“Es hilft alles nichts, wir müssen den Zahn betäuben - sonst kann ich nicht vernünftig arbeiten!”, erklärt er fast bedauernd.

Laura kann man die Erleichterung ansehen. ‘Endlich’, denkt sie, als die Helferin auch ihren Sauger zurückhängt.

“Oben in dem 27er war auch noch Karies, hier müssen wir die Präparation auch noch etwas ausdehnen”, erklärt er beiläufig, “daher kriegst du oben auch noch eine Spritze”. - Soll Laura recht sein, sie hätte das Bohren nicht eine Sekunde länger ausgehalten.

Laura versucht, wieder etwas Haltung anzunehmen. Sie setzt sich wieder etwas gerader in den Stuhl und schaut sich um. Von Sophie erntet sie einen mitleidvollen Blick, komnbiniert mit einem bedauernden, aber aufmunternden Lächeln.

Mittlerweile ist es Laura egal, was Sophie denkt. Ihr einziger Wunsch ist nur noch, es bald hinter sich zu haben.

Dr. Braun justiert die Lampe, ordnet an, dass sich Laura wieder zurücklehnt, den Mund ganz weit öffnet und ganz still hält.

Im Augenwinkel verfolgt Laura, wie die Helferin ihm eine große silberne Spritze reicht. Sie spürt einen Einstich oben links. Die Nadel verweilt ein paar Sekunden in ihrem Gaumen, sie wagt nicht, sich zu rühren. Dann folgt ein weiterer Einstich, und schließlich noch einer.

Das Ganze wiederholt sich unten rechts. ‘Wie viele Einstiche denn noch?’, wundert sich Laura, ist aber froh, dass es hoffentlich Linderung verschafft.

“Das dauert jetzt ein paar Minuten, bis die Spritze wirkt”, erklärt Dr. Braun, steht auf und verlässt den Raum. Seine Helferin folgt ihm.