Meine Gedanken zum Stethoskop (auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole...)
Das Stethoskop, ein magisches Instrument. Allein der Anblick genügt bei mir, um zahllose Gedanken und Fantasien in Gang zu setzen. Mein Blick wird magnetisch angezogen von Stethoskop. Schon sehe ich vor meinem geistigen Auge, wie eine Frau damit abgehört wird. Schon malt sich meine Fantasie aus, welche hübschen Mädchen schon alle damit abgehört wurden. Ich brauche ein Stethoskop nur zu sehen, und mir wird heiß und kalt. Auch stelle ich mir vor, wie ich damit abgehört werde. Wie die magischen Worte ausgesprochen werden (am liebsten von einer Frau): "Bitte ziehen Sie sich aus - ich möchte Sie abhören..." Wie ich dann mit zitternden Händen mein Hemd aufknöpfe und ausziehe, wie mich die kalte Luft des Sprechzimmers - und meine Erregung - frösteln lassen, mir eine Gänsehaut machen. Dann tritt Frau Doktor dicht vor mich, die chromblitzenden Ohrbügel in den Ohren, die roten Gummischläuche führen zum Bruststück, das gleich sanft und doch kalt meine nackte Brust berühren wird. Sie steht so dicht vor mir, dass ich ihren Atem spüre. Dann setzt sie es auf meine nackte Haut. Ich zucke leicht zusammen. Sie hört jetzt mein Herz hämmern, weiß ich. Ich kann daran nichts ändern; ich bin ihr ausgeliefert. Unsere Blicke treffen sich kurz, für mich wie ein Stromschlag. Mein Herz schlägt noch heftiger... "Na", sagt sie mit einem verführerischen Lächeln, "sind wir etwas aufgeregt?" Ich werde noch röter, wenn das überhaupt möglich ist. Sie setzt ihr Stethoskop um, von einer Auskultationsstelle zur nächsten. Dann fordert sie mich noch auf, tief ein- und auszuatmen. Sie setzt jetzt ihr Stethoskop schnell um, läßt es über den ganzen nackten Oberkörper wandern. Ich atme tief ein und aus. Mir wird fast schwindelig. Ich sehe die Stethoskop-Schläuche, die Chrombügel, ihre Ohren, ihre Haare, ihr Gesicht - ich kann ihr nicht in die Augen sehen.
Wie würde es sein, sie abzuhören, fährt es mir durch den Kopf. Das möchte ich mir jetzt aber garnicht vorstellen. Wahrscheinlich würde ich dann ohnmächtig...
So plastisch stelle ich mir das in allen Einzelheiten vor, wenn ich ein Stethoskop nur sehe. Geschweige denn berühre. Vielleicht noch eins, dessen Geschichte ich kenne. Von dem ich weiß, wer schon alles damit abgehört wurde. Ich rieche den Körper der Frau, die damit abgehört wurde.
Die unwiderstehliche Faszination, die ein Stethoskop auf mich ausübt, hängt sicher mit dem Aspekt der Dominanz zusammen, den ein Stethoskop zweifelsohne hat. Der Arzt/die Ärztin, die ein Stethoskop benutzt, übt eine Art von Macht über den Abgehörten aus. Er/sie kann dem fremden Patienten befehlen, sie vor ihn/ihr auszuziehen und kann ihn dann ohne dessen ausdrückliche Einwilligung berühren. Und was noch viel intimer ist, er/sie kann genau hören, was in Körper des Abgehörten vorgeht - und das, ohne dass der Patient darauf irgendwie Einfluss nehmen kann. Er ist dem Arzt/der Ärztin völlig ausgeliefert, Was noch dadurch unterstrichen wird, dass der Arzt/die Ärztin voll bekleidet ist - im strengen weißen Arztmantel noch obendrein - und der Untersuchte ist hilflos und halbnackt!
Ein weiterer, für mich bedeutungsvoller Aspekt ist auch die intime Verbindung der beiden Abhör-Partner. Der/die Abhörenden dringt ein in den Körper und seine Geräusche des/der Abgehörten. Die Schläuche des Stethoskops bilden eine direkte Verbindung zwischen dem intimsten inneres des einen zur emotionalen Wahrnehmung des anderen. In gewissem Sinne "verschmelzen" die beiden miteinander. Mir ist es schon einmal passiert, dass ich beim Abhören einer Frau schier in Trance versetzt wurde. Ich habe mich derart auf ihre Herztöne konzentriert, dass um mich herum alles verschwomm und ich nur noch aus ihren Herztönen bestand. Irgendwann riss sie mich dann aus meinem trance-artigen Zustand. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich sie abgehört hatte...
Das ist es, was ich mit "Intimität des Abhörens" bezeichnen will. Gewiß, das kann nicht jeder nachvollziehen, dazu muß man veranlagt sein, und man muß es erlebt haben. Aber dann kann man es nachvollziehen und auch genießen.
Viel von dieser Faszination hängt - für mich zumindest - auch vom visuellen Eindruck ab: eine hübsche Frau mit einem schönen Busen, ein sexy Stethoskop (für mich rot mit Doppelschläuchen ;-) , eine erotische Umgebung, z.B. ein kühles, helles Sprechzimmer, das im Kontrast steht zum warmen, weichen Körper der Frau; eine weiß gekleidete Ärztin, die eine dominante Persönlichkeit darstellt - das alles ist für mich der "visuelle Reiz". Nicht zu vergessen der akustische Reiz: die Herztöne, die Lungengeräusche beim tiefen ein- und ausatmen und nicht zuletzt die Geräusche im Bauch der Patientin. Ein munteres Glucksen und helles Plätschern, das man noch verstärken kann, indem man mit dem spitzen Finger kräftig in den weichen Bauch stupst. Was für glucksende und gurgelnde Geräusche! Hier ist ein Lehr-Stethoskop sehr angesagt, mit dem sich zwei Menschen zusammen abhören können - ein Bruststück und zwei Paar Ohrbügel. Ein Super-Erlebnis, wenn die beiden dasselbe hören! Ein Rückkopplungseffekt! Das zusammen abgehörte Geräusch (z.B. Herztöne) erregt das Herz noch mehr, auch durch das Bewußtsein, dass der Partner genau dasselbe hört und genauso reagiert; dadurch schlägt das Herz noch heftiger und so weiter...
So, ich hoffe, ich hab einiges von der Faszination des Stethoskops und des Abhören verständlich beschreiben und wiedergeben können.
Es würde mich freuen, wenn manchem Leser dieser Zeilen was dazu einfallen würde, und wenn er/sie uns daran teilhaben lassen würde :-)
Viele Grüße, viel Fantasie und starke Gefühle wünsch ich!
Euer RedStethoscopeGuy