Hannah klingelt an der Zahnarztpraxis, es ertönt ein Summen, also stößt sie die Tür auf. Eine schöne 25- bis 30-jährige Assistentin mit blonden Haaren lächelt mit strahlend weißen Zähnen und fragt nach ihrem Namen. „Ah, wir erwarten dich tatsächlich. Dr. Monika wird Sie in 20 Minuten sehen, also nehmen Sie bitte Platz.“ Hannah hat ein Formular mit auszufüllenden Gesundheitsfragen erhalten und sitzt im Wartezimmer, wo sie beginnt, das Formular auszufüllen.

Es ist niemand sonst im Wartezimmer, aber sie hat einen guten Blick auf die Praxis und beginnt, die Umgebung in sich aufzunehmen. Auf der rechten Seite befinden sich zwei Türen, auf der ersten steht „Raum 1“, die halb geöffnet ist, und auf der zweiten Tür heißt „Raum 2“ und ist geschlossen. Auf der linken Seite befindet sich ein dritter Raum mit der Aufschrift „Raum 3“, ebenfalls geschlossen. Als Hannah mit den Fragen fertig ist, geht sie Raum 1 vorbei und bemerkt, dass es sich um ein voll ausgestattetes Zahnarztzimmer mit einem großen ledergepolsterten Zahnarztstuhl handelt. Hannah schaudert beim Anblick des großen, altmodisch wirkenden Stuhls aus den 80ern. Hannah gibt der Empfangsdame das Formular und geht zurück zu ihrem Stuhl. Nervös wartet sie darauf, dass die Zeit vergeht, und hört ein quietschendes Geräusch von einem Zahnsteinentferner, das aus Raum 2 zu hallen scheint. Nach ein paar Minuten hört sie ein leises Stöhnen eines Mannes, das langsam lauter wird. Der Scaler macht einfach weiter und eine Damenstimme sagt: „Wenn du nicht aufhörst zu stöhnen, werde ich dich für eine zusätzliche Stunde buchen, also sei still, du kleiner Wurm.“

Die Rezeptionistin sagt ihr, dass Dr. Monika etwas mehr Zeit für einen Patienten braucht und sie daher etwas länger warten muss. Nach 10 Minuten des quälenden Quietschens hört sie wieder das Stöhnen des armen Mannes: „Okay. Du erbärmlicher kleiner Junge, du hast dir eine weitere Stunde verdient.“ Das Quietschen geht weiter und Hannah hofft, dass sie sich dieser fiesen Frau nicht stellen muss, denn die Geräusche jagen ihr Schauer über den Rücken. Dann hört sie plötzlich ein lautes Ploppen und schnappt nach dem Aufknöpfen. Dann hört sie das Geräusch, wie ein Gummimaterial herausgepeitscht wird. Plötzlich öffnet sich Raum 2 und ein Mann mit benommenem Gesichtsausdruck geht zur Rezeptionistin. Als sich die Tür von Raum 2 wieder öffnet, kommt eine wunderschöne große Dame in einer weißen Latex-Krankenschwesteruniform zum Schreibtisch. Klick, klack, klick, klack mit ihren High Heels auf dem Steinboden und sagt: „Buchen Sie ihn nächste Woche irgendwo für eine weitere Stunde für eine gründliche manuelle Zahnfleischreinigung.“ Traurig blickt der Mann zu Boden.

Ist mein nächster Patient bereits angekommen? „Nein, er ist noch nicht erschienen“, sagt die Rezeptionistin und die weiß gekleidete Latexdame steht einfach genervt da, die Arme an den Seiten. Dann werde ich einfach mein Zimmer vorbereiten und warten. Rufen Sie ihn an.

„Bis nächste Woche, Herr Alterstein“ und geht zurück in Raum 2. Sie hat ein Schild auf ihrer Brust, auf dem steht: Miss Angelica, Dentalhygienikerin, sie trägt starkes Make-up, und klick, klack, klick, klack geht zurück in Raum 2 und schließt die Tür. Hannah hört erneut das Rascheln einer Art Gummimaterial, das ihr einen Schauer über den Rücken jagt. Sie denkt, ich bin froh, dass nicht ich zu spät zum Termin komme. Unterdessen fordert die Rezeptionistin den erschütterten Mann auf, am nächsten Dienstag um 10 Uhr wiederzukommen, und gibt dem armen Mann einen gelben Zettel, der zweifellos auf seinen nächsten Besuch bei Miss Angelica hinweist.