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Die Erziehung der Klavierschülerin

Zeit für den schwarzköpfigen Schlangenschlauch

Und nun? Und nun? Buße solle sie tun, sagt er, der hinter ihr sitzt, mit übergeschlagenen Beinen und verschränkten Armen, der sie knieend auf dem Klavierhocker sieht, wie sie konzentriert und still mit gefalteten Händen und aufgestützten Ellenbogen auf dem Klavier verharrt, ihm den Rücken zukehrend, den durchgedrückten Rücken, wie vor dem Altar. Was nur hat sie falsch gemacht? Was nur lässt ihre Finger um und um und um stocken, an den falschen Stellen die Tasten tippen, an den falschen Stellen Pausen machen, an den falschen Stellen suchen? Und nun? Buße? Aber wie, denkt sie, schluchzt sie, wimmert sie. Wie nur?, wenn sie von himmlischen Gedanken weit entfernt ist, sich nicht in ihnen versenken kann, sich keine Kontemplation einstellen will - weil sie nur an die Schlange denken kann, dieses bösartige, sich ringelnde, windende rote, fingerdicke Biest mit schwarzem Kopf, diese große Verführerin und große Strafende.

Es tue nun Not, hat er gesagt, ihr Herr und Meister, der sie dort hinter ihr beobachtet und wartet und leise seufzt, als ob er mitleidet mit ihr, "es tue Not, leider", das seine Wort, wie hingeworfen und voller Enttäuschung und Resignation. Er sehe keinen Weg mehr als Buße und innere Reinigung, um sie zu befreien von ihrem Ballast, von ihrer Schwere, die sie wieder und wieder hinabziehe aus den Höhen der künstlerischen Weihen in den Schmutz, in den Staub, in die irdischen Tiefen, in denen nur ihr Fleisch sie regiere und nicht der Geist. Ach ja, der Geist, der Heilige Geist!, er solle in sie hineinfahren, so wie angekündigt in den Heiligen Schriften, er solle sie durchfahren und reinigen, von all dem Ballast, der ihn seufzen mache und sie so unkonzentriert, so abgelenkt offensichtlich von den himmlischen Gefilden der Kunst!

Und dann spürte sie die Schlange und mit zusammengebissenen Zähnen und kurzatmig dachte sie noch, ob er da nicht etwas durcheinandergebracht habe, denn die Schlange, die paradiesische, was hatte die denn mit dem Heiligen Geist zu tun, aber es blieb ihr keine Zeit mehr, ihre Gedanken zu ordnen, die ihr so wirr erschienen wie ihre Finger auf den schwarzen und weißen Tasten und sich auch nicht ordnen ließen vor ihrem geistigen Auge. Ach, was für ein Geist ihr da hinterrücks die Buße abnötigte, sie hatte es nicht gewusst, wie schwer das würde, hatte es nur geahnt, und mit einem Male hatte sie noch versucht, sich IHM zu verweigern, ihrem Herrn, ihrem Meister, flehte und bettelte, aber betteln sei nun vergebliche Liebesmüh, hatte er ihr versichert, beten solle sie jetzt lieber, das helfe, sich konzentrieren, in sich hinein hören, wenn sie schon nicht auf IHN höre, und als sie das nicht überzeugte, sie Seelenpforte und hinteren Pförtner verschloss vor lauter Uneinsichtigkeit und Starrsinn, da nahm er ihr noch vor der Reinigung, und zornig fast, mit hochrotem Kopf und geöltem Taktstock die Beichte ab, wollte hören, warum sie sich der Kunst verschließe und dem Heiligen Geist, der doch nur das Beste weil Reinigende für sie sein könne, und je röter sein Kopf, desto röter ihre Hinterbacken, ihre reifen, festen, klaffenden Halbkugeln, ihre zuckenden und springenden und wild und wilder hopsenden vier Buchstaben, die sie nackt und entblößt und auf dem Schemel hockend, mit den Händen auf dem zugeklappten Klavier gefaltet ihm entgegenstrecken musste, kategorisch und ohne Widerworte und ohne Mätzchen.

