Die besondere Praxis
Kapitel 6 - Keine große Überraschung (Perspektivwechsel)
Lasse:
Die Tür schwingt auf und Frau Dr. Steen betritt den Raum: "Na, wie schaut’s aus?“ fragt sie und blickt einen nach dem anderen an, während sie sich frische Handschuhe überstreift.
Ich sehe den Bildschirm über mir und habe es bereits geahnt, was da zu sehen ist - überall bunt eingefärbte Beläge. Ich kann die Zahnärztin nicht sehen, aber ich höre ihre durchdringende Stimme. Dann taucht ihr Gesicht in meinem Blickfeld auf. Du stehst auf und gibst Nadine den Sattelhocker wieder frei, die nun ebenfalls in meinem Blickfeld aufgetaucht ist. „Also es ist alles soweit eingefärbt,“ beginnt sie der Zahnärztin zu erklären. „Überwiegend alte Beläge, Zahnstein, einige frische Beläge,“ teilt sie der Zahnärztin mit. „Wie ich es erwartet habe...“ murmelt Frau Dr. Steen und greift zu Spiegel und Sonde. „Lasse...“ holt sie aus. Ich spüre wieder Instrumente und Finger in meinem Mund.
"Wie ich es erwartet habe!" Ihr Tonfall klingt diesesmal streng, fast schon verärgert. Ich schlucke und meine Hände fangen an zu zittern, wieder überschlage ich die Beine, mein Bauch hebt und senkt sich schneller. "Ich wusste es!" Sie nimmt die Instrumente aus meinem Mund, sieht zuerst Nadine an. dann Dich. "Überwiegend sind die Beläge locker 48 Stunden alt. Von wegen gestern abend geputzt… Meinst Du echt, das hätte ich nicht gemerkt?" Sie sieht mich durchdringend an. Hilflos blicke ich an ihr vorbei, zu Dir. Aber Du zuckst nur mit den Schultern, als ob Du sagen wollen würdest 'Du hast es ja so gewollt'…
Svenja:
“...deine Zahnpflege lässt wirklich sehr zu wünschen übrig. Viele der Beläge sind älter als 24 Stunden. Ich würde fast wetten, sie sind noch älter!" Ihre Stimme ist scharf, während sie mit dem Spiegel Deine Zahnreihen genau inspiziert. Hier und da hakt die Sonde ein. "Spürst du das?! Das ist Karies!" Dein Zucken und leises Stöhnen lässt erahnen, dass Du das spürst… Mit der Sonde fährt sie einen Zahnzwischenraum entlang und befördert eine bräunliche Masse ans Tageslicht. Ich schaue gebannt auf den Bildschirm. "Karamell?! Nun, das wird sich hier heute ja richtig lohnen!" Sie kratzt hier und da weiter. Dann entfernt sie die Instrumente und schaut Dich streng an und fährt den Stuhl ein wenig nach oben: "So kann ich keinen Befund stellen, hier muss erstmal gründlich gereinigt werden! Ich kann ja schlecht unter den Zahnstein schauen, der sich angesammelt hat!“
Lasse:
"Na, dann würde ich mal sagen, ab gehts, Zähne putzen. Und dann möchte ich mir Deine Zähne einmal gründlich anschauen. Würde mich nicht wundern, wenn ich da ordentlich was finde. Und wenn ich was finde, dann machen wir das sofort! Hast Du mich verstanden, Lasse?" Ich nicke stumm. "Gut!" Laut schnalzend zieht sie sich die Handschuhe aus und fährt den Stuhl in Sitzposition, bevor sie mir eine Zahnbürste reicht. "Damit einmal gründlich putzen," sagt sie und lässt Wasser in den Becher einlaufen. Mit zittrigen Fingern fange ich an, mir die Zähne unter ihrer Beobachtung zu schrubben. Du hast es Dir inzwischen wieder auf Deinem Platz bequem gemacht. Das Tablet liegt auf dem Tisch neben Dir. Nadine stellt einen kleinen Becher mit einer orangenen Flüssigkeit auf das Tray vor mir. "Wenn es piept, darfst Du einmal ausspucken und ausspülen. Danach dann bitte einmal 30 Sekunden hiermit den Mund ausspülen und NICHT runterschlucken!" Ich nicke nur und putze weiter. ‚Das kann gleich richtig spannend werden…‘ denke ich nur.
Svenja:
Sie wendet sich Nadine zu: "Führst Du bitte gleich erstmal eine gründliche PZR durch und machst anschließend Panorama- und Bissflügelaufnahmen? Danach nehmen wir den Befund auf und beginnen mit der Sanierung!" Ich horche auf! Hat sie gerade Sanierung gesagt? Mir läuft es kalt den Rücken herunter. Mein Blick zu Dir offenbart, dass Du ebenfalls etwas geschockt bist. Hast Du es vielleicht doch etwas übertrieben?
@dentalfetishgirl ja ich auch.
mega, ich bin unfassbar gespannt wie es…