Allgemeine Feststellung der Wehrdienstfähigkeit (Teil 2 Nachmusterung)
Allgemeine Feststellung der Wehrdienstfähigkeit (Teil 2 Nachmusterung)
Friedrich hatte Einspruch gegen seine Wehrdienstfähigkeit eingelegt und ein Attest seines Orthopäden mit eingereicht.Damit stand er unter einem gewissen Druck, falls die Nachmusterung zu spät anberaumt werden, oder seinem Einspruch nicht entsprochen wird, würde er den Beginn des Studiensemesters verpassen – es fühlte sich eigenartig an, den Brief des Kreiswehrersatzamtes herbeizusehnen. Anfang Juni kam der Brief, jetzt war klar, im Falle einer Tauglichkeitsfeststellung wird er den Einberufungstermin 01.07. nicht mehr erhalten, dann wäre ein Jahr verloren – ein Jahr länger auf den Studienbeginn warten, aber Friedrich arbeitete ja auf eine Untauglichkeitsentscheidung hin.
'Sie haben Einspruch gegen ihre Tauglichkeitsfeststellung eingelegt. Zur Prüfung ihrer Behauptungen haben sie sich am 15.07.84 um 8:00 Uhr im Bundeswehrkrankenhaus, Bismarkstraße 28 in Nürnberg einzufinden. Bringen Sie die Unterlagen (Atteste, Röntgenbilder) im Original mit, die ihren Einspruch begründen. Falls sie den Termin verstreichen lassen, gilt die Tauglichkeitsfeststellung als angenommen, im Anschluss daran erhalten Sie ihren Einberufungsbefehl.'
Wieder dieser barsche Ton es Kreiswehrersatzamtes, alles im Imperativ gehalten, warum durfte eine Behörde ihm Weisungen erteilen? Was habe ich verbrochen? Ich bin ein junger Mann, und habe einen gesunden Lebensstil geführt. Ein paar Klassenkameraden hatten ein paar Kilo zu viel – ausgemustert. Ein paar Topsportler kamen mit ihren Attesten des Orthopäden davon – diesen Weg wollte Friedrich jetzt auch beschreiten.
Friedrich ließ sich von seiner Mutter zum angesetzten Termin fahren, nochmal wollte er nicht zu spät kommen. Seine Mutter hatte bemerkt, wie sehr ihm das Musterungsergebnis belastet hatte, aber er konnte nicht mit ihr darüber reden, so verlief die Fahrt über lange Strecken in einer schon fast quälenden Stille. Als sie um 7:30 vor der Kaserne angekommen waren, sagte seine Mutter: „Komm, es wir schon nicht so schlimm, heute geht es doch nur um deinen Rücken. Das wird schon.“ Friedrich meldete sich bei der Wache, er stand auf der Liste der Besucher und ein Gefreiter in seinem Alter begleitete ihm zum Sanbereich. „Wir müssen noch warten, die machen erst um 8:00 Uhr auf.“ Zwischen den beiden Abiturenten entwickelte sich ein nettes Gespräch, das ihm in seinem Willen die Einberufung zu vermeiden, nur bestätigte. Zwei Dinge blieben ihm noch im Gedächtnis, er sollte sich lieber bei der Luftwaffe, als beim Heer bewerben und das allerletzte wären die Pioniere, nur grobe Kerle und entsprechend lief von den Vorgesetzten auch alles nur im Brüllton ab.
Seit 7:45 war schon Bewegung im Gebäude, um 7:55 rüttelte er an der Tür – nein um 8:00 Uhr wurde die Türe aufgeschlossen. „Guten Morgen, ich bin Friedrich von.....“ „Ja, ja mitkommen!“ An der Anmeldung saß eine gelangweilte Obergefreite, die ihn auf der Besucherliste abhakte und ihn im Erdgeschoss zum Behandlungszimmer II führte. „Hinsetzen, sie werden aufgerufen!“ Friedrich wartete bis 9:35, dann ging die Türe auf und er wurde von einer jungen Frau in seinem Alter herein gerufen. Sie hatte einen Längs- und einen Querbalken als Schulterabzeichen. Friedrich schilderte seinen Fall, gab das Attest und das Röntgenbild ab, sie legte das in seine Akte, in der auch sein Musterungsbericht und sein Einspruch lag. „Kommen sie mit, sie führte ihn in den Behandlungsraum, an einem Schreibtisch saß eine Frau Mitte 30. „Frau Stabsarzt, hier ist Herr von Schreiter zur orthopädischen Überprüfung, er hat....“ „Ja, ja, keine Romane, wir haben heute wenig Zeit, ziehen sie sich schon mal komplett aus, ihre Sachen können sie auf dem Stuhl ablegen! Die Akte bitte.“ „Äh,.....es geht doch heute nur um meinen Rücken.....?“ „Achtung!“ Friedrich zuckte zusammen. „Können sie nicht Haltung annehmen?“ „Frau Stabsarzt, Herr von Schreiter ist Zivilist, er hat Einspruch eingelegt.“ „Ich dachte das ist der heimkrank geschriebene Gefreite Schreiber, zur Nachuntersuchung.“ Die Anspannung von Friedrich lies etwas nach. „Können wir beginnen, legen sie ihre Kleidung komplett ab!“ „Ah, wieso....für eine Untersuchung des Rückens...?“ „Gott, wie ich das hasse, ich habe keine Zeit und da will mir ein junger Schnösel meinen Job erklären. Sie legen Einspruch ein, mit einem windigen Attest von ihrem Hausorthopäden, ich muss jetzt die Beinlänge messen, Becken- und Hüftstellung und das Iliosakralgelenk begutachten. Wie sagte mein Doktorvater so gerne: 'Keine Diagnose durch die Hose! Aber, wir können das hier beenden, ziehen sie ihren lächerlichen Einspruch zurück und sie können gehen!“ „Nein,....die Umkleidekabine wäre jetzt wo?“ „Sie sind in einem Bundeswehrkrankenhaus, wir haben keine Umkleiden, wir sind kein Mädchenpensionat, hier ist der Stuhl!“
