Eine neue Leidenschaft - Kira & Sven
Kapitel 3 - eine unruhige Nacht
Die beiden gingen recht früh zu Bett. Sven legte sich zu Kira, fest entschlossen, bei ihr zu bleiben. Innerhalb von fünf Minuten war Kira eingeschlafen, doch Sven fand keine Ruhe. Seine Gedanken kreisten um die Situation des Fiebermessens. Natürlich hatte er es nur getan, um Kira zu helfen, aber irgendwie hatte es in ihm gekribbelt, als er sie so hilflos daliegen sah und wusste, wie peinlich ihr das Ganze war. Er wollte ihr nichts Böses, aber es war ein sehr intimes und vertrautes Erlebnis gewesen. Er fragte sich, ob Kira wohl ähnliche Gedanken hatte.
Die Nacht zog sich endlos hin. Kira wälzte sich unruhig im Bett, ihr Körper glühte vor Fieber. Sven hielt sie immer wieder fest in seinen Armen, flüsterte beruhigende Worte in ihr Ohr. "Shh, alles wird gut, Schatz. Ich bin hier bei dir." Doch ihre Hitze war so intensiv, dass er sie manchmal loslassen musste, da er selbst ins Schwitzen geriet. Es war, als würde er einen kleinen Vulkan umarmen.
Sven konnte kaum ein Auge zumachen. Die Sorge um Kira ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. In seinem Kopf spielten sich die schlimmsten Szenarien ab. "Was, wenn es schlimmer wird? Sollte ich einen Arzt rufen?", dachte er beunruhigt. "Nein, noch nicht. Ich versuche es erstmal mit Wadenwickeln." Als er auf die Uhr blickte und sah, dass es bereits 3 Uhr morgens war, beschloss er, erneut Kiras Temperatur zu messen.
Vorsichtig versuchte er, Kira zu wecken. "Kira, Liebling, ich muss kurz dein Fieber messen", sagte er sanft und strich ihr dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Haut fühlte sich an wie glühendes Eisen. Doch sie war nur halb bei Bewusstsein, murmelte etwas Unverständliches. "Ich weiß, du magst das nicht, aber es muss sein", flüsterte er.
Behutsam drehte er sie auf die Seite und zog ihre Schlafanzughose ein kleines Stück herunter. "Tut mir leid, Liebling, aber es geht nicht anders." Er erinnerte sich an Kiras Worte vom Nachmittag: "Das ist so peinlich". Vorsichtig fuhr er mit dem Finger über ihre Wange und flüsterte: "Ich weiß, aber ich bin bei dir und passe auf dich auf." Dann schob er das eingefettete Thermometer vorsichtig in ihren Po. Er spürte einen leichten Widerstand, versuchte aber, so sanft wie möglich zu sein. Während der Messung streichelte er sanft ihre Schultern und ihren Rücken. "Du machst das so gut, mein Engel", flüsterte er. "Gleich ist es vorbei."
Kira stöhnte gelegentlich leise und atmete schwer. Sven war überzeugt, dass sie währenddessen wieder eingeschlafen war. Er beobachtete ihr Gesicht, das selbst im Schlaf gequält wirkte, und sein Herz zog sich zusammen. Die Situation fühlte sich seltsam an, intim und beunruhigend zugleich.
Das Ergebnis der Messung ließ Svens Herz schneller schlagen: 39,5°C. "Verdammt", murmelte er leise. Das Fieber war weiter gestiegen und hatte nun einen besorgniserregend hohen Wert erreicht. Ratlos überlegte Sven, was er tun sollte. "Wenn es so weitergeht, muss ich wirklich einen Arzt rufen", dachte er besorgt. "Aber vielleicht helfen ja die Wadenwickel."
Schließlich entschied er sich, kühle Tücher zu holen und Kira Wadenwickel anzulegen. Er tauchte die Tücher in kaltes Wasser, wring sie aus und legte sie vorsichtig um Kiras Waden. Als er damit begann, wachte Kira auf und beschwerte sich mit schwacher Stimme. "Was machst du da, Sven?", murmelte sie verwirrt und versuchte, sich aufzusetzen.
Sven erklärte ihr so liebevoll wie möglich: "Ich versuche, dein Fieber zu senken, Schatz. Die Wadenwickel werden dir helfen, dich abzukühlen. Es ist unangenehm, aber es hilft, versprochen."
Kira zitterte heftig, ihre Zähne klapperten. "Mir ist so kalt", jammerte sie und versuchte, sich unter die Decke zu kuscheln. "Ich weiß, Liebling. Das ist das Fieber. Aber die Wickel werden helfen, versprochen." Sven zog sie wieder in seine Arme und rieb sanft ihren Rücken, versuchte, sie zu wärmen.
