Eine weitere Penicillinbombe
Eine weitere Penicillinbombe
Hier ist eine weitere Geschichte aus der Welt der etwas älteren Medizin.
Wie ich schon einmal geschildert habe, hatte meine Freundin seinerzeit – zusammen mit anderen - zusehen dürfen, als ich in der Notaufnahme eines Münchner Krankenhauses eine grosse Penicillinspritze in den Hintern verabreicht bekam. Damals - es muss um1982 gewesen sein - war mir das extrem peinlich gewesen, zumal wir uns da noch nicht allzu lange kannten.
Als es mir kurz danach besser ging, haben wir darüber gelacht. Trotzdem war zu dieser Zeit die Vorstellung, eine solche Spritze bekommen zu müssen - und dann auch noch
Zuschauer, vor allem weibliche, dabei zu haben, für mich wirklich der Horror. Das hat sich dann erst im Lauf der Jahre geändert.
Nachdem meine Freundin und ich uns etwas länger kannten, hatte ich schon ab und zu die Vorstellung, auch bei ihr mal zusehen zu dürfen, zumal sie in der Zeit öfter mit
Ärzten und Krankenhäusern zu tun hatte. Sie hatte nämlich eine chronische Krankheit und musste Mitte der 80er Jahre mehrere Male einige Wochen in Krankenhäusern
zubringen.
Bei diesen Gelegenheiten bekam sie auch häufig Spritzen, bei denen dann aber immer alle Besucher - ich also auch - hinausgeschickt wurden. Es waren ja meist Mehrbettzimmer und in der Regel also stets 2, 3, manchmal auch 4 Damen auf dem Zimmer. Das war dann oftmals schon peinlich genug, weil man ja immer wusste, was dann in dieser Zeit vorging. Einmal war ich tatsächlich als Besucher bei ihr, 2 oder sogar 3 weitere Betten waren belegt, und plötzlich betrat eine Schwester den Raum und trug auf einem Teller eine fertig aufgezogene Spritze vor sich her, die sie einer anderen Patientin verabreichen wollte. "So Frau XY," meinte sie, "sie bekommen jetzt eine Spritze" und - zu mir gewandt - "Sie müssten dann mal eben rausgehen". Eigentlich schade, aber die arme Frau – ich glaube sie war auch in meinem Alter - wurde ohnehin schon knallrot.
Das ließ also nicht mehr viel Spielraum für Spekulationen. Die Betten hatten auch - soweit ich mich erinnere - keine Abtrennungen, so daß die jeweiligen Zimmergenossinnen stets alles mitbekamen.
Eines Tages - ich würde schätzen 1986 oder so - war es wieder einmal so weit, und meine Freundin mußte für 2 oder drei Wochen ins Krankenhaus. Das war irgendwo im Ruhrgebiet, Essen oder Dortmund möglicherweise, und ein sehr altes Krankenhaus, so ein uralter verklinkerter Bau mit ewig langen und hohen Fluren und auch sehr hohen und großen Krankenzimmern. Ich fuhr fast jeden Tag dorthin und besuchte sie, und anfangs ging es ihr gar nicht gut. Ich blieb meist bis abends (die Besuchszeiten waren da auch noch viel strenger geregelt als heute, nur manchmal wurden Ausnahmen gemacht. Das Krankenhaus war nicht allzu stark belegt, ich glaube zu Beginn war nur noch eine weitere Frau auf dem Zimmer, obwohl es eigentlich 4 Betten hatte.
Ich blieb bei meinen Besuchen meist bis zum Ende der Besuchszeit, längstens aber bis die Schwester erschien - womit wohl ? genau: einem Tablett mit zwei großen Spritzen. Spätestens dann wurde ich immer hinausgeworfen.
Aber dann: eines schönen Tages in der Folgewoche erschien ich - ich denke recht spät, vielleicht vier oder halb fünf Uhr - und es gab zwei schöne Änderungen zu verzeichnen. Zum einen war die Mitbewohnerin entlassen worden, und meine Freundin lag allein auf dem Zimmer.
Zweitens aber - und das war wirklich prima - ging es ihr erheblich besser. Während sie die Tage davor immer ziemlich matt und auch niedergeschlagen im Bett gelegen hatte, war sie jetzt auf einmal quietschfidel, saß gutgelaunt in ihrem Bett und las in einem Buch. Aufstehen durfte sie zwar noch nicht, aber sie war gut drauf und hoffte, bald entlassen werden zu können.
Wir quatschten dann ganz angeregt und viel, auch über die Spritzen, die sie erhielt. Mit denen stand sie grundsätzlich auf Kriegsfuß, vor allem aber war sie mit der
"Handwerkskunst" der Schwestern ziemlich unzufrieden. Darüber hatte sie sich auch vorher schon ein paar mal beklagt. So verging die Zeit wie im Flug. Ehe wir uns
versahen, war es 19 Uhr oder so, und da ging - wie immer um diese Zeit - die Tür auf, und die Schwester erschien mit der Abendspritze. Offensichtlich war es eine neue
Schwester, das konnte ich der Unterhaltung der beiden entnehmen. Schließlich bat mich die Schwester, raus zu gehen, und ich machte Anstalten, mich zu verabschieden.