Der Stuhl stand nur einem Meter von der Sitzgelegenheit der jungen Soldatin entfernt. Es störte ihn schon, dass seine Klassenkameradinnen keinen Dienst leisten mussten, und jetzt wurde er aufgefordert, vor einer Gleichaltrigen zu strippen. Friedrich dreht sich seitlich, er legt das Hemd ab und gab einen Blick auf seinen gut trainierten Oberkörper frei, dann die Jeans, die Strümpfe.........bei der Unterhose zögerte er.....“Auch, wenn es ihnen so scheint, Herr von Schreiter, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“ Da sein Zögern erkannt wurde, wusste er auch, dass die Augen der Frau Stabsärztin auf ihn gerichtet waren. Widerwillig streifte er seinen weißen Slip ab und hielt die Hände vor seinen Genitalien. „Gehen sie rüber zum messen!..........Gerade hinstellen,.....gerade habe ich gesagt, solange die Arme vorne sind, bleiben sie mit dem Oberkörper leicht gebückt,.......Hände zur Seite!“ Widerwillig gab er den Blick auf seine Intimzone frei; und beide Augenpaare richteten sich sofort auf seine Körpermitte. Die junge Soldatin quittierte dies mit einem Grinsen. „Umdrehen!“ Jetzt durfte das weibliche Personal seinen gut trainiertes Hinterteil begutachten. „Also ich sehe da nichts Unsymetrisches. Gefreite Hildebrand begleiten sie Herrn Schreiter in den Röntgenraum.“ Friedrich wollte seine Unterhose aufnehmen.....“Verdammt noch mal, drausen sitzen nur männliche Soldaten, die hatten einen Transportunfall, weil sie den Dienst am Vaterland aufgenommen haben, dies ist ein Sanbereich, zur Einganguntersuchung steht ein ganzer Zug, das sind 50 Mann - nackt auf dem Flur! Wie verklemmt kann man den sein? Sie duschen doch nackt vor dem Besuch eines öffentlichen Bades.....hoffe ich. Also los jetzt!“
Zum Röntgenzimmer ging es an den Soldaten vorbei, ja Männer aber alle angezogen, es fühlte sich wie ein Spießrutenlaufen an. Das süffisanten Grinsen versuchte er zu ignorieren, dann an der von zwei Soldatinnen besetzten Anmeldung vorbei, die standen sogar auf, mussten jetzt unbedingt etwas am Tresen erledigen, und warfen sich ein vielsagendes Lächeln zu.Erleichtert öffnete er die Tür vom Röntgenraum. „Können sie nicht anklopfen, es hätte ja auch eine Untersuchung stattfinden können, Achtung!“ Natürlich war wieder eine junge Soldatin im Raum, drei Längs- ein Querbalken. „Der ist Zivilist, kam von der Gefreiten Hildebrand zum Antwort. „Ach hat wieder die Reichenbach Dienst?“ „Ja, sie hat ihre eigene Vorstellung von Patientenorientierung.....(beide lachen)....aber es geht doch alles eine Ecke schneller.“ „Ich kann es mir schon vorstellen, schräge Wirbelsäule, wegen Beckenschiefstand,......gut, Standard. Stellen sie sich gerade vor das Röntengerät hin,...o.k.....jetzt steht er gerade?“ Gefreite Hildebrand gluckste: „Nun ich würde sagen noch nicht ganz!“ Friedrich war so abgelenkt, normalerweise war er stolz auf seinen besten Freund, ein paar Zentimeter über dem Durchschnitt, hellbraune, glatte makellose seiden schimmernde Haut – die sich nach vorne etwas verengte. Aber jetzt, was dachte „er“ sich, der 90 Grad Winkel war schon fast erreicht. Sein Gesicht lief rot an. Das Röntgenbild war schon gemacht. „Drehen sie sich zur Seite! ….Kommst du heute Abend ins ONE? Und wird das dann endlich was mit deinem Sahneschnittchen, sieht gut aus der Junge.“ „Es ist dann schon unser drittesTreffen, da kann ich dann schon mal abgreifen.“ „Abgreifen, du bist krank.....in deinem Fall berufskrank.“ „Hey, das machen die Jungs bei uns doch auch.“ Beide lachten. Die Beinlänge wurde von unten bis zum Beckenknochen gemessen. Seine Genitalien waren nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. „Andere Seite!“ Dann war er fertig. „Kommen sie mit!“ Wieder das Spießrutenlaufen, Friedrich konnte seinen auferstandenen „Freund“ mehr recht als schlecht verbergen. „So sehen Helden aus.“ Steuerte einer der Soldaten bei. Er freute??? sich schon wieder im Untersuchungszimmer zu sein.
