Sonja Erlebnisse
Wäre ich bloß Zuhause geblieben Teil 2
Tanja verschränkte die Arme und sah Sonja mit einem auffordernden Blick an. „Na, dann dreh dich bitte einmal um“, sagte sie in einem Ton, der gleichzeitig bestimmt und leicht amüsiert klang. „Möchtest du die Spritze in die linke oder rechte Pobacke haben?“
Sonja wirkte für einen Moment überfordert und brauchte eine kurze Pause, um sich zu fangen. Schließlich legte sie sich wieder auf den Bauch und murmelte schüchtern: „Darfst du dir aussuchen.“
Franzi grinste leicht und nahm eine kleine Sprühflasche mit Desinfektionsmittel aus ihrer Tasche. „Dann sprühen wir mal hier ein bisschen frische Brise drauf“, scherzte sie, während sie das kalte Desinfektionsmittel auf Sonjas linke Pobacke sprühte. Sonja zuckte leicht zusammen, als das kalte Spray ihre Haut berührte, und Franzi wischte es mit einem sterilen Tuch ab, wobei sie gründlich aber sanft über die Haut strich.
Tanja trat einen Schritt näher, die vorbereitete Spritze in der Hand. Mit einem prüfenden Blick setzte sie die längere Nadel an Sonjas durchtrainierter Pobacke an. „Gut, Sonja, einmal tief durchatmen“, sagte sie, bevor sie die Nadel mit einem festen Stoß in den Muskel gleiten ließ.
Sonja spürte, wie die Nadel tief in ihren Muskel eindrang, und sie verkrampfte sich leicht. Das Brennen des Vitamins, das langsam injiziert wurde, zog sich warm und unangenehm durch ihre Pobacke. Sie hielt sich an der Liege fest und stieß ein unwillkürliches „Arhhhh… hmm… das ist nicht sehr angenehm“ aus.
Tanja schüttelte nur den Kopf und musste unwillkürlich schmunzeln. „Das wird ja spannend mit dir“, kommentierte sie trocken. „Wenn du dich bei einer kleinen Spritze schon so anstellst, möchte ich gar nicht wissen, wie du den Check-up überstehst.“
Nachdem sie die Spritze vollständig entleert hatte, zog Tanja die Nadel mit einem sauberen Ruck aus Sonjas Pobacke. „So, das war’s schon“, sagte sie, während sie die Spritze entsorgte.
Sonja atmete tief durch, ihre Pobacke pulsierte noch leicht von der Injektion. Franzi tätschelte beruhigend ihre Schulter. „Gut gemacht, Sonja. Das Schlimmste hast du hinter dir – vorerst“, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
Sonja spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen, als sie Tanja und Franzis Worte über den bevorstehenden Check-up verarbeitete. Sie drehte den Kopf und sah Franzi mit großen, unsicheren Augen an. „Wird der Check-up wirklich so unangenehm?“ fragte sie zögernd, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Franzi, die ihren professionellen Ton beibehalten wollte, lächelte Sonja sanft an. „Sprechen wir später drüber“, sagte sie nur, ihre Worte nicht gerade beruhigend.
In diesem Moment öffnete sich die Tür, und Frau Dr. Klein betrat mit energischem Schritt wieder den Raum. In ihrer rechten Hand hielt sie ein glänzendes Stethoskop, das sie geschickt um ihren Hals legte, während sie freundlich, aber bestimmt sagte: „Dann wollen wir mal.“
Tanja, die gerade noch damit beschäftigt war, ein kleines Pflaster auf die Einstichstelle von Sonjas Spritze zu kleben, warf einen kurzen Blick zu Dr. Klein und trat dann beiseite.
„Sonja, bitte einmal aufstehen“, forderte Frau Klein mit ruhiger Stimme. „Ich möchte Sie gründlich abhören.“
Sonja nickte zögerlich und schwang ihre Beine von der Liege. Sie stand nun vor der Ärztin, spürte, wie die Anspannung in ihrem ganzen Körper wuchs. Frau Klein setzte das Stethoskop elegant in ihre Ohren und trat näher.
„Einmal tief einatmen und den Atem kurz halten“, wies sie Sonja an, während sie die kühle Metallmembran des Stethoskops zwischen Sonjas Schulterblättern auflegte. Der kalte Kontakt ließ Sonja leicht zusammenzucken.
„Gut, und jetzt ausatmen“, sagte Dr. Klein, während sie das Stethoskop langsam an verschiedenen Stellen entlang Sonjas Rücken bewegte, dabei immer wieder innehaltend, um aufmerksam zuzuhören.
„Jetzt nach vorne beugen, bitte“, forderte sie weiter, während sie die Untersuchung fortsetzte. Die Membran glitt leicht über Sonjas Haut, und Frau Klein schien sich vollkommen auf die Atemgeräusche zu konzentrieren.
Als die Ärztin schließlich vor Sonja trat, um ihre Brust abzuhören, bat sie: „Bitte einmal den BH ein Stück nach oben schieben, damit ich die Brust freilegen kann.“ Sonja folgte der Anweisung zögerlich, hielt sich dabei aber die Arme vor der Brust, so gut es ging, um ihre Unsicherheit zu überspielen.
Frau Klein legte das Stethoskop auf die obere linke Seite von Sonjas Brustkorb und wiederholte ihre Anweisungen: „Tief einatmen, bitte. Und jetzt ausatmen.“ Sie bewegte sich methodisch weiter, während sie jeden Bereich sorgfältig überprüfte.
Nach einer gründlichen Untersuchung nahm Frau Klein das Stethoskop aus ihren Ohren und lächelte Sonja an. „Sehr gut. Die Lunge klingt einwandfrei“, sagte sie beruhigend. „Der Check-up wird dir sicher auch nicht so viel ausmachen, wie du jetzt denkst.“
Frau Dr. Klein musterte Sonja abschließend und nickte zufrieden. „Du kannst dich jetzt wieder anziehen“, sagte sie in freundlichem Ton. „Und dann sehen wir uns am Montag wieder in aller Frische. Du kannst für heute nach Hause gehen und dich ausruhen.“
Sonja nickte erleichtert und begann, ihre Kleidung zusammenzusuchen. Schnell schlüpfte sie in ihre Hose und zog anschließend ihr Oberteil über. Dabei vermied sie den Blickkontakt zu den anderen im Raum, noch immer spürte sie die leichte Verlegenheit, die sie den ganzen Tag begleitet hatte.
Tanja trat in diesem Moment an sie heran und hielt ihr zwei kleine, in Folie verpackte Zäpfchen hin. „Hier“, sagte sie in ihrem üblichen Tonfall, der irgendwo zwischen neutral und amüsiert lag. „Nimm die mit. Falls es dir heute Abend schlechter gehen sollte, kannst du eines davon nehmen.“
Sonja starrte die Packung kurz an, dann griff sie leise „Danke“ murmelnd danach. Ohne ein weiteres Wort steckte sie die Zäpfchen in ihre Tasche, nickte noch einmal knapp, und machte sich dann auf den Weg in die Umkleide.
Dort angekommen, atmete sie tief durch und zog ihre Jacke über. Ihr Kopf schwirrte noch von den Ereignissen des Vormittags. Als sie schließlich die Praxis verließ, fühlte sie eine Mischung aus Erleichterung und der Sorge, was der nächste Arbeitstag wohl bringen würde.
Mit einem leisen Seufzen machte sie sich auf den Weg nach Hause, ihre Gedanken immer noch bei den Worten von Frau Klein und dem, was wohl der „komplette Check-up“ am Montag für sie bereithalten würde.