Fräuleinchen!, und höher und noch höher heraus damit, Fräuleinchen, er wolle etwas sehen! er wolle, dass Sie sich wenigstens hier Mühe geben, und dann biss und prasselte und peitschte das geölte Metronom auf ihr aufgeschlagenes Buch der Noten nieder, ließ sie aufheulen, ließ sie kreischen, ließ sie versichern, dass sie sich jetzt, ja jetzt!, ja, wirklich, - aaaah!-, nein-oh-bitte-bitte, -auuutsch!-, Mühe, oh Herr, oooooh, also Mühe geben würde. "Und warum wird nicht das getan, was ich verlange? Warum?", ruft er. Und ruft es so schwermütig, als ob auch er sich die Frage stellen würde, was nur er immer wieder falsch macht. Endgültig, sie solle IHM ihre Himmelspforte darbieten, keine falsche Scheu jetzt, es könne doch nicht so schwer sein.

Und dann, als sie sich die Mühe gibt, die von ihr versprochene und von ihr mit fester Hand abverlangte, die Mühe, die er sich so sehnlichst von ihr wünscht, und sie ihren Allerwertesten, ihren Nackten weit nach hinten und weit in die Höhe drückt, so dass ihr Opfergabenlöchlein das Licht des Herrn erblickt in aller Unschuld und aller Obzsönität, als er kurz einmal zufrieden zu sein scheint, ermunternd fast inne hält mit dem Taktstockschwingen, und ihre runzlige Verheißung betrachtet und murmelnd dabei sagt, "schade, aber nun ist es zu spät, nun müssen wir die Schlange walten lassen, nun…" - und fast den Faden verliert dabei, das Taktstöckchen verlegend, murmelnd und melancholisch, dass es kein Weg mehr vorbei gäbe, „leider, leider“, im fast priesterlichen Singsang, und plötzlich wieder streng und auffordernd: „Das Allerwerteste bleibt oben! Es soll der Herr in Sie hinein sehen! Er will es so, und es steht auch irgendwo geschrieben, dass die, die nicht Hören wollen, fühlen sollen. Ja fühlen…“.

Und geht und kommt zurück, ein silbernd glänzendes Edelstahlgefäß in den Händen haltend wie hergezaubert, gefüllt mit Weihwasser, wie ihr scheint oder wie er ihr versichert, und dabei die paradiesische Schlange sich rot hervorringelt und ihr schwarzes Köpfchen zeigt mit rundem, kleinem Öffnungsmund. Oh, wie ihr klar wird, was nun geschehen würde, was geschehen muss, wie sie zittert und ihr der Gedanke noch vor dem Schlangenschlauch durch den Leib fährt, dass sie nun - über dieses Wörtchen war sie einmal im elterlichen Brockhaus zufällig und einigermaßen abgestoßen-erregt gestolpert - k l i s t i e r t würde, ein Schreckenswort, abstrakt für sie seit Brockhaus-Zufall bis zu diesem Tag, bis zu diesem Momemt, aber nun ganz real werdend, ganz Wirklichkeit.

Oh Gott! Oh bitte! Oh bitte nein! Aber es ist zu spät, der Herr ist unnahbar und weit weg, kein Flehen kann ihn noch erreichen. Und ihr Wunsch, sich im Klavier verkriechen zu können, und ihren rot benoteten Allerwertesten und ihr jungfräuliches Gnadenpförtlein vor diesem Schreckenswort k l i s t i e r t zu verstecken, wird nicht erhört, trotz krampfender Panik und ihrem so sichtbar ins Gesicht geschriebene Einsehen und ihre noch und noch vorgetragene Bereitschaft zur Missionierung, "jetzt! verspreche ich, schwöre ich, ich werde üben!", verhallen wie nicht gejammert.

