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Marina & Giorgi

Die Untersuchung durch Dr. Hatani

15 Minuten später stand Sie vor der Praxis die ihr Caro beschrieben hatte. Sie klingelte bei Dr. G. Hatani. Es dauerte einen Moment bis die Tür aufging. Im zweiten Stock stand die Tür auf. „Komm einfach rein.“ rief eine angenehm klingende Männerstimme. Ein ziemlich komisches Gefühl, die Praxis war auch nicht besonders hell erleuchtet, das typische Zahnarztgefühl mischte sich mit etwas anderen. Der Stimme und Caro konnte sie doch vertrauen, so zog sie die Tür hinter sich zu.

Dr. Hatani saß hinter dem Tresen zwischen mehreren aufgeschlagene Aktenordner. Er blickte auf und stand dann auf und streckte seine Hand aus, „Hallo, du musst die Freundin von Caro sein, oder?.“ Der Zahnarzt war ein großer, gutaussehender Mann und schaute sie ziemlich eindringlich an. „Sind Sie Dr. Hatani“ brachte Marina über die Lippen. „Für Freunde von Caro doch bitte einfach Grigori. „Marina“ Sie schüttelten die Hände, der Arzt hatte dabei den Blick nicht von ihr abgewendet.

„Caro hat gesagt dass du ziemliche Schmerzen hast, oder?“ Marina nickte. „Wo denn genau?“

„Hier links oben“.

„OK, Lass uns das gleich mal anschauen. Folge mir.“

Durch den halbdunklen Flur lief Marina hinter Grigori in einem Raum auf dem „Behandlung 1“ stand. Er drückte auf ein paar Knöpfe und das Licht ging an. Aus einer Schublade holte er einen kleines Set an Instrumenten, die er nun auf das kleine Tablet legte. „Meine Helferinnen haben schon Feierabend gemacht, aber wir beiden kriegen das schon zu Zweit hin, oder“. Er zwinkerte ihr aufmunternd und verschwörerisch zugleich zu“. Marina sagte nichts und setzte sich in den Zahnarztstuhl.

Grigori stellte das Licht an und lies den Stuhl etwas zurück fahren. „Geht es so? Dann schaue ich einmal.“ Er kam mit dem Spiegel und der Sonde näher und Marina öffnete den Mund. Schon nach kurzer Inspektion nahm er die Instrumente aus ihrem Mund. „Ok, du hast am 2.7 eine große Karies, die bestimmt schon etwas schmerzen macht. War dort schon einmal eine Füllung?“ „Ich glaube schon, kann sein dass die rausgefallen ist“ murmelte Marina. Grigroi pustete den Zahn trocken und begann erneute die Untersuchung, diesmal mit der Sonde. Plötzlich durchfuhr Marina ein heller Schmerz. „Aua“. Unwillkürlich hatte sie Grigoris Unterarm gefasst. „Oh entschuldige, ich wusste nicht dass es so unangenehm ist.“

„Entschuldigung“ Marina lies den Unterarm wieder los.

„Ich schaue mir jetzt noch die anderen Zähne an.“

Sie machte den Mund wieder auf und der Arzt kratze nun mit der Sonde an ihren anderen Zähnen. An einigen Backenzähne blieb die Sonde mehrmals kurz hängen. Er sagte dabei nichts. Marina fand die Situtation nun zunehmend unangenehm. Sie versuchte ruhig zu atmen. Am Ende drehte Giorgi sich zum Befundungscomputer um. „Normalerweise trägt meine Helferin hier ein, aber ich kriege das auch hin.“ Er grinste sie von der Seite freundlich an. Marina versuchte etwas auf dem Bildschirm zu erkenne. „Ich sage dir gleich nochmal genau was ich eingetragen habe.“ Er klickte einige Male und als er schließlich fertig war drehte er den Bildschirm zu ihr.

Ziemlich viele der Zähne auf dem Monitor hatten nun schwarze Markierungen. Er zeigte auf den größten schwarzen Zahn. „Das hier ist der Übeltäter 1.7. Aber auch der Zahn davor 1.6 hat eine Karies, am Rand von der alten Füllung“. Auf der anderen Seite hat 2.7 auch eine etwas größere Karies, 2.6. hat ein noch suffiziente Füllung. 2.5 eine kleine Initialkaries, der Zahn braucht aber noch nicht behandelt werden.“ Er zeigte auf den Bildschirm. „Im Unterkiefer haben 3.7. und 3.6 auch eine Karies, 4.7 und 4.6 haben schon Füllungen, aber auch schon wieder beginnende Karies, auch 4.5 hat ein kleines Loch.“

Marina wurde etwas komisch zumute. Soviele Löcher hatte sie nun auch wieder nicht erwartet. Das waren ja acht Löcher! Sie schluckte. „Das tut mir leid, da musst du ein bisschen was machen lassen. Aber wir kriegen das hin.“ Grigoris freundlicher Gesichtsausdruck und Stimme, seine braunen Augen trugen etwas zu ihrer Beruhigung bei.

„Ich habe aktuell keine Krankenkasse“ sagte sie leise. „Ok, darum müssen wir uns kümmern. Aber die Schmerzen sollst du nicht länger aushalten müssen.“