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Stethoskop Geschichten

Tobi,Sandra & Anna-Lena Teil 3

Tobi warf einen Blick auf die Uhr: 15:55 Uhr. Endlich Feierabend, dachte er sich, und begann langsam, seine Sachen zusammenzupacken. Doch da fiel ihm ein, dass Sandra angekündigt hatte, seinen Blutdruck vor dem Gehen noch einmal messen zu wollen. Zögerlich schaute er in ihre Richtung.

„Sandra?“ fragte er vorsichtig. „Darf ich Feierabend machen?“

Sandra hob den Kopf von ihrem Bildschirm und sah ihn mit einem wissenden Lächeln an. „Ja... aber nur, wenn ich noch einmal deinen Blutdruck gemessen habe!“

Tobi seufzte innerlich. „Okay,“ antwortete er schließlich und stand auf. Mit langsamen Schritten ging er zu dem Stuhl gegenüber von Sandras Schreibtisch und setzte sich. Sandra drehte sich zu ihm um, nahm ihr Blutdruckmessgerät und das pinke Littmann-Stethoskop aus ihrer Tasche. Sie bewegte sich mit einer eleganten Selbstsicherheit, die Tobi gleichzeitig beeindruckte und verunsicherte.

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Sandra öffnete die Manschette des Geräts. Das charakteristische Ratschen, das sie dabei machte, hallte durch das Büro. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und schmunzelte. „Keine Sorge, ich beiße nicht,“ sagte sie scherzhaft. Dann band sie die Manschette sorgfältig um seinen Oberarm und zog sie fest.

„Ist das immer so eng?“ fragte Tobi mit einem leicht nervösen Lächeln.

„Das muss so sein“, erklärte Sandra mit einem beruhigenden Ton. „Sonst bekomme ich keine genauen Werte.“

Sie nahm die kleine Pumpe in die Hand und begann, die Manschette auf zu pumpen. Das Zischen der Luft erfüllte den Raum. Schließlich nahm sie die Membran des Stethoskops und legte sie sanft in die Armbeuge seines rechten Arms. Ihre Bewegungen waren so präzise und ruhig, dass Tobi fast vergaß, wie angespannt er war.

Sandra lauschte konzentriert, während sie langsam die Luft aus der Manschette abließ. Ihre Augen fixierten das Manometer, während sie die Werte Ablass. Nach ein paar Sekunden lehnte sie sich zurück und lächelte. „130 zu 80 – das ist in Ordnung.“

Tobi atmete erleichtert auf. „Also darf ich jetzt gehen?“

Sandra legte das Stethoskop zur Seite und sah ihn mit einem prüfenden Blick an. „Dein Blutdruck ist gut. Aber dein Herz und deine Lunge… da ist alles in Ordnung, oder?“ Sie klang dabei fast ein wenig neugierig.

„Äh, ja… also, soweit ich weiß, schon,“ antwortete Tobi etwas unsicher.

Sandra schüttelte spielerisch den Kopf. „Soweit du weißt? Ich glaube, wir sollten auf Nummer sicher gehen.“ Bevor Tobi protestieren konnte, griff sie erneut nach ihrem Stethoskop. „Ein kleiner Check schadet nicht,“ sagte sie mit einem Augenzwinkern.

Tobi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er brachte kein Wort heraus. Stattdessen beobachtete er, wie Sandra das Stethoskop wieder in die Ohren steckte. Ihr Blick war ernst, aber auch ein wenig amüsiert, was ihn völlig aus dem Konzept brachte.