„Jetzt kommen wir zur Zahnarztuntersuchung“, sagte die Krankenschwester nüchtern. Anna runzelte die Stirn. Eine Zahnarztuntersuchung? Sie dachte, es handle sich um allgemeine medizinische Tests, aber der Behandlungsstuhl ließ keine Zweifel. Um den Stuhl waren zudem einige Personen in weißen Kitteln versammelt.

Der Zahnarzt wartete bereits auf sie, und die Schwester instruiert ihn kurz mit: “Untersuchung D”.

„Setzen Sie sich“, sagte der Zahnarzt kühl, ohne ein Lächeln oder irgendeine Begrüßung.

Annas Herz pochte. Sie schaute sich um, und erkannte den ein oder anderen neugierigen Blick in ihre Richtung. “Ärzte im Praktikum”, erklärte die Schwester kurz mit Geste auf die anwesenden Mediziner. Anna blieb nichts anders übrig. Widerwillig kletterte sie in den Behandlungsstuhl, dessen eine der großen Armlehnen hochgeklappt war. Das Leder fühlte sich kalt und etwas klebrig an ihrem halbnackten Po an. Sie strich ihr OP-Hemdchen glatt, um sicherzustellen, dass zumindest von vorne und oben ihre Hüfte bedeckt blieb.

Nachdem sich Anna widerwillig in den Zahnarztstuhl setzte, der wie eine Foltervorrichtung wirkte, ließ er den Stuhl zurückfahren. So gut es ging zog Anna das OP-Hemdchen weiter herunter, in der Hoffnung, alles wichtige bedecken zu können. Es war ihr sehr unangenehm.

Ohne weitere Vorwarnung beugte der Zahnarzt sich über sie, steckte seine Finger und kalte Instrumente in ihren Mund.

Nach kurzer Kontrolle hörte sie die, zu ihrem Entsetzen, laute Stimme des Zahnarztes in Richtung der anderen Mediziner, deutlich hörbar für alle: „Bewerberin Anna Keller, Zustand der Zähne unzureichend. Mehrere Kariesstellen, eine alte Füllung locker. Empfehlung: sofortige Behandlung.“