Eine neue Leidenschaft - Kira & Sven
Kapitel 1 - ein ungutes Gefühl
Die Uhr auf Kiras Handy zeigte 23 Uhr, als sie aufblickte. Mit einem leisen Seufzen erhob sie sich und begann, ihre Sachen zusammenzupacken. "Ich muss los, Schatz", flüsterte sie Sven zu, während sie ihm einen zärtlichen Kuss gab und ihn fest umarmte.
"Tschüss, mein Engel", erwiderte Sven liebevoll. "Sehen wir uns morgen?"
Kira schmiegte sich noch enger an ihn, ihr Gesicht an seiner Brust vergraben. "Natürlich", murmelte sie lächelnd. "Nach der Arbeit komme ich direkt her. Ich denke, ich bin spätestens um 17 Uhr fertig."
Wie immer begleitete Sven sie zu ihrem Auto, besorgt um ihre Sicherheit in der Dunkelheit. Die kurze Fahrt von nur zehn Minuten ermöglichte es ihnen, sich fast täglich zu sehen. Als Kira einstieg und sich mit einem letzten Kuss verabschiedete, schweiften ihre Gedanken zu ihrer gemeinsamen Zukunft. Sie malte sich aus, wie es wäre, endlich mit Sven zusammenzuziehen: Kein lästiges Hin- und Herfahren mehr, jeden Abend gemeinsam einschlafen, ihre Wohnung nach ihren Vorstellungen einrichten. Svens fürsorgliche Art gab ihr stets ein Gefühl von Geborgenheit, das sie dann noch öfter genießen könnte. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus.
Doch plötzlich überkam sie ein Schüttelfrost. Verwundert blickte sie auf die Temperaturanzeige: 12 Grad, für Februar nicht ungewöhnlich kalt. Sie schob das Gefühl beiseite und konzentrierte sich auf den Heimweg. Je näher sie ihrer kleinen Einzimmerwohnung kam, desto mehr sehnte sie sich nach ihrem warmen, kuscheligen Bett. Das Frösteln kehrte zurück. "Bestimmt bin ich einfach nur müde", dachte sie, "da wird mir ja immer schnell kalt."
In ihrer Straße angekommen, klapperten ihre Zähne bereits. Hastig eilte sie zur Haustür. Kaum in der Wohnung, griff sie nach ihrem Handy und schrieb Sven, wie er es stets von ihr verlangte: "Bin daheim, Schatz. Mir ist sooo kalt gewesen auf der Fahrt. Ich zittere richtig." Sie entledigte sich ihrer Kleidung bis auf den Slip und schlüpfte in einen kuscheligen Pyjama. Wenige Minuten später kam Svens Antwort: "Hmm, komisch, ist doch gar nicht so kalt, Engelchen. Dann kuschel dich mal ins Bett. Schlaf gut und bis morgen, ich liebe dich."
Genau das tat Kira. Sie nahm noch eine zweite Decke mit ins Bett und kuschelte sich ein. Erschöpft brachte sie nur noch ein "Gute Nacht, ich liebe dich auch" als SMS zustande, bevor ihr die Augen zufielen und sie in einen tiefen Schlaf sank.
Der nächste Morgen begann abrupt, als Kiras Handywecker sie unsanft aus ihrem tiefen Schlummer riss. Reflexartig schaltete sie ihn aus, nur um eine halbe Stunde später panisch aufzuschrecken. "Mist, verschlafen!", durchfuhr es sie, als sie hastig aus dem Bett sprang.
Doch die plötzliche Bewegung löste einen heftigen Schwindelanfall aus. Benommen ließ sie sich zurück auf die Bettkante sinken. Tief atmend und mit einigen Schlucken Wasser aus ihrer Nachttischschflasche versuchte sie, das Schwindelgefühl zu vertreiben, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg.
"Wie soll ich so zur Arbeit?", grübelte Kira. Die Vorstellung, acht Stunden im Büro durchzustehen, erschien ihr unmöglich. Schweren Herzens entschied sie sich, ihrem Chef eine Krankmeldung zu schicken, nicht ohne zu versichern: "Morgen bin ich sicherlich wieder verfügbar." Die Nachricht zu senden, erfüllte sie mit dem gewohnten Schuldgefühl, obwohl sie nur selten fehlte. Abgesehen von gelegentlichen Migräneattacken, die sie zum Zuhausebleiben zwangen, war Kira stets zuverlässig. Doch selbst diese hatte sie in letzter Zeit besser im Griff, dank der speziellen Migränezäpfchen, die ihr Arzt verschrieben hatte. Trotz des unangenehmen Gefühls bei der Anwendung waren sie effektiver als orale Medikamente, da die begleitende Übelkeit oft das Schlucken von Tabletten unmöglich machte.
Kira lehnte sich zurück, erleichtert über die getroffene Entscheidung, aber besorgt über ihren plötzlichen Gesundheitszustand. Sie nahm sich vor, die Symptome zu beobachten und sich erstmal weiter auszuruhen.
Kira griff nach ihrem Handy und tippte eine Guten-Morgen-Nachricht an Sven: "Guten Morgen Schatz, wie geht es dir? Wahrscheinlich bist du schon fleißig am Arbeiten. Ich musste mich heute leider krankmelden." Sie schaltete eine Serie ein und döste vor sich hin.
Nach einer Viertelstunde vibrierte ihr Handy mit Svens Antwort: "Oh nein Mäuschen, das tut mir leid. Was hast du denn genau?" Gefolgt von: "Ja, bin seit 6:30 in der Einrichtung. Habe einige Klienten heute, aber ist aushaltbar".
Sven arbeitete in einer Psychiatrie und absolvierte gerade seine Weiterbildung zum Therapeuten. Kira bewunderte ihn dafür, da sie sich aufgrund ihrer sensiblen Natur nicht vorstellen konnte, täglich mit den schweren psychischen Problemen anderer Menschen umzugehen. Sven hingegen schien darin aufzugehen. Er betonte oft, wie sehr ihm die Arbeit Freude bereite und wie faszinierend er es finde, die Geschichten der Menschen zu hören und ihnen zu helfen.
Sven und Kira waren grundverschieden. Er war dominant und charakterstark, resilient gegenüber belastenden Erlebnissen. Seine fürsorgliche Art in ihrer Beziehung entsprang seinem Beschützerinstinkt, den Kiras zerbrechliche Erscheinung in ihm weckte.
Kira begann zu schwitzen und schob eine ihrer beiden Decken beiseite. "Mir ist schwindelig und ich fühle mich auch allgemein gar nicht gut, gerade ist mir auch ziemlich heiß. Viel Spaß auf der Arbeit Schatz", antwortete sie Sven, bevor sie wieder in einen leichten Schlummer fiel.
Svens Antwort kam kurz darauf, doch Kira las sie nicht mehr, da sie bereits eingeschlafen war: "Ich komme direkt nach der Arbeit vorbei und werde mich um dich kümmern, kleine Maus".
Sehr schön und detaliert geschrieben. M…
sehr schöne Einleitung, die Lust auf me…