„Das Allerwerteste bleibt oben“, singsangte es stattdessen von ihm, dem Gefäßtragenden und Schlangenbändiger, feierlich jetzt und einem Tedeum ähnlich, „denn es ist die Himmelspforte und der Ort der Erleichterung, wenn Gnade geschehe, wenn gewährt wird das weihende und reinigende Wasser und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, amen.“ Hat sie sich verhört? Trägt er, ihr Klavierlehrer, ihr Meister, ihr Herr nun auch, so etwas vor? Aber er achtet nicht auf sich, weiß nur welche Mühe sie ihm bereitet und wieviel Mühe er sich mit ihr gibt. Ach, wie furchtbar, dass sie so bockig und ohne Einsicht ist, so scheu auch, so rotverschämt, so schamig, so verkniffen an entscheidender Stelle! Dabei gibt es dazu doch gar keinen Grund! denkt er, „ich lese ihr doch nur die Leviten“, denkt er, „ich gebe ihr doch nur ein, wie sie sich reinigen kann von ihren Sünden und ihren Versäumnissen“, denkt er, „wieso dieser Undank? Bin ich nicht streng genug? Wieso dieses Jammern, wenn es für sie doch das Beste ist und ihr den Weg zu den himmlischen Elyseen offenbart?“, denkt er grimmiger nun, „was nur hat er getan, dass sie, dieses Geschöpf auch seiner Hand, ihm so widerspenstig ist, so un-ein-sichtig sich erweist? ja was!“, ächzt er nun durch seinen Singsang, „oh, Erleichterung! oh, Gnade!, oh, Allerwertester, oh, Bester, oh, der Du Dich himmelwärts streckst!“ --- "Was nur lässt sie zucken und jammern und tränenglitzernd dunkelröten, wenn es ihr doch nur zum Besten, ja zum Allerwertestenbesten sein soll? Warum dieser Undank? Dieses Impertinente? Ja, Impertinente!“, denkt er grimmig jetzt. Und rufend, beschwörend: „Es wird Ihnen Ihre Unaufmerksamkeit und Faulheit und Ihr Phlegma ausgetrieben, ein für alle Mal. Der Herr wird Ihnen das Mittel geben, sich von Ihrer Impertinenz zu erleichtern! Er wird!!“

Und dazu ihr Winseln wie in einem Kanon, bitte-nein!, während er mit fester Hand, mit festruhiger Hand zur Schlange greift, diesem Instrument der Verführung und der Verheißung und der Erkenntnis. Nein, bitte! Was nur hat sie falsch gemacht? Was hat sie in diese Lage gebracht, um Gottes Willen!, mit dem so schrecklich hochgereckten Allerwertesten und dem rotgrün kariertem Wollstoff, der ihr hochgeschlagen über den Rücken fällt? Was nur? Und nun, da sich der schwarze Kopf dieses fetttriefenden, fetttropfenden Schlauchmonstrums ihr nähert, fühlbar, obwohl sie es doch nur erahnen kann mit ihrem züchtigen betenden Mädchen-vor-dem-Altar-Blick, streng geradeaus, oh Herr, oh Meister, dass Du Dich erbarme, gelobet seien Deine Taten, gelobet Deine Entscheidungen, aber erlöse mich, aber… oh, biiiiiitte, nein, kein Klistier! kein Einlauf! bitte, oh Herr, gelobet sei Dein weiser Ratschluss, gelobet sei… bitte Meister, bitte, ich werde üben, ich werde, oooooh, ahh, ü-ü-üben, war es zu spät, und der fettige, glitschige, kalte Schlangenkopf drückte gegen ihr braunes Orifice.

