Itzmike,
von wegen Sperrmüll. Der Irrigator ist ein Vorkriegsmodell, etwa von 1935, das im Mittelstand üblich war. Die armen Familien hatten nur halbzylindriche Kannen aus schutzlackiertem Blech nach Art der Konservendosen. Besser war die gleichfalls verbreitete weiß emailierte Ausführung.
Zurück zum Bild. Das lackierte gesickte Blechgestell enthält einen 1Liter-Glaseinsatz nach der
DIN "Fachnorm Krankenhaus (FANOK)".
Da ich meine erste Bekanntschaft einem solchem Irrigator verdankte, war ich traurig, als ich dieses Original ohne Einsatz fand und entsorgen mußte. Später sah ich solches Gerät um 1960 in einer Dresdener Drogerie, kriegsbedingt zwar nur etwas gelblich gespritzt, und erwarb sofort das gute Stück. Nach treuen Diensten benötigte ich dafür ein Ersatzglas.
Der von mir ermittelte Thüringer Hersteller teilte mir dann mit, daß leider die hölzerne Form so verbraucht sei und keine weiteren Stücke mehr geblasen werden können.
So ließ ich mir bei einem Glasbläser an einem käuflichen 1000ml Becherglas den Boden trichterförmig herausziehen und einen Rohrstutzen anschweißen,
Da der Durchmesser etwas größer als beim Original war, mußte ich auch die beiden blechernen Halteringe des Gestells neu aus Alu anfertigen. So hatte ich erhebliche Arbeit zu investieren, um diese mir vertraute Spenderform weiter nutzen können. Doch was tut man nicht für alte Freunde, heute noch in meinem Arsenal...
Gleich Ricini schätze ich das Beobachten des sinkenden Flüssigkeitsspiegels, damit durchsichtige, wenigstens durchscheinende Werkstoffe. Als ich auf den emaillierten Typ überging, war meine erste Bastelei ein Schwimmer zur Füllstandsanzeige. Deshalb bin ich immer besonders vorsichtig beim Einsatz der im Ring aufgehängten 2l- und 3l fassenden gläsernen Irrigatorbirnen, ebenfalls nach FANOK. Auch diese sind heute nicht mehr handelsüblich. Jeder hängt eben an seinem Spielzeug...
Jedem die gewünschte Spenderform und -größe
wünscht klysophil