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Johannas Überwindung

Johanna muss eine Entscheidung treffen.

Dr. Keller verharrte noch einige Sekunden in Gedanken. Er blickte zu seiner Patientin, die noch immer bäuchlings auf der Untersuchungsliege lag, nur mit ihrem schwarzen Unterhöschen bekleidet. Sein freundliches Lächeln war mittlerweile einem ersthaften Gesichtsausdruck gewichen, während er so nachdachte. Dann sprach er Johanna an: "Frau Scheider, ihnen ist sicherlich klar, worum ich sie als nächstes bitten werde?". Johanna antwortete leise "Ja, das ist mir schon klar."

Schon bevor er die Frage gestellt hatte, hatte Johannas Kopfkino diesbezüglich längst begonnen. Sie würde sich vor ihm ganz ausziehen müssen, das Höschen müsste komplett runter. Und nicht nur das, sie würde ihre Beine weit öffnen müssen, und ihm Einblicke auf ihre intimsten Stellen geben - und sie müsste sich dort anfassen lassen. Diese Vorstellungen versetzten sie in eine riesige Panik. Ihre positiven Erlebnisse, als sie sich vorhin überwinden konnte, erschienen ihr nun wieder irreal und nicht mehr greifbar. Zumal das, was ihr jetzt bevorstehen würde, ihr noch tausend mal schlimmer vorkam. Ihre Brüste oder ihren Hintern zu entblößen, das war das eine. Das hier war für sie eine komplett andere Nummer. Und sie hatte schon zuvor arge Probleme damit, sich überhaupt so weit durchzuringen.

Je länger sie darüber nachdachte, desto schlimmer fühlte sie sich. Und sie spürte nicht nur Scham und Angst, sondern ihr ganzer Körper schien sich dagegen zu wehren. Ihr wurde richtig übel, so sehr, dass sie einen Brechreiz verspürte. Sie fuhr hoch und ging von einer liegenden Position ins Sitzen über. Irgendwie konnte sie gerade noch verhindern, dass sie sich an Ort und Stelle übergab.

Dr. Keller sah, wie seine Patientin sich plötzlich aufrichtete und zu Würgen und Husten anfing. "Was ist passiert? Alles in Ordnung?" fragte er reflexartig. Seine Patientin hustete nochmals, schluckte dann und meinte "Es... Es geht schon wieder.". Sie wusste, dass das so nichts werden würde, und fügte hinzu: "Aber, ich schaff das nicht." Sie senkte resignierend ihren Kopf, während ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen.

Ihr Arzt sah, wie sie da wie ein Häufchen Elend saß. "Sie wollten bestimmt eigentlich zu Frau Dr. Mertens, wenn sie gewusst hätten, dass ich da bin, wären sie gar nicht gekommen, oder?" Seine Patientin nickte nur, ohne aufzuschauen. "Glauben sie, bei einer weiblichen Ärztin würden sie das schaffen?" Ja, das war ihr Plan gewesen. Aber in Anbetracht ihrer aktuellen Gefühlslage war sie sich jetzt selbst nicht mehr sicher. "Ich... Ich weiß es nicht. Eher als bei einem Mann, denke ich." Nach diesen Worten fühlte sie sich noch schlimmer. Sie hatte ein schlechtes Gewissen ihrem Arzt gegenüber. Er hatte ihr schon so viel geholfen, und jetzt wies sie ihn so schroff zurück. Sie schloss ihre Augen.

"Es ist leider schon sehr spät. Bei den Arztpraxen hier in der Umgebung erreiche ich garantiert niemanden mehr. Ich könnte aber im Krankenhaus anrufen. Es wird sich sicherlich eine Ärztin finden lassen, die heute Abend noch Dienst hat und sie weiter behandeln könnte. Vielleicht sogar eine Gynäkologin, wobei das wohl wirklich sehr unwarscheinlich ist."

"Ins Krankenhaus?" fragte sie erschrocken. "Etwas anderes fällt mir wirklich nicht mehr ein. Wenn ich sie nicht weiter behandeln kann, dann muss es jemand anders machen. Und ich will sie auf keinen Fall anlügen. Dass eine Patientin beim Hausarzt den BH ablegt, das kommt schon mal vor, wenn auch gar nicht so oft, wie die meisten glauben. Aber wenn ich sie jetzt auffordere 'Ziehen sie ihr Höschen aus und legen sie sich mit gespreizten Beinen auf die Liege', dann kann ich ihnen nicht erzählen, dass sei alles Routine, ich sähe das jeden Tag. Sie würden sie sofort merken, dass das Quatsch ist. Soetwas kommt bei einem Allgemeinmediziner wirklich nur in Ausnahmefällen vor. Und so einen Fall hatte ich ehrlich gesagt noch nie, vorher."

