Schlussvorhang

Nach drei Tagen endet der Besuch Sandrines bei ihrer Tante. Am frühen Morgen muss sie los, um ihren Zug zu erreichen. Ich sehe sie noch mit ihrem Köfferchen, im grauen Rock und blauen Reisemantel am Esstisch stehen, um sich von ihrer Gebieterin, ihrer Lehrmeisterin, ihrer Wegweiserin mit einem angedeuteten Knicks zu verabschieden. Ihre Tante steht auf und verlässt mit ihrem, buchstäblich durch sie geformten Engel der Reinheit das Wohnzimmer und kommt Minuten später ohne sie zurück. Sie seufzt einmal tief und räumt dann auf.

Epilog

Manchmal, wenn ich gefragt werde, wieviel Miete ich bezahlen würde, entgegnet man mir: "So viel? Das ist doch zu teuer für so ein Loch!" Nun, ich würde das nicht behaupten. Nicht immer geben einfache Quadratmeterpreise den wahren Wert eines simplen Lochs wieder, nicht wahr? Zumal wenige Wochen nach Sandrine sich eine weitere Nichte bei Frau Winterschwang ankündigt…