Hallo Ricini,
warst Du in der Jugend auch ein so ein guter Überzeuger und Willensentscheidungen dem Kind treffen lassender weiser Vater, wie heute zeitgenössig propagiert?
Darf ein Kind auch bei medizinischen Notwendigkeiten seinen Intentionen folgen, Therapieen auswählen nach Lust und Laune?
Bin von gestern, wo die Eltern nach bestem Wissen und Können Entscheidungern trafen und verantworteten, eingedenk der Liebe zum Kind.
Als ich zehnjährig, mit meiner 5 Jahre jüngeren Schwester, nach dem Evakuieren Münchens aufs sächsische Dorf gelangt war, stellten sich bei uns aus der Gartennahrung stammend Madenwürmer (Oxyuren) ein. nicht schlimm aber lästig. Nach Arztkonsultation wurde die verschriebene Wurmkur von der Kriegswitwe gewissenhaft mit Tablettengabe bei den beiden Kindern durchgeführt und nach einer Woche mit einem Einlauf von 1 Liter abgeschlossen, Ich sehe heute noch das vom Medikament rotgefärbte Wasser im Irrigator vor mir
Die Prozedur wurde als notwendig erklärt und die Haltezeit nach Vorschrift eingehalten. Da ich das gleiche bei der Schwester miterlebte, war das eine interessante und für mich angenehme Behandlung. Dies war meine erste Begegnung mit dem Einlauf, die später nach dem Wiederfinden des Irrigators und der Ballonspritze Antrieb zu weiteren privaten Spielereien gaben. Wir waren gehorsame Kinder voll Vertrauen zur Mutter und machten das als notwendig bezeichnete ohne Diskussion mit. Der Krieg hatte uns gelehrt, dem Wort der Erwachsenen zu folgen, von der Familie drinnen bis zum Gendarm draußen.
Da ich keine schlechten Erfahrungen mit dem Gehorchen bis zur eigenen urteilsfähigen Reife und persönlichen Verantwortungsübernahme in Familie, Beruf und diversen Führungsfunktionen sammelte, kann das auch ein Weg zur Persönlichkeit sein.
Jederzeit die Schüler zu befragen, was sie gerade lernen oder tun wollen, ist allerdings der heute moderne Weg, jeder bewertet die Erfolge aus seiner Sicht.
Meint dazu
Klysophil