Der Arzt war sich nicht sicher, ob er eben wirklich professionell gehandelt hatte. Eigentlich sollte er versuchen, ihr so weit wie möglich die Ängste zu nehmen. Und seine letzte Aussage hatte wohl eher den gegenteiligen Effekt. Aber er ging sowieso nicht mehr davon aus, dass sie sich von ihm weiter behandeln lassen würde. Und er fand es wichtig, ehrlich zu ihr zu sein.

Johanna hob ihren Kopf, und schaute Dr. Keller an. Der hatte noch immer sein Lächeln nicht wiedergefunden, sondern erwiederte ihren Blick mit eher besorgter Mine. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Patientin noch immer mit entblößtem Oberkörper vor ihm saß. Eigentlich hätte sie sich vorhin schon obenrum wieder anziehen können, nachdem er dort alle Dornen entfernt hatte. Irgendwie hatte er komplett vergessen, sie dazu aufzufordern. Das ärgerte ihn, wie konnte er das vergessen - und das ausgerechnt auch noch gerade bei ihr? "Am besten ziehen sie sich jetzt wieder an, und ich rufe im Krankenhaus an. Wenn ich denen die Situation erkläre, dann wird sich bestimmt was einrichten lassen. Na, machen wir das so?"

Seine Patientin schaute wieder an sich herunter. Auch ihr wurde jetzt wieder bewusst, dass sie mit blanken Oberkörper dasaß. Und es hatte sie die letzen Minuten absolut nicht gestört. Sie sah sich ihre Brüste an. Das war vorhin keine Illusion, sie hatte tatsächlich einen Busen. Sie erinnerte sich, wie sie sich vorhin kurz mit den Händen über die Pobacken strich, und auch dort schöne Rundungen auszumachen glaubte. Sie begann, innerlich eine Art Kraft zu spüren, eine Willenskraft.

Sie schaute wieder hoch zu Dr. Keller. Auch wenn er sich die ganzen Stellen an ihrem Körper genau inspizierte, hatte sie doch nie das Gefühl, dass er sie anstarrte, oder sie lüstern oder gar abschätzig betrachtete. Die Situation hatte nichts sexuelles, auch wenn sie von ihrem Elternhaus her mit "Nacktheit = Sex" und "Sex = Schmutzig" aufgewachsen war. Und sie konnte ihm Vertrauen, fühlte sich sicher in seiner Gegenwart. Johanna begann, die Situation zu reflektieren. Es schien ihr, als sei da noch irgend ein Teil von ihr, den sie all die Jahre unterdrückt hatte. Ein Teil von ihr, der sich ganz normal einen Bikini kaufen und zum Badesee fahren wollen würde. Ein Teil von ihr, der sich nach einer Beziehung sehnte, nach Liebe, und ja, auch nach Sex. Der Teil von ihr, der vielleicht sogar mal eine Familie gründen wollen würde. Die Kraft, die sie gerade spürte, die kam von diesem Teil, war sie sich sicher. Und dieser Teil schien ihr gerade zu sagen: "He, das die Gelegenheit: Er beurteilt dich nicht, er will nichts von dir, du bist absolut sicher!"

Für Johanna waren diese Gedanken eine völlig neue Erfahrung, so wie die ganze Situation hier heute vor dem Arzt eine komplett neue Erfahrung darstellte - da passte es gut, dass Dr. Keller eben auch zugegeben hatte, das das auch für ihn etwas ungewöhnliches ist. Sie empfand ihre Gefühlswelt wieder als merkwürdig, denn eigenlich sollte sie diese Aussage ihres Arztes eher beunruhigen. Aber sie hatte den Eindruck, gerade das sei das fehlende Puzzleteil gewesen. Er wirkte auf sie dadurch irgendwie nahbarer und menschlicher, auch wenn sie ihn vorher garantiert nicht als "unmenschlich" wargenommen hatte. Irgendwie erschien ihr es nun so, als säßen sie beide im selben Boot - wenn auch in völlig unterschiedlichen Rollen.