Doch dann kam etwas für mich völlig Unerwartetes: "Mein Freund kann ruhig dableiben," sagte meine Freundin leichthin, und dann mit einem etwas spöttischen
Unterton "der kann ruhig mal sehen, wie ich hier von Euch drangsaliert werde" Ich war baff, die Schwester zuckte nur kurz mit den Schultern und machte sich dann
gleich an die Vorbereitung.
Ich weiß nicht, was meine Freundin plötzlich geritten hat, ob sie meinte, mir etwas schuldig zu sein, oder ob sie einfach nur aufgedreht war oder beides. Die Spritze war schon fertig vorbereitet, es war ein ordentliches Geschoß. Mann o Mann dachte ich bei mir, jeden Abend so ein Ding in den Hintern, das wäre genau meins.
"So, dann legen Sie sich bitte auf den Bauch und machen das Gesäß frei", meinte die Schwester und griff zum Desinfektionsspray. Meine Freundin hatte ein Nachthemd an
und nur ein kurzes Höschen darunter, und damit war das schnell bewerkstelligt. Mein Herz schlug entschieden höher, da meine Freundin eine großartige Figur hatte, recht
kräftig, aber nicht dick. Ihr herrlicher Po war tatsächlich auf beiden Seiten schon ziemlich zerstochen, mit vielen blauen Flecken. Das war dann auch in der Tat ein Problem.
Nach einer ganzen Serie von solchen Spritzen gehen irgendwann nämlich die Einstichstellen aus, und meine Freundin hatte ohnehin empfindliche Haut, wo manchmal ein leichter Knuff schon reichte, um einen blauen Fleck hervorzubringen.
Die Schwester desinfizierte die rechte obere Pobacke und versuchte es dann auf die bewährte Art, nämlich die Spritze mit einer schwungvollen Armbewegung schnell und kraftvoll unterzubringen. Das ging aber etwas daneben, meine Freundin jaulte kurz auf, und dann stimmte irgendetwas nicht. Die Spritze steckte tief drin, und die Schwester hantierte herum und versuchte, den Inhalt loszuwerden, aber irgendwie ging das nicht. Entweder hatte sie ein Blutgefäß erwischt (nicht dramatisch, führt aber zu besonders großen blauen Flecken), oder sie hatte es tatsächlich geschafft, die Nadel zu verbiegen, was ich eher glaube. Schließlich zog sie die Spritze mit einiger Mühe wieder heraus und meinte: "So geht das nicht, wir müssen das anders machen. Am besten legen Sie sich mal auf die Seite", dann ging sie hinaus, die Spritze war noch gefüllt und lag auf dem Teller. Meine Freundin drehte sich auf die Seite, der Po tat ihr weh, ohne daß die Spritze schon drin war, und sie lag weiterhin entblößt vor mir, nur eben auf der Seite, aber zum Glück ging es ihr ja wieder gut und sie war gut gelaunt. Als ob sie das Drama vorausgeahnt hätte. "Da kannst du sehen, was die hier draufhaben" oder etwas Ähnliches nuschelte sie vor sich hin.
Die Schwester kam wieder zurück, hatte aber anders als ich erwartet hatte, keine neue Spritze, sondern nur eine neue Injektionsnadel mitgebracht. Sie baute die Spritze auch
nicht neu zusammen, statt dessen desinfizierte sie jetzt die andere Pobacke und stach die neue Nadel - ohne die Spritze - dort bis zum Anschlag hinein. Meine Freundin war auch überrascht, aber sie hatte weggeschaut und gar nicht mitbekommen, was die Schwester vorhatte. Weh getan hatte es aber anscheinend auch nicht.
Danach nahm die Schwester die noch gefüllte Spritze wieder vom Teller und schraubte die alte Nadel ab, und danach mit größter Vorsicht - ich weiß nicht mehr, wie sie
das hinbekommen hat, die Flüssigkeit ohne Verlust drinzulassen - die Spritze auf die neue Nadel auf. Das gelang vortrefflich, und so konnte sie anschließend ohne weitere
Probleme den Inhalt meiner Freundin einverleiben. Nach etwa einer Minute war das getan, und sie zog die Spritze wieder heraus, rubbelte die wirklich stark lädierte Stelle
intensiv ab, und die Prozedur war beendet.
So hatte meine Freundin unfreiwillig recht mit ihrer Skepsis bezüglich der handwerklichen Künste des Personals, aber andererseits hatte die Schwester das
entstandene Problem auch wieder souverän gelöst und mir überdies eine tolle Vorstellung gegeben, während der ich den schönen Popo meiner Freundin bestimmt 10
Minuten lang genießen durfte. Die war auch nicht wirklich böse wegen des Mißgeschicks und ging mit der ganzen Situation sehr entspannt um - wohl auch, weil sie die Situation irgendwie genossen hatte. Das hätte ich - zumindest damals - nicht so gekonnt.
Ja, soweit dazu - auch heute noch eine sehr schöne Erinnerung.,
Cool. Wär ich auch gern dabei gewesen.
Das hätte ich auch gerne gesehen.
Auch ich durfte einmal hautnah dabei se…
Wow, richtig spannend geschrieben, auch…