"Es muss sein, es ist nun zu spät, es muss ein!", seine jetzt wieder gesingsangten, gemurmelten Gebetsmühlereien dazu, und alles Verkrampfen, ihn, den schwarzen Schlangenkopf und den langen, roten Schlauchleib nicht in ihr ach, ab nun nie mehr unschuldiges Rosettenröschen eindringen zu lassen, sind vergeblich. Sie muss spüren, wie jeder Widerstand angesichts des reichlich bemessenen gleitenden Fetts nutzlos ist. Sie kann gegen die Kraft und die Zielstrebigkeit des Invasoren nichts ausrichten. Ihr Schließmuskel weitet und weitet sich, das Fremde übernimmt die Kontrolle über ihr Löchlein und ein sonderbares, ein aufwühlendes, ein niemals erlebtes Gefühl überwältigt sie, als ihr gedehnter Anus nach dem olivengroßen Kopf wieder etwas entspannter die Schlauchschlange umfasst und sich diese vor- und vorschiebt in ihr Innerstes hinein. "Was, was, was geschieht mit mir", fragt sie sich mit Worten, die keine sind, weil das Empfinden größer ist als das Denken und das Verstehen. "Wie nur konnte das geschehen? Wie konnte ich nur zu dieser kribbelnden Brockhaus-Fantasie werden?"

Und dann? Und dann also die Reinigung, das Purgatorium. Und sie atmet und betet durch ihre Hände, während ihr der fingerdicke rote Klistierschlauch aus ihrem in die Höhen gereckten Hintern stakt, und ihr Herr und Meister ruhig versichert, dass sie nun zu empfangen habe vom weihevollen Wasser, vom Heiligen Geist gar, und während er dies sagt und sie nun ahnt, was komme, hebt er das Gefäß, langsam und behutsam, schaut himmelwärts ergeben, schaut lächelnd und freudig, und hängt es an einen bereit stehenden Infusionsständer. Hoch ist dieser Ständer, viel höher als die Notenständer, die sie kennt, so hoch, ach Meister, bitte, sie will doch üben, sie will doch, will es jetzt ganz sicher: Üben! Ja, wirklich, bitte, oh üben!

Aber nein, sie hat nun ganz anderes zu üben. Ein energisches Klick entfesselt den Strom aus der Monstranz. Oh, wie es plötzlich rinnt, wie es fließt, wie sich diese von ihrem Lehrer eigens rezeptierte, heilige (so nannte er es) Flüssigkeit in sie hineinzwängt, wie es schwillt, wie es presst und krampft - wie es reinigt. Das jetzt ist ihre neue Übung und das Instrument ist die Schlange, die sie so wenig beherrscht und genauso verwirrt wie zuvor das Klavier.

Und wieder glitzern Tränen auf ihren Wangen, sie will ihr rot gestreiftes Gesäß senken, will sich verstecken und wagt es nicht. Stattdessen sitzt er hinter ihr und blickt andachtsvoll auf sie, schaut wie auf eine Madonna, beobachtet, wie ihr der Schlauch aus dem runzlingen Schlund stakt, obszön und ohne Gnade, während sie schwillt und der Geist in sie hineinfährt, halbliterweise, literweise, und beginnt, sie drängend und krampfend zu lösen vom irdischen Schmutz und von irdischen Fesseln. Biiiiiiitttte! Bittebittebitte. Flüstert sie. Stammelt sie. Jammert sie. Oh Erbarmen! Herr, ich erflehe Erbarmen! Ich erflehe Buße! Erlöse mich! Oh biiiiitte, erlöse mich!

Doch ihr andachtsvoller Lehrer scheint sie falsch zu verstehen, so versunken ist er in den hoffnungsvollen Anblick, den seine Schülerin endlich abgibt. Vielleicht will er sie auch missverstehen. "Sie wird kommen, die Erlösung", murmelt er stattdessen. "Sie wird kommen", versichert er. Und er spielt mit dem Taktstock nun wieder, klopft sich leise in die Hand. "Es wird geschafft. Der Geist kommt in Sie. Geben Sie ihm Zeit. Er wird Sie erlösen." Oh Herr, oh bitte, ich kann nicht mehr, alles, nur das nicht. „Geduld! Geduld! Alles hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde." Und er lächelt dabei, ausnahmsweise, lächelt über ihre anstehende Befreiung, lächelt, dass er ihr bei Ihrer Läuterung beiwohnen wird.