Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat bis zur nächsten Fortsetzung. Aber hier kommt sie nun. Freue mich über Feedback und Wünsche.

"Nick, ich würde mir dann jetzt die Hände desinfizieren und danach sterile Handschuhe anziehen. Kannst du mir dann das Nahtset steril anreichen?"

"Ja klar. Brauchst du sonst noch etwas?"

"Erstmal nicht. Vielleicht kannst du ja nochmal schauen, ob du Tony oder Alex erreichst. Im besten Falle kriegen wir zeitnah noch ein passendes Antibiotikum organisiert. Und Sophia, wenn du noch was brauchst, sagst du auch bescheid, okay? Ist dir warm genug?", fragte Lean besorgt.

"Ja, warm genug ist es."

"Sehr gut."

"Okay, ich versuch dann mal wen zu erreichen", Nick zog sein Handy aus der Tasche und begann zu tippen.

Ich hörte links es neben mir rascheln. Lean bereitete das Papier mit den sterilen Latexhandschuhen neben mir aus. Als nächstes desinfizierte er sich gründlich die Hände. Der stechende Geruch des Desinfektionsmittels und die ästhetischen und zugleich irgendwie angsteinflösenden Bewegungen seiner Hände dabei ließen meine Herzfrequenz erneut ansteigen, was das Piepsen des Pulsoxymeters gleich etwas schneller werden lies.

Nachdem das Desinfektionsmittel vollständig getrocknet war, zog er sich die gelblichen Latexhandschuhe an, wobei das typische Schnalzen zu hören war, als er erst den einen und dann den anderen Saum los lies. Es lief mir eiskalt den Rücken runter. Gleich war es soweit.

"Nick, kannst du mir das Nahtset anreichen?"

"Klar. Ich hab übrigens niemanden erreichen können. Immer noch instabiles Netz." Er öffnete die Umverpackung des Nahtsets, so dass Lean es an der sterilen Innenseite greifen konnte. Er stellte es neben mir ab und entfaltete das grüne Abdecktuch in das es eingepackt war, sodass eine sterile Fläche entstand. Als nächstes entnahm er das Lochtuch daraus. Er entfernte den Klebestreifen, plazierte es über meiner Schnittwunde, drückte es vorsichtig an und entfaltete es anschließend.

"Okay, dann müssen wir es später nochmal versuchen. Ansonsten sind wir dann jetzt startklar", verkündete Lean.

Mein Herz fing an noch schneller zu schlagen, meine Atmung wurde flacher, als ich sah, wie Lean mit dem Nadelhalter die Nadel aus der Kasette zog. Ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Von dem Dormicum merkte ich immer noch nicht wirklich was. 'Verdammt Sophia, beruhige dich, es sind nur ein paar Stiche!'

"Darf ich anfangen Sophia?", sah Lean mich eindringlich an.