„Gefreite Hildebrand, einstellen: 1 Min. Einlaufen, 3 Min. Anstieg bei 6%, 1 Min. Auslaufen. Herr Schreiter messen sie ihren Puls an der Halsschlagader und geben sie mir ihren linken Arm......was soll das jetzt bitte, haben sie sich überhaupt nicht im Griff, wollen sie unseren jungen weiblichen Soldatinnen irgendetwas beweisen, wie unwiderstehlich sie sind.....die Unwiderstehlichen die haben wir ganz, ganz gerne hier! Zählen ab jetzt! Was haben sie für einen Ruhepuls, 78 deckt sich mit meiner Feststellung. Rauf aufs Laufband!“ Friedrich ging aufs Laufband, erst nahm die Geschwindigkeit, dann der Steigungswinkel zu. „Das sieht doch von hinten sehr gut aus, oder was meinen sie Gefreite Hildebrand?“ „Sieht wirklich gut aus,...ich meine die Muskeln arbeiten....symmetrisch.“ „Gut beobachtet, die Füße werden sauber aufgesetzt und abgerollt........wie viel Stunden laufen sie pro Woche?“ „Vielleicht sechs, durch unsere Wälder,......ich meinte hauptsächlich im Wald.“ 'Sieht von hinten gut aus', geht’s noch peinlicher? „Herr Friedrich umdrehen, Gefreite Hildebrand, selbes Programm in Gegenrichtung!“ Ja, es ging noch peinlicher, sein bester Freund stand nicht mehr ab, aber dicker und länger als im Normalzustand pendelte er hin und her. Dann, auf einmal, flog die Türe auf, drei Soldaten durften seinen Nacktlauf mit ansehen.Die Hauptgefreite hatte sichtlich ihre Freude, aber auch die Messungen und das Röntenbild dabei. „Wie war das mit anklopfen?“ schoss es Friedrich aus dem Mund. „Wir sind medizinisches Fachpersonal, wir können zu jeder Untersuchung rein!“ „Gefreite Hildebrand, was sagen sie zum Laufbild?“ „Auch von vorne nichts Außergewöhnliches...“Gut, etwas Außergewöhnliches schon....“ steuerte die Frau Stabsärztin, mit einem süffisanten Grinsen bei. Die beiden Damen konnten sich das Lachen kaum verkneifen. „Was tun sie für ihren Oberkörper?“ „Morgens 60 Liegestütze, ja und ich muss auch beim Baumfällen und Holzmachen immer wieder helfen.“ „Stopp, Puls messen, machen sie das, ich sehe mir das Röntenbild und die Messungen an......was haben sie...beide 152. Zwei Minuten Erholung.“ Wie lange können zwei Minuten sein, wenn man ungewollt nackt vor drei Frauen steht. Sein athletischer Körper glänzte vor Schweiß und er hatte es aufgegeben jetzt noch seine Scham zu bedecken. „Erholungsmessung!......Wie viel haben sie.....88 super, in einer Minute ist er runter auf 70, passt. Quittieren Sie unsere übereinstimmenden Messergebnisse....Gut, zum Schluss hin wurde es doch noch erträglich mit Ihnen. Der Beckenschiefstand liegt bei 3mm, ab 5mm würde man erst mit Keileinlagen ausgleichen, Iliosakralgelenk o.B. Hüften o.B. Jetzt mal ehrlich, warum sind sie hier?“ „Ich hatte einen Bandscheibenvorfall letztes Jahr:“ „Und wodurch ausgelöst?“ Irgendwie eigenartig, so nackt vor der Ärztin konnte er nicht lügen, brachte nicht mal ein 'ich weiß nicht' zustande. “Hochsprung im Sportunterricht.“ „Sonst haben sie aber keine Probleme mit dem Rücken. Eine ruckartige Schnellkraftbewegung von vorne unten ins Hohlkreuz. Nun Herr von Schreiter jetzt bin ich mal ganz großzügig, vom Hochsprung beim Sportdienst würde ich sie befreien. Wollen sie sich gar nicht anziehen....für die Durchsprache müssen sie nicht unbekleidet sein. Ihr Einspruch ist substanzlos, das Ergebnis geht ans KWA. Ich wünsche ihnen eine gute Zeit, wir werden eine optimale Verwendung für sie finden.“
Sehr gut geschriebene Geschichte
Zunächst mal, danke für das positive fe…
Mann nackig auf dem Laufband... das hat…
Meine Nachmusterungen waren auch immer …