4 members like this


Aufrufe: 231 Created: Vor 3 Monate Updated: Vor 3 Monate

Die J3 Untersuchung

Das Abschlussgespräch

Im Wartebereich trifft Henry auf seine Nachbarin und Begleitung Kimberly. Mit hochrotem Kopf und leicht geschwitzten Strähnen in der Stirn sitzt sie dort und schaut auf dem Boden. Andere Patienten sind dort nicht mehr.

„Und? Wie war es bei dir?“ Fragt er und schaut sie erwartungsvoll an.

Beide tauschen vielsagende Blicke aus und schweigen sich ein paar Sekunden an bis Kimberly das Wort ergreift: „Ich hoffe echt das mir diese J3 etwas gebracht hat für Bewerbungen. Danke dass du mitgekommen bist. Ich wusste echt nicht was die hier alles alles untersuchen“. Sie sprechen dann kurz über den Sportstudenten Chris und das EKG. Für statistische Zwecke brauchte dieser wohl auch ein Belastungstest-EKG, worauf sich Kimberly einließ und deswegen nun auch die verschwitzen Strähnen im Gesicht hängen hatte.

Dr. Mainer betrat nun selbstbewusst den Wartebereich und forderte die beiden etwas ungeduldig auf: „Dann kommen Sie mal mit beide bitte. Wir besprechen noch eben die Ergebnisse und dann machen wir sowieso zu.“ Beide folgten ihm in ein Untersuchungszimmer mit zwei Plastikstühlen vor einem Tisch und er setze sich mit seinem Tablet auf die andere Seite des Tisches auf einen ergonomischen Hocker.

Er kam direkt zur Sache:

„Also kurzum sind mir keine großen Missstände an ihren Körpern aufgefallen. Das sage ich so, weil wir heute ja wirklich nur auf die physische Gesundheit geschaut haben. Aber Sie sind zwei gesunde junge Leute, die zwar häufiger zu Checkups gehen sollten, aber grundsätzlich gesund sind. Nach dem Motto ´Mann voran ´beginnen wir bei Ihnen Herr Blaumer. Werte stimmen soweit. Männergesundheit ist ja ein komplett ausgeblendetes Thema bei Ihnen. Ich erwarte, dass sie mindestens einmal pro Jahr zum Hoden-Check zu mir oder einen Urologen gehen. Prostata-Untersuchung haben wir aufgrund der Erektion ja sein gelassen heute. Sollte aber vielleicht auch mal stattfinden. Sicher ist sicher. Sport empfehle ich Ihnen auch mal. Ein Belastungstest-EKG haben Sie heute ja nicht gemacht. Kann aber nächstes oder übernächstes Jahr nicht schaden.“ Henry lief rot an. Zwar kannte er Kimberly gut und schämte sich eigentlich nicht vor ihr. Die Info mit der Erektion war ihm dennoch äußerst unangenehm.

„Und nun noch zur Kimberly Wiltz. Auch bei Ihnen alles im grünen Bereich. Letztendlich lassen sich Frauen zwar beim Gynäkologen mal durchchecken, aber der Rest wird dann vergessen. Sie sind wirklich eine gesunde, leistungsfähige Frau. Aber trotz der jungen Jahre, kann Ihre Haltung Ihnen zum Verhängnis werden. Ich möchte Sie gerne zum Orthopäden überweisen.“ Kimberly war etwas verwundert über diese Botschaft und fragte nach den Gründen.

„Die Gründe kann ich Ihnen direkt zeigen. Ziehen Sie bitte nochmal Schuhe, Socken und Hose aus.“ Kimberly schämte sich eigentlich nicht vor Henry, verstand aber dennoch nicht warum sie wieder halbnackt sich machen musste. Entledigte sich dann aber brav den Kleidungsstücken.

„Und zwar probieren Sie sich jetzt mal auf das linke Bein zu stellen und lehnen sich danach nach vorne“ Kimberly stolperte fast über ihre eigenen Beine. Dr Mainer stellte sich hinter sie und umschloss mit seinen warmen Händen ihre Backenknochen: „Ich denke sie haben eine Blockade im Lendenwirbelbereich oder Becken. Da soll mal ein Orthopäde raufschauen, weil so Sie eine Fußfehlstellung entwickeln. Vielleicht müssen Sie nur einmal eingerenkt werden, aber ein Fachmann sollte in jedem Fall mal draufschauen.“

Kimberly schaute den Arzt erwartungsvoll an und ging dann langsam in Richtung der Stühle - auf einem lag ihre Kleidung auf dem anderen saß Henry.

„Na gut, Frau Wiltz, dann ziehen Sie sich mal wieder an. Sie beide haben die Untersuchung jedenfalls überstanden und so schlimm wars doch gar nicht“ lachte Dr. Mainer und schaltete sein Tablet aus.

„Teilnahmebestätigungen erhalten Sie dann demnächst per Post“