Dr. Keller wartete noch immer auf eine Antwort. Er machte sich sorgen, weil sie jetzt schon für einige Momente überhaupt nicht auf ihn reagiert hat. Sie saß da und schaute ihn an. Aus ihrem Gesicht schien die größte Panik verschwunden zu sein, die Tränen waren auch wieder getrocknet. Ihren Gesichtsausdruck konnte er aber nicht deuten. Er wusste überhaupt nicht, welche Gedanken da wieder in ihrem Kopf herumspukten, aber er befürchtete, sie könnte darüber nachdenken, die weitere Behandlung ganz zu verweigern. Er überlegte, wie er sie denn am besten davon abbringen konnte. Zunächst wiederholte er aber seine Frage. In sanfter, einfühlsamer Stimme und mit einem aufmunternden Tonfall fragte er nochmal: "Können wir das so machen, Frau Schneider?"

Johanna entgenete ihm mit einem klar und deutlichem "Nein! Sie brauchen nicht im Krankenhaus anrufen." Sie schaute diesmal nicht zu Boden oder zur Seite, sondern ihm direkt in die Augen, und in ihrem Blick meinte er 'Entschlossenheit' zu erkennen. "Ohje", dachte er sich, "sie will jetzt einfach abbrechen." Doch Johanna setzte fort: "Ich wäre bereit, mir die letzten Dornen auch noch entfernen zu lassen... Von ihnen." Sie zitterte am ganzen Körper, während sie das sagte, aber doch blieb ihre Stimme klar und bestimmt. Dr. Keller war nun vollkommen überrascht und musste seine Gedanken erstmal sortieren. Er hatte sich ja gerade auf ein völlig anderes Gespräch eingestellt und war für einen Moment spachlos. Und auch beeindruckt. Johanna sah sich ob der längeren Pause nun ihrerseits genötigt, noch etwas zu sagen. "Ich... möchte es wenigstens versuchen... vielleicht... vielleicht muss ich mich übergeben, ... oder vielleicht brech' ich auch komplett zusammen, aber dann können sie immernoch im Krankenhaus anrufen."

Die junge Frau beobachtete, wie langsam das Lächeln den Weg zurück in das Gesicht von ihrem Arzt fand. Er schien so langsam zu realisieren, was sie gerade gesagt hatte. "OK, wir versuchen das gemeinsam, Frau Schneider! Es wird auch nicht lange dauern. Ziehen sie sich am besten hinter dem Paravent um. Obenrum können sie wieder alles anziehen, nur untenrum müssten sie sich freimachen. Die Socken können sie natürlich auch wieder anziehen." Obwohl sie ihn grade völlig aus dem Konzept gebracht hatte, hat er es diesmal nicht vergessen. Immerhin passiert mir das nicht zweimal, dachte er sich.

Seine Patientin hatte aber andere Pläne. Schon wieder entgegnete sie ihm mit einem klaren "Nein.". Johanna wollte es jetzt wirklich wissen. Sie fügte eine Erklärung an: "Es klingt wahrscheinlich völlig verrückt, aber ich würde mich nur so 'unten ohne' noch unwohler fühlen. Also solange es sie nicht stört..." Dr. Keller traf das schon wieder unerwartet. Eigentlich wäre ja die normale Vorgehensweise, die Patienten immer nur soweit zu entkleiden, wie es gerade nötig ist. Aber wenn ihm die letzte Stunde eines gezeigt hatte, dann dass er mit "normalen Vorgehensweisen" heute keinen Pfifferling gewinnen konnte. Und er hatte auch nicht den Eindruck, dass es sich um eine unangemessene sexuelle Annäherung seitens seiner Patientin handelte. "Also wenn ihnen das wirklich lieber ist, meinetwegen." Er konnte dabei seine Verwunderung allerdings nicht verbergen.

Johanna legte sich auf die Liege. Sie wusste, es würde viel schwerer sein, das alles auch durchzuführen, was sie in Gedanken gerade durchgespielt hatte. Sie lag auf dem Rücken, legte ihe Hände an ihr Höschen, steckte auf beiden Seiten die Daumen in den Bund. Sie hörte, wie ihr Herz immer lauter zu klopfen begann. Sie spürte wie ihre Hände zitterten. Sie fühlte die Übelkeit wieder in ihr hochkommen. Aber sie wollte das durchziehen. Sie hob ihr Becken leicht an. Sie atmete nochmals tief durch, ehe sie den Bund ihrer Unterhose etwa einen Zentimeter nach unten schob. Weiter kam sie leider nicht, bevor sie durch ihren plötzlich einsetzenden Brechreiz unterbrochen wurde. Sie konnte zwar nochmals verhindern, sich wirklich zu übergeben, aber sie lag jetzt wieder würgend und hustend auf der Liege. Dr. Keller wusste nicht, wie er ihr helfen konnte. Sollte er ihr gut zureden? Oder wäre seine Patientin im Krankenhaus besser aufgehoben? Mutet sie sich gerade zu viel zu?