Die Wärme seines Körpers und seine beruhigende Präsenz ließen sie beide schließlich wieder einschlafen. Sven murmelte noch: "Ich liebe dich, Kira. Wir schaffen das zusammen."
Um 5 Uhr morgens schreckte Sven auf. "Mist", dachte er, als ihm bewusst wurde, dass er eingeschlafen war, obwohl er Kira mit den Wadenwickeln nicht allein lassen wollte. Er bemerkte, dass sie die Tücher im Schlaf abgestrampelt hatte. "Ich bin so ein Idiot", schalt er sich selbst.
Besorgt legte er seine Hand auf Kiras Stirn. Sie fühlte sich immer noch erschreckend heiß an. In diesem Moment fasste Sven einen Entschluss: "Jetzt reicht's. Ich muss etwas unternehmen."
Langsam und leise stand er auf, um Kira nicht zu wecken. Er hatte vor, zu einer Notfallapotheke zu fahren und Medikamente gegen das Fieber zu besorgen. Wenn er schon dabei war, wollte er auch gleich etwas gegen die Übelkeit mitnehmen.
Bevor er ging, beugte er sich noch einmal über Kira und küsste sanft ihre Stirn. "Ich bin gleich wieder da, mein Schatz. Halt durch", flüsterte er. Mit einem letzten besorgten Blick auf die schlafende Kira verließ er leise das Zimmer, fest entschlossen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um ihr zu helfen. Er hoffte, dass er bald mit den richtigen Medikamenten zurückkehren und ihr Lächeln wiedersehen würde.
Die Morgendämmerung setzte allmählich ein, als Sven vor der Notapotheke stand. Er klingelte an der Tür. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Apotheker an die Sprechanlage bzw. das kleine Fenster.
"Ja, bitte?", fragte eine müde Stimme durch den Lautsprecher.
"Guten Morgen", sagte Sven. "Meine Freundin hat hohes Fieber und ist seit gestern Abend auch noch übel. Ich bräuchte dringend etwas dagegen, ich mache mir wirklich Sorgen."
"Hohes Fieber, sagen Sie?", fragte der Apotheker. "Hat sie sich auch übergeben?"
"Ja, gestern Abend", bestätigte Sven.
"Und Durchfall?", hakte der Apotheker nach.
"Nein, Durchfall hatte sie nicht, zumindest nicht dass ich wüsste. Es war nur das Erbrechen", antwortete Sven.
"Hmm, in diesem Fall", sagte der Apotheker nach kurzem Überlegen, "wäre es wahrscheinlich besser, wenn Sie Zäpfchen nehmen anstatt Tabletten. Die wirken schneller und zuverlässiger, und bei Erbrechen ist es ja oft schwierig, Tabletten bei sich zu behalten. Da kann es dann schnell zu Dosierungsfehlern kommen."
"Oh man, die arme Kira", dachte sich Sven. "Jetzt hab ich sie schon mit dem Fiebermessen genervt, und jetzt auch noch Zäpfchen." Er überlegte kurz. "Aber naja, da wird die arme Maus wohl durchmüssen, es ist ja zu ihrem Besten."
"Okay, dann geben Sie mir bitte etwas gegen das Fieber und die Übelkeit in Zäpfchenform", sagte Sven zum Apotheker.
Er kaufte Paracetamol und Vomex Zäpfchen, bedankte sich und stieg wieder ins Auto.
Als er auf dem Weg nach Hause war, dachte er während dem Autofahren daran, wie er Kira die beiden Zäpfchen geben würde. Er fragte sich, ob sie sich diesmal auch beschweren würde oder ob es ihr so schlecht ging, dass sie es einfach über sich ergehen ließ. Wieder durchfuhr seinen Körper ein Kribbeln beim Gedanken, wie er das Medikament anwendet. Er stellte sich vor, wie sie hilflos und gleichzeitig so zart und verletzlich vor ihm liegen würde. Er schüttelte den Kopf.
"Konzentrier dich auf das Fahren, Sven", ermahnte er sich selbst. "Es geht darum, Kira zu helfen, nicht um irgendwelche komischen Fantasien." Doch der Gedanke ließ ihn nicht los, bis er endlich wieder zu Hause war.
Sehr schön geschrieben! Hoffe das schne…
Man kann diesen besorgten Gedanken gut …
Schöne Fortsetzung. Die Einblicke in Sv…