Würde auch gerne mal etwas dazu sagen wollen 😉
Ich selbst mag es, wenn ich abgehört werde. Naja, okay, es ist eher so, das dieses Thema bei mir zwischen "mögen", "hassen" und "Angst" steht.
Bei meiner Hausärztin ist das etwas ganz normales, da bin ich oft sehr locker, auch wenn es mir peinlich ist. Obwohl ich zugeben muss, das sie das Abhören viel zu kurz macht. Leider haben die Ärzte heutzutage einfach keine Zeit mehr... alles muss schnell, schnell gehen. Zumindest kommt es mir so vor.
Bei einem Rollenspiel würde ich es sogar vorziehen, das man abgehört wird.
Für mich gehört es einfach dazu, ebenso wie das Puls- und Blutdruckmessen.
Da ich oft Angst davor habe, würde ich mich anfangs dagegen wehren, mich nicht freiwillig ausziehen. Man müsste mich also dazu zwingen...
Wenn ich dann vor IHM mit blankem Oberkörper stehen würde, wäre es mir peinlich. Peinlich, weil er mich intensiv mustert, weil er genau weiß, dass ich ihm nicht entkommen kann.
Das alleine würde schon meinen Herzschlag und meine Atmung beschleunigen.
Oft ist es ja so, dass zu erst am Rücken die Lunge abgehört wird... Ich würde die Augen schließen und das Gefühl der kalten Membran auf meinem Rücken genießen. Gleichzeitig würde ich mir wünschen, das es vorbei wäre. Schon jetzt würde sich aus Angst und Nervosität mein Atmen beschleunigen, was er hören wird, was mich rot anlaufen lässt.
Zum Glück steht er hinter mir, so das er mich nicht sieht, wie peinlich mich diese Gedanken machen. Wenn dann der Befehl/Wunsch des tiefen Ein- und Ausatmens kommt, würde ich erst zögern. Erst auf Nachdruck würde ich es tun. Die ganze Zeit über wünsche ich mir nichts mehr, als das es aufhört, doch zeitgleich weiß ich, das es dies nicht tun.
Wenn er dann mit meiner Lunge am Rücken fertig ist, kommt er um mich herum und steht dann vor mir.
Was geht dann in mir vor? Angst, pure Angst, aber auch Neugier.
Ich könnte ihm nicht in die Augen schauen.
Nun würde wieder sein Befehl kommen, das ich tief atmen solle. Ich komme seinem Wunsch nach, versuche das alles auszublenden. Das er vor mir steht, das er mich konzentriert anschaut, das er meiner Atmung lauscht...
Und genau aus diesem Grund würde ich irgendwann wahrscheinlich meine Atmung verändern. Ob schnell, tief, langsam, zittrig... das kann ich nicht sagen.
Da er dies natürlich hört, versucht er mich mit sanfter Stimme zu beruhigen, was ihm nicht gelingt.
Ich spüre, wie er die Membran auf mein Herz setzt und hoffe, das er nicht merkt, wie schnell es schlägt. Wieder bittet er mich, langsam und tief zu atmen... die Luft kurz anzuhalten und dann weiterzuatmen.
Mir wird heiß und kalt zu gleich, meine Hände sind eiskalt.
Auch wenn es nur ein Rollenspiel ist, so weiß er doch, wo er das Stethoskop aufsetzen muss, um alle Punkte des Herzens abhören zu können.
Zum ersten Mal schaue ich in sein Gesicht, welches ernst und entschlossen ist. Seine Augen sind dunkel, seine Lippen zieren ein leichtes Lächeln.
Er weiß, dass ich Angst hab und dennoch versucht er mich zu beruhigen.
So wäre es sicherlich bei mir, wenn ich von jemandem im Rollenspiel abgehört werden würde.
Ich selbst hab noch nie jemanden abgehört. Würde es auch nicht unbedingt tun wollen, da ich mich viel lieber in der Rolle der Patientin sehe.
Ja, ich wurde schon einmal abgehört. Vor etwa zwei Wochen von meinem besten Freund. Allerdings hat dieser nur meinen Bauch abgehört und nicht meinen Oberkörper.
Was es für ein Gefühl war? Es war seltsam. Ich hab ihn angeschaut, wie konzenriert er dies getan hat... Dennoch hätte ich mir gerne gewünscht, er hätte meinen Oberkörper (Herz, Lunge) auch noch abgehört, traute mich jedoch nicht zu fragen.
Ich werde definitiv liebend gerne von jemandem abgehört.