Festivalgewitter mit Folgen
Ein warmer Schlafsack
Lean verschwand nach draußen. Ich legte die Rettungsdecke beiseite und fing an im Sitzen meine nassen Klamotten auszuziehen. Was leider viel schwieriger war als gedacht. Sie klebten richtig an mir und mit nur einer Hand, war es unmöglich mich davon zu befreien. Ich versuchte es also nun mit beiden Hände meinen Pullover auszuziehen und wurde prompt durch einen heftigen Schmerz an meine Schnittverletzung erinnert. Ein leiser Schmerzlaut entwich mir. 'Sophia, jetzt reiß dich zusammen, du wirst es ja wohl irgendwie hinkriegen dich eigenständig umzuziehen!'
Ich versuchte es ein zweites und ein drittes mal, aber der Schmerz war zu groß. Schließlich gab ich weinend auf.
"Soll ich dir helfen Sophia?", fragte Lean vorsichtig.
Es war mir unendlich peinlich, aber es half ja nichts:
"Ja, bitte", schluchzte ich.
Lean kam wieder rein und schloss das Zelt hinter sich.
"Dreh dich mal mit dem Rücken zu mir und streck die Arme nach oben."
Ich wandte mich von ihm ab und streckte die Hände nach oben. Vorsichtig zog er mir erst meinen Pullover und dann mein T-Shirt aus.
"Soll ich den Bikini auch ausziehen?", fragte er, als wäre es das normalste auf der Welt.
Es war eh schon super peinlich, da war das jetzt auch egal. Außerdem sehnte ich mich nach nichts mehr, als wohliger Wärme und mit weiterhin nassen Kleidungsstücken am Körper, war das unmöglich.
Ich nickte.
"Warte, ihr Frauen zieht euch doch immer erst das neue T-Shirt schon drüber und zieht den dann so geschickt drunter weg."
Noch bevor ich Lean sagen konnte, dass es mir egal war, hatte er ein weißtes T-Shirt aus seiner Schlafkabine geholt.
"Arme hoch!"
Er zog mir das T-Shirt über die Arme und den Kopf, öffnete dann die Schleifen vom Bikini und zog ihn aus dem Halsloch wieder raus.
"So, jetzt den Pullover drüber".
Nachdem er mir den Pullover über den Kopf gezogen hatte, holte er die Isomatte aus seiner Kabine.
"Leg dich da mal drauf."
Ich legte mich hin. Er öffnete vorsichtig die Schleife von meiner luftigen Stoffhose. Ich hob mein Gesäß an, so dass er die nasse Hose über meine Beine ziehen konnte.
"Den Rest schaffe ich glaube ich alleine mit nur einer Hand."
"Okay, ich bin dann nochmal kurz weg", verschwand Lean aus dem Zelt.
Das restliche Umziehen ging dann auch irgendwie mit nur einer Hand ganz gut.
Ich hörte Lean draußen leise fluchen.
"Du kannst wieder reinkommen. Alles gut?"
Lean kam wieder ins Zelt:
"Sehr gut. Ach, es gibt nur immer noch keinen Empfang. Warte, ich geb' dir jetzt erstmal den Schlafsack."
Er verschwand wieder in der rechten Kabine und legte mir dann einen Schlafsack auf die Isomatte.
"Darin sollte dir gleich schnell wieder warm werden."
Ich schlüpfte in den dicken Daunenschlafsack und merkte wenige Sekunden später tatsächlich schon, wie es wärmer wurde.
"Leg dich ruhig hin und mach es dir gemütlich. Ist das okay, wenn ich einmal deinen Blutdruck messe?"
Ich legte mich vorsichtig hin und zog mir den Schlafsack bis zur Brust, beide Arme auf der Isomatte liegend.
"Ist okay."
Lean hatte die Isomatte so platziert, dass ich mitten im Zelt lag und er sowohl, links als auch rechts von mir Platz hatte. Er trat nun auf meine rechte Seite und kniete sich rechts neben meinen Kopf. Aus der mittleren Kabine, die sich hinter meinem Kopf befand, sodass ich sie nur schlecht sehen konnte, holte er eine Blutdruckmanschette und ein schwarzes Stethoskop.