Wie unterschiedlich doch die Erinnerungen an das erste bewußte Erleben rückseitigen Füllens sind.
Mein damaliges Gefühl entwickelte sich aus dem Alltagsleben in Omas Haus mit Garten, in dessen einstigen Gästezimmer wir Obdach gefunden hatten. Der staatliche Befehl zum Evakuieren der bombardierten Großstädte von Frauen mit Kindern hatte meine Mutter mit den ein und sechs jahr alten Kindern zu dieser Flucht in die Gartenstadt geführt. Im Jahr darauf fiel mein Vater als Soldat.
Wohl von Jauche gedüngten Gartenfrüchten hatte wir Kinder uns Madenwürmer eingefangen, gegen die der Arzt damals eine Oxyurenkur verschrieb. Dem entsprechend gab uns die geliebte Muitti zunächst eine Woche lang täglich eine weiße Tablette ein.
Die letzte verbleibende, rote, war dann für einen abschließenden Einlauf bestimmt. Ich war damals etwa 8 Jahre alt und vertraute Muttis Handeln und ihren Anordnungen als folgsames Kind jener Zeit, immer ohne Widerspruch, desgleichen die jüngere Schwester.
Interessiert betrachtete ich ein mir neues Glasgefäß mit langen roten Gummischlauch und schwarzen Röhrchen mit Hahn. das im Blechgestell auf dem Tisch stand. Nun wurde Wasser erwärmt und die verbliebene rote Tablette darin aufgelöst. Umgerührt, die temperatur geprüft, dann in das Becherglas gegossen.
Auf dem Holzfußboden lag schon eine Wolldecke mit rotem Gummituch abgedeckt. Ich hatte nun die Hosen auszuziehen und mich mit hochgereckten Po darauf hinzuknieen. Daneben stand ein gläserner Nachtopf bereit, der damals übliches Gerät in den Schlafräumen war. Mit etwas Salbe eingecremt, wurde nun die kurze schwarze Kanüle eingeführt, was gefühlsmäßig sich kaum vom gewohnten Fieberthermometer abwich, das Hähnchen geöffnet. Nach dem Hochhalten des gefüllten " Irrigators " (den Namen erfuhr ich erst später...) begann das Einfließen des warmen Wassers. Es war nicht unangenehm, dieses warme Einströmen zu fühlen und das langsam steigende Völlegefühl im Bauch zu erleben. Dieser erste langsame Einlauf von vielleicht einem Liter bereitete mir keinerlei Nöte und fühlte sich auch in der Haltezeit nicht quälend an.
So erlebte ich meinen ersten Einlauf ohne irgendwelche Nöte oder Schmerzen, allein die angenehme Erinnerung blieb davon zurück.
Das gleiche Geschehen widerfuhr anschließend meiner jüngeren Schwester, die das Verfahren, von mir interessiert verfolgt, gleichfalls ohne Protest erlebte. Dies war meine erste erfreuende Begegnung mit dem von mir gern und oft wiederholten Befüllen, das sich zur
lebenslangen erfreuenden und als nützlich betrachteten Leidenschaft entwickelte und mich roten Gummi lieben ließ.
So wünsche ich allen Neulingen, den gleichen angenehmen Vollzug als Anfangserfahrung zu erleben .
Mit lieben Grüßen
Klysophil