Dr. Kaltenstein untersucht den frisch aufgebohrten Zahn, und Anna hält zitternd den Atmen an. Hoffentlich ist es vorbei!

Geradezu beiläufig greift Dr. Kaltenstein wieder zum Bohrer. Mit einem surrenden Geräusch zieht sich der Schlauch aus der Instrumenteneinheit. Anna zuckt zusammen, als sie der Schlauch am Arm berührt.

Ohne großes Aufsehen rumpelt der Bohrer los, und fast zeitgleich schießen Anna die Tränen in die Augen. Es ist diesmal ein anderer Bohrer, statt des hohen Pfeifens macht er ein hohes brummendes Geräusch, das in ein Fräsen übergeht, als der Bohrer Annas Zahn berührt.

Es rumpelt heftig und ein fieses Gefühl durchzieht Annas Zahn, dass ihr gleichzeitig eine Gänsehaut erzeugt. Als würde eine schnell drehende Metallfeile in ihrem Zahn arbeiten.

Anna ballt ihre Fäuste, in der Hoffnung, es so besser ertragen zu können. Mehrfach kreist die grobe Bohrspitze in dem ausgebohrten Zahn, dann hängt Dr. Kaltenstein den Bohrer wieder zurück in die Halterung.

Sie entspannt etwas, als Sie Dr. Kaltensteins zufriedenes Gesicht sieht. “Wunderbar, wie es aussieht, haben wir die Karies hier im 4-6er restlos entfernt”, erklärt er seinem Gefolge und erntet ein zustimmendes Nicken.

“Sie haben auch gesehen: mit der richtigen Technik kann man gleichzeitig effizient arbeiten, als es auch dem Patienten erträglicher machen, in dem man die Behandlung nicht unnötig in die Länge zieht”.

‘Dem Patienten erträglich machen?’, geht es Anna durch den Kopf. Das war die Hölle, was war daran erträglich? Wut steigt in ihr auf und am liebsten hätte sie sich zu Wort gemeldet, wenn ihr Mund nicht weiterhin weit aufgesperrt wäre.