inneren Tedeums leicht und frei und des so göttlichen gefügten Musikparadieses näher fühlen zu dürfen! Ja, das ist sein Ansinnen, das ist sein Streben. Und nur er weiß daher, was erniedrigend ist und was erhebend, er bestimmt, ob sich die zarte Seele dort zu seinen Füßen erleichtern werden kann in ihrer Buße, schweben wird, aufsteigen! - oder ob sie für immerdar der Erdenschwere, der Gravitation nicht entrinnen werden kann.
„Gleich ist es geschafft“, sagt er. „Gleich-gleich-gleich.“ Und sie stöhnt und seufzt mit ihm, presst voller Verzweiflung oder Erwartung das braune Verheißungslöchlein um die rote böse Schlange, beißt sich rundgelocht um sie fest, vergisst das andere Rote auf ihren Halbkugeln, ist nur noch ein einziges Meer aus heiligem Wasser, mit jeder Faser krampft sie und krampfen ihre Gedanken, schwemmt und schwimmt sie hinfort auf jener fürchterlich-bewegten See mit heftig und heftiger durch sie hindurch laufende Wellen, die ihr das herr-liche, nein, das gött-liche, nein, das eigene Strafgericht zu Teil werden ließ….
Doch! Was war das!? Das Klistierrohr noch in ihr, den Jungmädchenhintern mit Mühe nun, aber immer noch vorschriftsmäßig nach hinten in die Höhe gestreckt, die Knie weiterhin auf dem Hocker, die Hände, die mit den Konvulsionen krampfenden, wunsch-und-befehlsgemäß auf den Klaviertasten, spürt sie plötzlich, wie sein unerbittlicher Taktstock ihre nacktrosafarbende Weiblichkeit teilt, sich zwischen ihre kleinen Lippen spitzt, herrisch-unbequem-unvermittelt und dazu ein Ruf des Unglaubens ertönt: „Was ist denn das? Ist das zu glauben? Ist denn alles Mühen umsonst bei dieser, dieser Person!!??“
Rasend scheint er, rasend enttäuscht und rasend aufgebracht und schwer atmend jetzt, und sie vergisst für Momente die in ihr leckende weihevolle Füllung, die sie durchspült und sekündlich spürbarer reinigt, sie vergisst ihre Nacktheit vor dem Herrn, sie vergisst ihre Sorge und Beklemmung, was denn mit all dem in ihr noch werden soll, sie merkt nur, wie sich ihre Nackenhaare sträuben und das Gertenende immer forscher ihre Schamlippen durcheilt, durchwandert, bis der Herr, der Lehrer, der Meister, den Einlauftopf noch immer umfassend, das ermittelnde Erziehungsinstrument fallen lässt, schnaubend, wutschnaubend, und ein Finger in sie hinein stößt und heraus zieht und wieder hinein stößt und wieder hinaus zieht, und sie hört ihn rufen dabei: „Welch‘ Schande! Welch‘ feuchte Schmach! Es war alles umsonst!“ Schau hin! sage ich, da schau auf diese Kränkung!! brodelt er, und hält ihr wie ein asserviertes Beweisstück seinen glänzenden Finger vor die ergeben zum Boden gerichteten Augen. „Na warte! Du Satansfrucht! Du Hinterlist! Du Schandfleck! Dir werde ich es zeigen, Dir werde ich Manieren im Angesicht der Kunst beibringen! Und wenn es das Letzte ist, was ich noch zu Wege bringe!“