"Geht's wieder?" fragte er, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte. "Ja.... Ich muss es nochmal probieren." Ihre Entschlossenheit fand er beeindruckend. Wieder führte sie ihre Hände in Richtung ihres Höschens, doch noch bevor sie den Bund richtig gegriffen hatte, wurde sie wieder auf die gleiche Weise jäh unterbrochen. Sie brauchte noch 20 Sekunden, bis sie wieder reden konnte. "Ich... ich krieg's wohl nicht hin." Ihre Stimme war jetzt wieder fragiler. Sie schien frustriert. Johanna musste sich wieder mit ihren verqueren Gefühlslagen auseinandersetzen. Im Moment schien sie sich mehr dafür zu schämen, sich nicht ausziehen zu können, als wenn sie ganz nackt wäre. Sie war sich sicher, wenn das Höschen erstmal runter wäre, würde es ihr besser gehen. Sie wollte noch nicht aufgeben, brauchte aber einen neuen Plan.

"Herr Doktor?" fragte sie, wieder mit mehr Mut in der Stimme. "Kann ich ihnen irgendwie helfen?" "Ich schaffe es nicht..." Die Art, wie sie das sagte, passte nicht so recht zum Inhalt, ihre Worte klangen nicht nach Resignation, sondern eher trotzig. Dann fügte sie hinzu "Könnten sie mir die Unterhose ausziehen?".

Dr. Keller überkamen jetzt doch wieder Zweifel. "Frau Scheider, ich sehe doch wie stark ihr Körper gerade reagiert. Das könnte schon psychosomatisch sein. Das ist alles nicht mein Fachgebiet, und ich möchte das auch nicht als Diagnose verstanden wissen, aber ich halte es für möglich, dass bei ihnen wirklich eine Angststörung vorliegen könnte." Nach kurzer Pause fuhr er fort: "Als Arzt muss ich alles tun, um ihre Gesundheit so gut wie möglich wiederherzustellen und zu erhalten. Ja, die Dornen müssen raus und ihre Wunden versorgt werden, je schneller desto besser. Aber ich habe ernsthaft Bedenken, dass das weitere Vorgehen hier sie traumatisieren könnte, und das würde ihrer Gesundheit auch schaden. Sehen sie, gerade im Hinblick darauf, was sie mir vorhin erzählt haben. Wie das Mädchen in der Schule ihnen gewaltsam den Slip ausgezogen hat. Da habe ich schon Sorge, wenn ich das jetzt tue, ich meine, ob das wirklich der richtige Weg ist."

Johanna hörte ihrem Arzt genau zu. Einen direkten Zusammenhang mit dem Vorfall damals in der Umkleide und ihrem konkreten Problem, jetzt das Höschen auszuziehen, hatte sie noch gar nicht gesehen, aber es erschien ihr nicht unplausibel. Viktoria, diese dumme Kuh, dachte sie sich. Die hat eigentlich nur Kleinere und Schwächere drangsaliert, aber selber nie irgendwas auf die Reihe gekriegt. Hat immer groß rumgetönt, wenn sie wieder die schlechteste Arbeit der ganzen Klasse geschrieben hatte, als ob sie deswegen die coolste wäre. Nach der 10. musste sie das Gymnasium verlassen. Sollte die wirklich noch so viel Macht über sie haben, fragte sich Johanna. Und ihre innere Stimme schien ihr zu sagen, dass diese Macht endlich gebrochen werden muss - jetzt erst recht.

Sie wandte sich wieder an ihren Arzt: "Ich bin mir auch nicht sicher, ob das der richtige Weg ist... Aber... aber ich bin mir sicher, dass sie mich nicht auslachen werden, und ganz ganz bestimmt nicht demütigen werden. Und sie müssen mich auch nicht gewaltsam ausziehen, ich mache das aus freien Stücken." Nach kurzer Pause setzte sie fort: "Und außerdem, damals waren das alles Mädchen, jetzt ist es nur ein Mann." Johanna hatte tatsächlich einen kleinen Witz gemacht, auch wenn das komplett der Wahrheit eintsprach.

