Hallo Seifeneinlauf.
Damals war der Einlauf eine sehr gängige Methode in der Hauskrankenpflege. Bei fiebrigen Erkrankungen ordnete der Hausarzt zunächst meist einen EInlauf an, der die ersten stürmischen Fieberschübe abmilderte. In den 60ern wurde der Einlauf systematisch durch die Pharmafirmen zum einen ins Schmuddeleck gerückt zum anderen damit geworben, dass die Krankenschwester im Spital mit einem Abführmittel sich viel Arbeit und eventuelle Sauereien sparen würde
Da kann ich die als Kind der 60er nur zustimmen, auch bei uns war das Klistier oder der Einlauf noch ein ganz normales Mittel, um eine Verstopfung zu beseitigen. Es stimmt auch, dass ab den 60er die Pharmafirmen massiv Werbung für Abführmittel gemacht hatten, aber hier mehr dem Schönheitsideal der Frau geschuldet. Da wurde, wie ich aus alten Werbungen von damals sehen konnte, damit geworben,dass man täglich Abführmittel nehmen sollte, um die schlanke Linie und die Reinheit der Haut zu erhalten. Vermutlich ist das auch ein Grund, warum auch heute noch mehr Frauen als Männer Abführmittel nehmen.
Wie es bei mir und meiner Schwester lief, habe ich weiter unten in diesem Thread ja bereits beschrieben.
In meiner Kindheit, in den 1960er/1970er Jahren, wurden Einläufe und Klistiere ja noch mit einer großen Selbstverständlichkeit gegeben. Soweit ich das erinnere, wurde dabei kein Unterschied zwischen Mädchen und Jungs gemacht. Wer eine Spülung benötigte, bekam sie. Punkt.
Mein Eindruck heute ist, dass mehr Frauen als Männer sich klistieren, wenn es dabei um den gesundheitlichen Aspekt geht und mehr Männer als Frauen sich klistieren, oder besser noch klistieren lassen, wenn es um den Einlauf als Fetisch geht.
Das ist aber nur mein subjektiver Eindruck; wenn der aber stimmen sollte, könnte es eventuell daran liegen, dass Männer die anale Penetration anders empfinden, als Frauen? Das weiß ich aber nicht, das ist nur so ein Gedanke.
Heinz, da muss ich die recht geben, da wurde kein Unterschied gemacht. Gut, bei mir war es wegen meiner angeborenen Fehlbildung am Dickdarm schon häufiger nötig, aber auch meine Geschwister machten schon öfter Bekanntschaft mit der Glyzerinspritze. Später dann im Schulalter gab es schon immer wieder mal einen Einlauf mit dem Irrigator, das war vollkommen normal bei uns. Ich denke dass das auch eine Frage des familiären Umfelds war wie die häusliche Krankenpflege gehandhabt wurde. Meine Mutter war ja Krankenschwester, von daher wurde bei Verstopfung nicht lange herum experimentiert, da gab es gleich die entsprechenden Mittel. In leichten Fällen gab es Abführzäpfchen und wenn das keinen richtigen Erfolg zeigte, die Glyzerinspritze oder wenn das auch nicht half, dann eben einen Einlauf oder notfalls einen Esslöffel Rizinusöl.
während der Kindheit waren Einläufe nie ein Thema, weder bei mir noch bei anderen Kindern, zumindest was ich so mitbekommen habe.
Doktor Toy, nun wie schon gesagt,das war auch damals schon unterschiedlich in den Familien. Von Freunden weis ich,dass wie bei dir das Klistier und der Einlauf nie ein Thema war, da gab es bei Verstopfung dann meistens Pflaumensaft, Milchzucker oder die Glyzerinzäpfchen, mehr eigentlich oft nicht. Von einigen meiner Generation weis ich, dass sie auch die Darmol Abführschokolade oder Agarol bekamen.
Heute dagegen sind Einläufe fast ausgestorben, auch Klistiere sind selten geworden. Bei Verstopfung gibt man den Kindern heute lieber dieses Movicol Zeugs das den Stuhl weich machen soll oder selten mal diese Babylax oder Mikrolax Miniklistiere wenn es unbedingt sein muss. Der Wandel begann wohl Ende der 80er als die Pharmafirmen begannen, die alten Heil- und Pflegemethoden infrage zu stellen bzw. als zu Umständlich darzustellen und für die modernen und einfach handhabbaren Abführmittel zu werben.
Ich jedenfalls bleibe den alten Heil- und Pflegemethoden treu.
Gruß Charly