Nach einigen Minuten kam eine Krankenschwester in strahlend weißer Uniform auf sie zu. „Frau Keller? Bitte folgen Sie mir“, sagte sie. Anna folgte ihr durch endlose weiße Korridore, die so anonym wirkten, dass sie das Gefühl hatte, sich in einem Labyrinth zu befinden.

Die Krankenschwester führte sie in einen Raum, der wie eine Umkleidekabine mit zwei Türen war. Die eine Tür war der Eingang, die zweite Tür auf der anderen Seite führte wohl in den medizinischen Bereich. Auf einem kleinen Tisch lag ein OP-Hemdchen bereit – blassgrün, dünn und unfassbar wenig bedeckend.

„Bitte ziehen Sie sich vollständig aus und legen Sie das Hemd an“, sagte die Krankenschwester professionell, ohne Anna auch nur einen Moment in die Augen zu sehen. „Sie können Ihre Sachen hier lassen. Sie werden gleich auf der anderen Seite herausgelassen. Wir beginnen mit einer Reihe von Untersuchungen.“

Anna spürte einen unangenehmen Kloß im Hals. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich vollständig entkleiden musste. Ihre perfekt abgestimmte Business-Kleidung, die ihr Selbstsicherheit verliehen hatte, wurde nun zu einer Barriere zwischen ihr und diesem zunehmend erniedrigenden Moment. Zögernd zog sie ihre teuren Kleidungsstücke aus – Blazer, Bluse, Hose. Dann schlüpfte sie in das unförmige OP-Hemd, das sich wie Papier anfühlte und kaum ihren Körper bedeckte. Es war am Rücken offen und sie spürte die kühle Luft am Rücken, wenn sie sich bewegte.

Kurze Zeit später öffnete die Krankenschwester die Tür auf der anderen Seite und überprüfte den Sitz des OP-Hemdchens mit einem kritischen Blick.

“Die Unterwäsche bitte auch”, ordnet die Krankenschwester an und schließt die Tür wieder, bevor Anna auch nur etwas entgegnen kann.

Unwillig zog sie auch ihren Slip aus und legte sie auf den Kleiderstapel. Jetzt fühlte sie sich mit dem kleinen OP-Hemdchen endgültig nackt und verletzlich. Schamvoll versuchte sie, das OP-Hemdchen etwas weiter herunter zu ziehen, um mehr von ihrer Hüfte zu verdecken - ohne Erfolg.