Dr. Keller schaute seine Patientin an. Sie schien absolut entschlossen zu sein, und das beeindruckte ihn. Aber so ganz überzeugt war er noch nicht. Johanna bemerkte, wie er nachdachte. Und sie musste lachen - kein lautes Loslachen, nur ein ganz kleines bisschen, aber mehr nur, als ein bloßes Lächeln. Ihr Arzt hatte sie bisher nur mit ernsten Gesichtsausdrücken gesehen, ängstlich bis panisch, verschämt, verlegen, schmerzverzerrt. Aber sie hatte ein wunderschönes Lächeln. Er musste gar nichts sagen, Johanna konnte seinen fragenden Gesichtsausrdruck sofort deuten, und versuchte sich zu erklären: "Das ist so ne Art 'Galgenhumor'. Ich hatte schon immer einen seltsamen Humor. Aber wissen sie, mir ist grade bewusst geworden, ich meine, die ganze Zeit schon hab ich versucht, dass zu vermeiden. Hatte befürchtet, dass sie versuchen mich zu überreden, mich ganz auszuziehen. Und jetzt? Jetzt schäme mich grade mehr dafür, dass ich mich nicht ausziehen konnte, als ich mich schämen würde, wenn ich schon ausgezogen vor ihnen liegen würde. Und jetzt bin ich diejenige, die versucht, sie zu überreden, mir das Höschen auszuziehen. Das ist doch völlig absurd, finden sie nicht auch?"

Nachdem Johanna das so klar formuliert hatte, konnte Dr. Keller nur zustimmen. Ja, das war wirklich absurd, und er erkannte in dieser Situation auch eine gewissen Ironie, konnte die Gefühlsregung seiner Patientin nachfühlen. "Sie wollen das jetzt wirklich durchziehen, oder?" Sie antwortete nun wieder in ernsterem Ton: "Ja. Ich weiß, dass es schwer wird. Aber ich fühle zum ersten Mal wirklich diese Kraft, ich glaube, ich kann es wirklich schaffen! Und ich will mir nicht wegen dieser blöden Viktoria mein ganzes Leben versauen lassen, die letzten fast zehn Jahre waren schon zu viel."

Dr. Keller erwiderte: "Sie sind wirklich sehr mutig, Frau Schneider. Also gut, wir werden das gemeinsam versuchen. Sagen sie mir, was ich genau tun soll." Johanna antwortete: "Ich denke, wenn das Höschen ganz runter ist, dann komm ich über diese Übelkeit weg. Machen Sie nur schnell." Er trat einen schritt zur Seite, so dass er jetzt etwa auf Höhe ihrer Oberschenkel neben der Liege stand. "Sagen sie mir, wenn sie soweit sind." Sie hob ihr Becken an, "Jetzt!" Dr. Keller griff den Bund ihrer Unterhose und zog diese in einem schnellen Ruck fast bis zu den Knien. Er hörte, wie Johanna sofort wieder mit dem Brechreiz kämpfte, sah, wie sie sich windete. Aber er machte noch einen Schritt in Richtung ihrer Füße, und zog ihr Höschen ihre Unterschenkel entlang zu den Füßen, bis er es schließlich ganz von ihrem Körper löste. Er hörte, wie die Würge- und Hust-Geräusche seiner Patientin langsam verstummten. Der Brechreiz ließ tatsächlich wieder nach. Er legte das Kleidungsstück beiseite und begab sich wieder an das Kopfende der Liege.

Johanna hatte sich wieder ganz gerade auf dem Rücken hingelegt und starrte apathisch an die Decke. Er sah, wie sie am ganzen Körper zitterte, wie ihr abermals die Schamesröte im Gesicht stand. Ihre Atmung war sehr schnell, wurde aber allmählich etwas langsamer und ruhiger. "Geht es?" fragte Dr. Keller besorgt nach. Johanna atmete nochmal tief durch, drehte dann ihren Kopf leicht zur Seite. "Ich denke schon." antwortete sie leise, "Ich brauche nur einen kurzen Moment." Sie war sich bewusst, dass sie jetzt splitternackt vor ihm lag, und dachte daran, was noch kommen würde. Ihre ganze Scham und Angst war ja nicht verschwunden, nur weil sie diese Entscheidung getroffen hatte, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Sie vernahm Dr. Kellers verständnisvolle Worte "Nehmen sie sich so viel Zeit, wie sie brauchen." Und das beruhigte sie doch schon sehr.

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drspatakus Vor 2 Monate